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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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umbringen.«
    Adam seufzte, schaute auf seine Karten und schob einige Chips in die Mitte des Tisches. »Vielleicht ein anderes Mal, Frank. Jetzt bin ich mitten im Spiel.«
    »Ich werde dich erschießen«, erklärte der betrunkene Mann nachdrücklich und fummelte an seiner Manteltasche herum.
    Adam legte ruhig seine Karten hin und stand auf.
    »Willst du meinen Derringer-Revolver?« fragte Caldwell leise. Sein Blick lag auf dem Eindringling.
    Adam nahm den Revolver, schob seinen Stuhl zurück und ging um den Tisch herum auf den schwankenden Mann zu, der noch immer versuchte, etwas aus seiner Tasche zu ziehen.
    »Das ist nicht sehr klug, Frank. Du bist zu betrunken«, sagte Adam, während er geräuschlos über den Plüschteppich ging.
    »Klugscheißer«, murmelte Frank. Aber dann erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht, denn er hatte endlich den Revolver in seiner Tasche gefunden. »Verdammt seist du dafür, daß du unser Weideland nimmst.« Er zog die Waffe mit einem plötzlichen Ruck heraus und richtete sie auf Adam.
    »Dein Bruder wird sehr ärgerlich sein, wenn du dich selbst umbringst, Frank«, murmelte Adam und blickte zwischen der auf ihn gerichteten, schwankenden Pistole und dem erzürnten Gesicht seines Gegners hin und her. »Laß uns die Pistole weglegen. Es könnte jemand verletzt werden.«
    Frank lachte. »Verletzt? Du wirst umgebracht, Bastard. Fang schon mal an, dein Totenlied zu singen.«
    Als Frank einen torkelnden Schritt nach vorn machte, schoß Adams Hand überraschend vor und umschloß die Waffe. Er verdrehte Frank das Handgelenk, so daß er ihm die Pistole leicht abnehmen konnte, und warf sie Caldwell zu. Dann faßte er den benebelten Mann an den Schultern und drehte ihn um.
    »Es wäre besser, wenn du jetzt in dein Hotelzimmer gehen würdest, Frank«, sagte Adam. »Du wirst morgen starke Kopfschmerzen haben.« Er schob ihn auf den Flur hinaus und rief nach einem von Morrisseys Männern.
    Ein stämmiger ehemaliger Rausschmeißer lief herbei.
    »Er hat zuviel getrunken, Finn. Bringst du ihn zu seinem Hotel?« Adam gab ihm fünf Goldstücke.
    »Ja, Sir, Mr. Serre. Sofort.«
    Nach der Unterbrechung war Adams gute Stimmung etwas gedämpft.
    Frank Storham war ein unberechenbarer Zeitgenosse, mit dem er in Saratoga lieber nichts zu tun haben wollte. Er trank zuviel, kümmerte sich im Gegensatz zu seinem älteren Bruder, der sein Vermögen durch harte Arbeit und mit dem Viehhandel gemacht hatte, nicht darum, was ihm gehörte und was nicht, und heuerte Revolverhelden für seine Kämpfe an. Frank hatte zwar das Temperament der Storhams geerbt, aber nicht deren Verstand.
    »Geht’s dir gut, Adam?« erkundigte sich Caldwell, als Adam zurückkam. »Ich hätte dir Deckung gegeben für den Fall, daß der Dummkopf tatsächlich geschossen hätte.«
    »Danke, es geht mir gut«, antwortete Adam, setzte sich und nahm seine Karten wieder auf.
    »Ist er einer deiner Feinde aus Montana?« fragte einer der Mitspieler.
    »Sein Bruder hat ein Auge auf mein Land geworfen.«
    »Hast du genügend Männer, um es zu verteidigen?« erkundigte sich Caldwell, der die Auseinandersetzungen um Weideland und Gebietsstreitigkeiten aus Texas kannte.
    »Genug … Gott, ich werde langsam müde. Dies hier ist mein letztes Blatt.«
    »Dann haben wir anderen heute vielleicht noch eine Chance zu gewinnen«, sagte Caldwell mit einem breiten Lächeln.
    Adam ging nicht in sein Hotelzimmer zurück, nachdem er Morrissey’s verlassen hatte, sondern fand sich vor der neoklassizistischen Fassade von Sarah Gibbons Haus wieder. Er blickte zu dem erleuchteten Zimmer in der zweiten Etage hinauf.

Kapitel 18
    Es klopfte zweimal heftig an ihrer Schlafzimmertür. Flora, die sich eben kämmte, erstarrte mitten in der Bewegung, hielt die Haarbürste in der Luft und sah ihr erschrockenes Gesicht in dem goldumrahmten Spiegel an.
    Er wird es nicht wagen, dachte sie ungläubig, doch dann erkannte sie sein deutliches Klopfen. Auf der kleinen, mit Juwelen besetzten Uhr vor ihr auf dem Ankleidetisch war es halb zwei Uhr morgens. Hatte sie sich das Klopfen vielleicht nur eingebildet? überlegte sie. Vielleicht hatte ein Diener die Gaslichter im Flur geprüft und war versehentlich gegen die Tür gestoßen.
    Obwohl Flora die Wahrheit nicht akzeptieren wollte, sah sie, wie sich die Tür hinter ihr öffnete und eine große, vertraute Gestalt im Abendanzug in ihr Schlafzimmer trat.
    Adam schloß leise die Tür und lächelte.
    Flora ließ die Haarbürste fallen. Sie

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