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Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Titel: Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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1989.
     
    An diesem Tag ging ich zum ersten Mal in meinem Leben zu einer Demonstration. Freiwillig. Die Westmedien nannten den Tag einen „Historischen Tag“. Das fand ich ja ein bisschen übertrieben. Jeder Tag ist in der Vergangenheit ein historischer Tag. Ein Tag, der Geschichte ist. Ein Tag, der nie wieder kehrt. So wie jeder Tag. Jede Stunde. Jede Sekunde. Aber dieser Tag war ein historischer Tag im ganz besonderen Sinn. Ein Tag, der Geschichte schrieb. Ein Tag, der in die Geschichtsbücher eingehen würde. Und ich war dabei. War Teil eines friedlichen Ganzen, fühlte mich eins mit den hunderttausend Menschen, die für ein besseres Vaterland demonstrierten. Immer auf der Hut und in Sorge, nicht doch noch von dem riesigen Aufgebot der Polizisten neben, vor oder hinter uns auseinandergetrieben oder von den Hubschraubern über uns angegriffen zu werden. Doch nichts geschah. Alles blieb friedlich. Nur das unwahrscheinliche Prickeln blieb. Jedenfalls unter meiner Haut.
     
    Auf den Bühnen auf und um den Alexanderplatz herum lauschten die unübersichtlichen Massen dann den Rednern auf den Bühnen. Die Kommunisten streuten sich Asche aufs Haupt, Schabowski wurde ausgepfiffen, hielt sich aber tapfer. Biermann durfte nicht kommen. Und das war besonders schade. Ich mochte den mutigen Liedermacher.
    Dafür kam dann am Abend mein Bernstein, der Filou, zu mir.
    Kaum, dass ich ihm die Tür geöffnet hatte, nahm er mich fest in seine Arme und küsste mich. Ich spürte sein Herz klopfen, wurde sofort so erregt wie er.
    „Immer, wenn ich auf meiner Frau liege“, flüsterte er mit seiner sanften Stimme, „denke ich an dich und wünsche, du wärest es.“
    Eigentlich war das ja eine Unverschämtheit. Nicht, dass er, wenn er auf ihr lag, an mich dachte, und das dachte, sondern, dass er überhaupt auf ihr lag. Das wollte ich jetzt mal sagen. 
    Doch ich flüsterte: „Sie ist ja weg. Dein Wunsch kann in Erfüllung gehen.“
    Bernstein küsste mich noch leidenschaftlicher. Ich legte spontan meine Hand auf seine Hose, spürte freudig seine immer stärker werdende Erregung.
    „Nicht.“ Er schob meine Hand weg. „Du willst es doch auch endlich richtig. Lassen wir uns also Zeit. Wo ist eigentlich Johanna?“
    „Bei Linda. Sie will auch etwas von ihr haben. Und weil deine Frau jetzt drei Wochen nicht da ist, ist mir das ganz recht.“ 
    Wir lachten, gingen in die Küche. Meine Wohnung hatte nur ein Zimmer. Das auffälligste Möbel darin war ein rotes Bett mit einer roten Plüschdecke. Sozusagen zum Gedenken an meine Nacht mit Apoll. Darin schlief ich mit Johanna. Und nun sollte dieses Bett geweiht, nicht entweiht, werden durch Siggi.
    In diesem einen Jahr hatten wir uns oft gesehen, so zweimal die Woche mindestens. Wir hatten uns geküsst, gestreichelt, unsere Körper erforscht, auch die intimsten Stellen berührt, aber uns doch vor dem letzten Schritt gescheut.
    Und nun sollte es endlich geschehen.
    „Hier, Bernstein, kannst du dir Mut antrinken.“
    Ich stellte zwei Flaschen Bier, zwei Allzweckgläser und eine Flasche Wein auf den Tisch. Dann ging ich ins Wohnschlafzimmer, legte eine Platte von Rockhaus auf. Mich zu lieben. Das schien mir passend. In der Kommode fand ich einige Kerzen, zündete sie an. Alles sollte schön romantisch sein.
    Bernstein trank einen Schluck Bier, ich einen Schluck Wein, Auge in Auge.
    „Ich halte es nicht mehr aus.“
    Bernstein stand auf, nahm mich auf seine Arme, trug mich zum Bett, legte mich zärtlich auf die rote Plüschdecke.
    Unter tausend Küssen zogen wir uns gegenseitig aus. Dann betrachteten wir uns ausgiebig. Entzückt von der Glut und der wilden Schönheit unserer nackten Körper, streichelten und liebkosten wir uns, lagen dann still nebeneinander, schauten in das warme Licht der flackernden Kerzen, lauschten der leisen Musik.
    Nach einer Weile küssten wir uns wieder. Diesmal Zunge in Zunge. Unsere Lust wurde zur Wollust. Wir wollten mehr, viel mehr.
    Siggis Zärtlichkeiten wurden wilder, unkontrollierter. Sein Mund saugte sich an meinen Brustwarzen fest, dass es schmerzte. Ich stöhnte, während süße Lust meinen gesamten Körper erfasste, sich heiß über seine Hand ergoss. Wir drehten uns auf die Seite, ich umklammerte seinen geilen, steifen Schwanz.
    Bernstein zog mich auf sich, ich rutschte mit meinem Kopf tiefer. Mein Bernstein wand sich unter mir, zuckte, stöhnte laut. Da gab ich ihn frei. Im gleichen Moment zog er mich hoch, umklammerte meine Hüften, stieß wie wild in

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