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Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten)

Titel: Sünde einer Nacht (Geschichtentrilogie Band 3 Romantische Geschichten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RosMarin
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mich, sodass ich laut aufstöhnte. Er bestimmte den Rhythmus, schob mich hin und her, drehte mich, zog mich auf und nieder.
    In nie erlebter Ekstase wussten wir nicht mehr, was wir taten, waren unserer Sinne beraubt.
    „Komm! Komm!“
    „Ja! Ja!“
    „Wir gehören zusammen!“
    „Für immer zusammen!“
    Wir redeten dummes, wirres Zeugs, steigerten uns immer mehr, bis es mich in einem wonniglichen Rausch heiß durchströmte, eine Welle unsäglichen Glücks mich emportrug, höher und höher.
    Mein Kopf lag auf Siggis Brust. Wir hielten uns eng umschlungen. Wie lange? Ich weiß es nicht.
    „Ich hole uns was zu  trinken.“
    Verwundert schreckte ich auf.
    „Zu trinken? Ach, ja.“
    Siggi stand auf, holte die Flasche Wein und die Gläser. Wir prosteten uns zu.
    „Auf diese unvergleichliche Nacht.“
    Wir tranken die Flasche leer. Siggi legte sich wieder neben mich. Wir küssten uns wieder. Sehr zärtlich jetzt. Ganz vorsichtig drang er in mich.
    „Beweg dich nicht“, verlangte er. „Umschling mich mit deinen Beinen.“
    So lagen wir lange Zeit ineinander, ganz ruhig, ganz entspannt. Völlig eins. Andächtig genossen wir die intime Nähe, brachten uns dann mit sehr sachten Bewegungen zum Höhepunkt.
    Doch es wurde wieder wild in dieser Nacht, und in den darauffolgenden natürlich auch. Es war, als müssten wir ein ganzes Leben nachholen. Ein Sexleben. Immer wieder trieben wir uns gegenseitig von einer Ekstase zur nächsten. Siggi war ein erfahrener Liebhaber. Er weihte mich sozusagen in die unerschöpflichen Geheimnisse der sexuellen Lust ein. War fantasievoll und erfinderisch. Ich schwebte auf allen Wolken. Besonders auf Wolke sieben. Die Nacht mit Apoll war nichts dagegen. Wir aßen kaum. Tranken viel. Zogen durch alle möglichen Kneipen. Siggi kannte sich aus. Mehr noch als Otto. Alle kannten ihn. Alle mochten ihn. Alle sollten sein Glück mit ihm teilen. Mich bewundern. Und damit ihn. Er nahm keine Rücksicht auf seinen Ruf. Seine Frau. Die er vergessen zu haben schien.
     
    Und dann kam die Nacht, die alles veränderte.     
     
     
    *
     
     
    So zwischen Traum und Wachen wühlte ich mich aus kurzem Schlaf. Die Nachwehen der vergangenen weinseligen Liebesnacht zeigten ihr Gesicht, machten sich unangenehm bemerkbar.
    Mein Kopf fühlte sich an wie ein Wasserballon, der jeden Augenblick platzen könnte. Das Bett schwankte und schlingerte. Halt suchend tastete ich zum Kissen neben mir. Oh, Schreck, es war leer. Kein Siggikopf zu fühlen. Mit einem Ruck setzte ich mich auf.
    Wohin war mein Bernstein? Hatte er sich etwa auch aus dem Staub gemacht? Wie damals Apoll?
     
     
    Nackt, wie ich war, sprang ich vom Bett. Ich merkte erst jetzt, dass der Fernseher lief. Mitten in der Nacht. Wir hatten ihn doch gar nicht angeschaltet. Und woher kam denn der Lärm?
    Schnell lief ich zum Fenster. Öffnete es. Kühle Nachtluft strömte in das Zimmer. Ungewohnter Lärm drang herauf. Menschen standen auf der Straße. Lachten laut. Fröhlich. Hektisch.  
    Und dann vernahm ich Worte. Fetzen eines Gassenhauers.
    Ich lauschte. Ein Lied. Und die Menschen sangen dazu. Tanzten sogar. Hielten sich an den Händen und tanzten.
    „So ein Tag, so wunderschön wie heute … “    
    „Was ist los?“, rief ich, wieder in das Zimmer gewandt. „Warum grölen die Leute mitten in der Nacht das blöde Lied?“
    Keine Antwort.
    „Und warum läuft der Fernseher?“  
    Da erblickte ich Siggi. Nur mit einem Handtuch um die Hüften kam er aus dem Bad.  
    „Schau es dir ruhig an“, sagte er mit vorwurfsvoller Stimme, „es ist der helle Wahnsinn.“
    „Was ist denn los?“
    Siggi drehte den Tonknopf und ich starrte freudig entsetzt in den Fernseher.
    „Ist das ein neuer Film?“
    Was ich sah, konnte nicht wahr sein.
    ‚Bestimmt bin ich das Opfer einer Halluzination‘, dachte ich. ‚Ich darf nichts mehr trinken.‘
    „Es ist die Realität“, sagte Siggi mit einer ungewohnt traurigen zittrigen Stimme. „Kein neuer Film.“ 
    Die Realität? Warum freute sich mein Bernstein dann nicht? Wenn es die Realität war, könnte er doch jetzt, in diesem Moment, auch aufspringen und tanzen und singen und lachen. Ein Traum aller Deutschen wäre in Erfüllung gegangen.
     
    Noch vor einigen Wochen hatte Uschi mich bei einem Spaziergang entlang der Mauer gefragt:
    „Was meinst du, werden wir es noch erleben, dass diese verdammte Mauer endlich verschwindet? Dass wir ganz normal über die Straßen laufen können. In den Geschäften

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