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Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Titel: Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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liegen. Sie war etwas verrutscht, lag aber noch ziemlich ordentlich. Und das nach dieser Nacht. Vorsichtig befühlte ich meinen Körper. Alles in Ordnung. Nur mein Unterleib schmerzte etwas. War auch geschwollen, wie ich durch Tasten feststellte.
    ‚Vielleicht kommt der Kerl ja noch‘, dachte ich. ‚Der kann mich doch nicht einfach so hier liegenlassen. Allein in einer fremden Stadt. In einem fremden, separaten Zimmer. Auf einem Lotterbett.‘
    Obwohl das Bett, wie gesagt, ja gar nicht so lotterig aussah.
    Und doch, der Kerl konnte. Und ich konnte nicht begreifen, wie all das geschehen konnte. Mir, die ich immer so zurückhaltend Männern gegenüber gewesen war.
    Mach das Beste draus, war mein bester Gedanke. Doch was war das Beste?     
     
    Nach einer Stunde intensiven Nachdenkens meinte ich zu wissen, was das Beste war.
    Ich würde nicht wieder in mein altes Leben zurückkehren. Linda würde mich ausquetschen wie eine Zitrone und ich ihr diese Sünde dieser Nacht beichten. Denn in Lindas Augen war es eine Todsünde. Dessen war ich mir sicher. Sie würde mir Vorwürfe machen, mich einsperren, keinen Schritt mehr alleine tun lassen.
    „Du verdorbenes Ding“, vernahm ich ihre zornige Stimme, „wie kannst du mir so etwas antun! Habe ich mich deswegen mein ganzes Leben abgerackert, damit du dir von dem erstbesten hergelaufenen Lümmel die Unschuld rauben lässt? So eine Schande, so eine Schande! Und du willst Vorbild sein für deine Geschwister?!“  
    Nein, das konnte ich Linda nicht antun.
    Fluchtartig verließ ich das verruchte Zimmer. Alles war ruhig. Nichts mehr zu spüren von der turbulenten Nacht. Der Musik. Dem wilden Tanzen auf der kleinen Tanzfläche. Dem Treiben an der Bar. Die Stühle standen auf den Tischen. Die Bänke waren zur Seite an die Wand geschoben.
    Nur schnell weg hier. Bestimmt war alles nur ein Traum. Ein Albtraum. Ein wunderbarer allerdings.
    Nein, war es nicht. Es war Realität. Und mir sehr bewusst. Ich würde Linda einen Brief schreiben, ihr alles erklären.
     
    Irgendwie gelangte ich in einen kleinen Park, setzte mich auf eine Bank, zog meine roten Schuhe aus, scharrte mit nackten Füßen in dem Schmutz, der sich vor der Bank angesammelt hatte.
    Es war Frühling. Und ein warmer Tag. Die Bäume blühten schon. Die Vögel sangen. Alles war so friedlich. Auch in mir. Ich hörte auf zu scharren, legte meine Beine auf die Bank, lehnte mich wohlig an die Lehne, schloss die Augen. Es war wirklich ein wunderschöner Morgen, in Freiheit.
    „Na, Kleene, so früh schon auf? Und so ganz alleene?“    
    Erschreckt öffnete ich die Augen. Vor mir stand ein junger Mann, grinste mich frech an.
    „Na, heul man nicht gleich“, sagte er, „darf ich mich zu dir setzen?“, er saß schon, „du siehst aus, als brauchtest du ein offenes Ohr.“
    Das offene Ohr hieß Otto. Vertrauensvoll erzählte ich ihm meine ganze vertrackte Geschichte. Alles. Und er hatte Verständnis.
    „Das ist ja eine tolle Geschichte.“ Otto nahm meine kalten Hände in seine warmen. „Du brauchst eine Bleibe“, sagte er mitfühlend. „Und Arbeit. Wenn du hierbleiben willst. Und das willst du doch?“
    Natürlich wollte ich. Und so schleppte mich das Offene Ohr erst einmal zu sich in seine Junggesellenbude.
    „Du brauchst gar nicht so zu gucken“, sagte er, als ich mich in seiner Wohnung im vierten Stock in irgendeinem Hinterhof im Brenzelberg umsehen wollte. „Es gibt nur dieses Zimmer. Und die Kochecke. Und die Toilette ist draußen, eine Treppe tiefer. Die benutzen noch andere Mieter. Aber im Hof gibt es noch drei Plumpsklos.“ Otto lachte schallend. „Und hier gibt es nur das eine Bett.“
     
    Wahrhaftig. In dem Zimmer stand nur ein Bett. Ein alter Schrank. Ein Tisch und zwei Stühle. Ach, ja, das Fensterbrett  war durch ein helles Holzbrett verbreitert und diente Otto als Schreibtisch.
    „Und, und, wo soll ich schlafen?“, stotterte ich.
    „Na, bei mir.“ Otto grinste über sein ganzes rundes Gesicht. „Wo sonst.“
    „Aber… “
    Das durfte ja wohl nicht wahr sein. Der dachte wohl, wenn ich sowieso keine Jungfrau mehr sei, würde ich auch mit ihm. Aber ich würde nie mit ihm. Meine große Liebe war ja Apoll. Und Otto somit nicht mein Typ. Lieber würde ich auf dem Plumpsklo im Hof übernachten.
    „Aber… “, fing ich wieder an.
    „Nichts aber“, unterbrach mich Otto und blitzte mich hinter seinen runden Brillengläsern frech an, „ich bin schwul. Es passiert nichts. Nur reine

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