Sünden der Leidenschaft
als sie seine Kleidung zur Seite schob und gelassen die feine Wollhose über seine Hüfte zogen, um seine Männlichkeit zu entblößen.
Da fühlte Floras Hand einen metallenen Gegenstand, und ihr entfuhr ein kleiner Aufschrei, ein verschluckter, kurzer Ton. »Du trägst einen Revolver!« stellte sie bestürzt fest.
Adam nahm die Waffe aus seiner Tasche. »Wegen der Diener«, erklärte er fröhlich und legte sie unter den Sessel.
»Sag die Wahrheit«, verlangte Flora.
»Caldwell hat mir seinen Derringer bei Morrissey’s gegeben«, antwortete Adam unbekümmert.
»Warum?« Flora musterte ihn mißtrauisch. Ihre Hände lagen noch auf seinen Schenkeln.
Er zuckte die Schultern. »Er ist vorsichtig.«
»In welcher Hinsicht?«
»Aus keinem besonderen Grund, Schatz.« Er lächelte und streichelte leicht mit seinen Fingern über ihre zusammengezogenen Augenbrauen. »Du siehst zauberhaft aus mit deinen Perlenohrringen«, sagte er und tippte die Perle, die an ihrem Ohrläppchen hing, mit dem Finger an. Adam beugte sich vor, nahm ihr Gesicht in seine Hände und küßte sie lange, zärtlich und innig, um sie die Gewalt vergessen zu lassen, die ein Teil seines Lebens war.
Als er ihren Mund freigab und sich wieder zurücklehnte, hatte er Frank Storham vergessen.
Dann wartete er, denn er kannte Floras Blick, diesen Blick voller Leidenschaft. Sie beugte ihren Kopf über seine Männlichkeit, und er schloß die Augen.
Ihr Mund war warm, weich, umschließend, und ihre Hände, die an seinem Glied lagen, wußten genau, was zu tun war. Der Duft von Rosen und Jasmin stieg ihm in die Nase, Saratoga verschwand, das Schlafzimmer verschwand, und dann bestand seine Welt nur noch aus einem auf und ab gleitenden Mund und wundervollen, intensiven Gefühlen.
Die Größe seiner Erektion berauschte sie, und seine Bereitschaft schmerzte sie beinahe, denn sie empfand sie wie eine Einladung zur Liebe. Sie spürte die Hitze zwischen ihren Beinen, die feuchte Begierde und Ruhelosigkeit in ihrem Blut. Auch ihre Lust war geweckt. Sie paßte sich in den Bewegungen ihres Mundes dem Rhythmus seines keuchenden Atems an, spürte, daß er seine Hüften hob, als sie einen Moment lang ihren Mund zurück nahm, und hörte das tiefe, zufriedene Stöhnen, als ihr Mund wieder herabglitt.
Seine Hände strichen über ihre Haare, bewegten ihren Kopf auf und ab und verschafften ihm ein herrliches Vergnügen. Und sie hielt ihn in Schach wie einen Sklaven.
Bis er plötzlich ihren Kopf hochhob.
»Ich bin noch nicht fertig«, murmelte sie und blickte ihn durch ihre wirr hängenden Locken an.
»Doch«, sagte er liebevoll, stand federnd auf und hob sie hoch. Jetzt wußte er genau, was er wollte.
Er trug sie zum Bett, bettete sie in die Kissen und legte sich auf sie, rutschte zwischen ihre Beine und drang schnell und kräftig in sie ein, drang bis an ihre inneren Grenzen vor, so daß sie ekstatisch zu stöhnen begann. Vor Verzückung stockte ihr der Atem, und sie bebte im absoluten Genuß.
Adam Serre setzte das fort, was er so gut beherrschte, ob angezogen oder unbekleidet, beunruhigt oder entschlossen, ungeachtet seiner Umgebung oder der Umstände. Genauso, wie er mit dem Lasso umgehen konnte und die Kunst des Klavierspielens beherrschte, beherrschte er auch die Kunst des Liebens. Er wußte, wie er sich bewegen mußte, wie schnell, wie tief, wie langsam, wie hart. Er wußte, wie man den Mund einer Frau küßte und die warme Stelle hinter ihren Ohren, wie man an ihren Brustwarzen saugen und mit der Zunge leicht über ihre Brüste oder ihre vollen Lippen fahren mußte. Er wußte, wann er ihre Hüften anheben mußte, um tief in sie einzudringen, wann man liebkoste und wann nicht. Er kannte den feinen Unterschied zwischen Gewalt und Lust, zwischen Härte und Zärtlichkeit.
Er konnte eine Frau zum Höhepunkt bringen, indem er sie liebkoste oder einfach nur mit Worten. Er war sehr gut.
Aber er machte es wahrscheinlich oft, dachte Flora, während sie immer mehr in Ekstase geriet.
Lieben war einer seiner Berufe, und wenn sie nicht so kurz vor dem Höhepunkt gewesen wäre, hätte sie ihm sein Können übelgenommen.
Als der Orgasmus sie übermannte, fühlten sie sich, als würden sie atemlos in wilden, heftigen Bewegungen einen Berg hinabrennen. Doch dann, unmittelbar danach, rollte sich Adam wie von einem kalten Regenschauer abgekühlt zur Seite. Er lag auf dem Rücken, hielt die Augen geschlossen, kämpfte mit seinem Verlangen nach Flora, mit den Hindernissen, den
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