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Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Titel: Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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Menschenliebe.“
    „Schwul?“
    „Schwul. Kennste wohl nich, Kleene?“
     
    Natürlich kannte ich es nicht. Aber Otto war ja da und klärte mich nun über die Homosexualität auf. Also konnte ich beruhigt mit ihm in einem Bett schlafen, ohne dass er mich anrühren würde. Auch mit den ersten Pornofilmen machte ich in dieser Zeit meine ersten Erfahrungen. Otto hatte eine ganze Sammlung davon, von der wir uns jeden Abend einige Filmchen ansahen. Eine ganz neue bizarre Welt öffnete sich vor meinen immer aufs Neue staunenden Augen. In welch verträumter Welt hatte ich bisher nur gelebt?
    Otto schleppte mich zur Polizei - ich musste mich ja ummelden -, zum Wohnungsamt. Zum Arbeitsamt. 
    „Alles muss seine Ordnung haben“, war seine Devise. 
    Und alles bekam seine Ordnung. Und ich meine eigene kleine Wohnung.
    Mit Otto eroberte ich sozusagen Berlin. Jeden Winkel kannte er. Wusste immer, wo etwas los war. Er nahm mich überall hin mit. Ein aufregendes Leben begann.
     
    Otto war Kameramann beim Fernsehen.
    „Du kannst als Statistin arbeiten“, sagte er eines Tages, „vorerst. Vielleicht wird ja jemand auf dich aufmerksam.“     
    Aufmerksam wurde ich jedoch erstmal auf meinen Körper. Der verweigerte mir nämlich die Periode. Oh, Schreck. Ich würde doch wohl nicht… ? Doch, ich war. Schwanger. 
    „Willst du es bekommen?“ Otto kraulte bedächtig in seinem schwarzen Bart. „In deiner Situation?“
    „Verdammt, verdammt“, wütete ich. „Was soll ich nur machen?“
    „Verdammter Apoll“, wütete auch Otto. „Armes Schnuckelchen. Ich weiß einen guten Arzt.“
    „Ich könnte einen Abbruch beantragen“, sagte der gute Arzt, „aber der wäre mit dem Risiko verbunden, dass Sie nie mehr schwanger werden könnten.“
    Nie mehr schwanger? Nein, das wollte ich nun doch nicht. Also entschloss ich mich, das Produkt meiner sündigen Nacht zu bekommen. Ich war echt neugierig darauf.
    „Es wird schon irgendwie gehen“, tröstete ich Otto. „Ich habe ja dich.“
    So schleppte mich Otto zu allen möglichen Produktionen, bis mir wirklich ein Regisseur eine komische Rolle anbot. Darauf folgte die nächste und so weiter. So konnte ich mich wenigstens einigermaßen über Wasser halten.
    Doch meinen Traum von den großen Tragödien träume ich heute noch. Doch mehr im Spaß.
     
    *
     
    Und nun wieder zurück zu dem Tag nach Claudias Hochzeit:
     
    Die 20. Klappe blieb. Der Regisseur war zufrieden. Er stopfte seine Pfeife, wir setzten uns zu einem Pausenschwatz zusammen. Claudia hatte in der Kantine die Kaffeekanne neu füllen lassen. So tranken wir Kaffee, aßen die Reste von Claudias Hochzeitskuchen. Claudia flüsterte mir verschwörerisch zu:
    „Siggi wollte gestern unbedingt deine Telefonnummer haben. Ich habe sie ihm natürlich nicht gegeben ohne deine Einwilligung.“
    „Der soll mich in Ruhe lassen“, sagte ich, während mein Herz wie wild klopfte. „Ich gebe mich nicht mit verheirateten Männern ab. Man bekommt nur Probleme.“
    Verheiratete Männer waren für mich tabu. Na, andere auch. Ich kam mir schon vor wie eine Nonne. Und auch die sollen es ja mit den Priestern getrieben haben, hatte ich gelesen. Sogar einen Nonnenkinderfriedhof  soll es gegeben haben. Echt gruselig. Daran durfte ich gar nicht denken. War bestimmt alles nur dummes Geschwätz. Es wird so viel geredet und geschrieben. Vielleicht sind des Dichters Flügel mit ihm davongeflogen. Doch wenn man es bedenkt? Möglich war und ist ja alles.
    „Mach schon.“ Claudia lachte. „Du willst es doch. Das sehe ich dir doch an. Du hast ganz rote Wangen bekommen.“
    Natürlich wollte ich.
    „Aber das Kind“, widersprach ich zaghaft, „seine Frau.“
    „Du hast doch auch ein Kind.“
    „Und keinen Mann.“
    „Eben.“
    Ich ließ mich nicht mehr lange bitten, Claudia durfte Siggi meine Telefonnummer geben. Ich war verliebt und neugierig.
     
    Und so begann das Jahr mit Siggi, meinem geliebten Bernstein, ein Jahr mit ständigen Höhen und Tiefen. Sehenwollen. Nichtsehenwollen. Der reinste Horror. Eine Hassliebe sozusagen.
    Mein Bernstein konnte sich nicht von seiner Frau trennen. Sollte er ja auch nicht. Aber das glaubte er mir nicht.
    Zum Sex ist es dann aber doch gekommen. Und zwar, als seine Frau verreist und unser aller Leben sowieso im Wandel begriffen war. Die ganze Welt schien sozusagen auf den Kopf gestellt zu sein. Mir war zum Lachen und Heulen gleichermaßen. Und alles war so spannend.
    Besonders der  4. November

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