Sünden der Leidenschaft
weitausholende Bewegung. »Weil sie die Frau meines Bruders war«, fügte er hinzu und schritt in die Dunkelheit, Flora mit sich ziehend.
»Sie wäre gern mehr als das, glaub mir«, sagte Flora und versuchte erneut sich loszumachen. »Ich habe ihr verführerisches Lächeln gesehen, als sie ging.«
»Ich bin in der Lage, ›nein‹ zu sagen.« Sie hatten die letzten Wigwams hinter sich gelassen, und Adam sprach wieder in normalem Ton mit ihr.
»Dann hat sie dich also gefragt!« rief Flora. »Mach mich doch fertig, verdammt, vernichte mich, Adam!«
»Es tut mir leid.« Seine Stimme lag irgendwo zwischen Groll und Brummen. Noch immer liefen sie zielstrebig zum Fluß. »Wir werden jetzt ein paar Mißverständnisse klären«, sagte er aufgebracht. »Fangen wir gleich mit deiner sinnlosen Eifersucht an. Ich habe, seitdem ich dich getroffen habe, keine andere Frau mehr angesehen.«
»Das ist die Höhe! Wie nennst du denn den Kuß, den du Spring Lily zum Abschied gegeben hast?«
»Eine Geste der Höflichkeit.«
»Ich bin sicher, daß sie deine Höflichkeit genossen hat«, erwiderte Flora scharf. »Wie höflich wirst du zu all den anderen Frauen sein, die um deine Gunst werben? Nimm mich morgen zur Ranch mit. Dort muß ich wenigstens nicht ihre sehnsuchtsvollen Augen sehen.«
Das Mondlicht schimmerte auf dem Wasser, und die Baumwollfelder, die das Ufer säumten, flüsterten im Nachtwind. Ohne zu antworten, ging Adam zu einer kleinen Anhöhe am Ufer. Dort stand er für einen Augenblick und starrte auf das glitzernde, fließende Band, das sich gen Westen zog. »Wir sollten nicht streiten«, sagte er sanft. »Sieh, der Mond ist mit Dunst bedeckt. Das bedeutet, daß ein Sturm aufkommen wird.« Er setzte sich auf den Boden und zog Flora mit zu sich in das süß duftende Gras. »Ich liebe dich«, sagte er ruhig, lockerte aber den festen Griff um ihre Hand nicht. Seine Augen waren dunkel im Mondlicht. »Ich habe niemals jemand anderen geliebt, außer Lucie. Ich habe allen im Lager erzählt, daß ich dich heiraten werde, aber wenn die Frauen mich ansehen, kann ich nichts dagegen tun. Aber ich erwidere ihre Blicke nicht – nicht auf diese Art. Ich weiß nicht, wie ich es noch deutlicher sagen soll.«
Wie einfach alles bei ihm klang, wie unkompliziert angesichts des Durcheinanders ihrer Gefühle. »Ich bin nicht daran gewöhnt, Adam«, murmelte Flora, deren Feindseligkeit durch seine Aufrichtigkeit verflogen war. »Ich habe mich noch nicht daran gewöhnt, jemanden zu lieben und so krankhaft eifersüchtig zu sein.« Sie seufzte. »Ich hasse mich selbst dafür, daß ich mich wie eine dieser verdorbenen Ladys benehme, die ich immer so kindisch gefunden habe. Entschuldige bitte.« Sie lächelte im strahlenden Mondlicht. »Wenigstens habe ich beim Essen keine Szene gemacht.«
»Ich danke dir für deine Zurückhaltung. Du hast mich damit vor erbarmungslosem Spott bewahrt. Man erwartet von einem Mann, daß er seine Frau beherrscht.«
»Der Himmel möge mir verzeihen, wenn ich dich blamiert haben sollte«, sagte sie, wieder ein wenig bissig.
»Das ist die Wahrheit, Liebling«, antwortete Adam schnell. »Aber das ist ein sehr männlicher Gesichtspunkt. Die Frauen haben ihre eigene Sicht der Dinge. Obwohl wir beide wissen, wer die Verantwortung übernimmt«, fuhr er sanft fort. »Nicht wahr?«
»Ich denke schon«, antwortete Flora süßlich.
»Der Stärkere«, flüsterte Adam, rollte herum und drückte sie auf den Boden.
»Der Klügere«, atmete Flora und küßte ihn auf den Mund.
»Der Stärkere und Klügere«, murmelte Adam und rutschte zur Seite, so daß er sich auf seine Ellenbogen stützen konnte, und schob ihren Rock langsam hoch. Die kühle Nachtluft strich über ihre bloßen Beine. »Mhm … Du bist zum Anbeißen.« Seine Hand rutschte höher und glitt zwischen ihre Beine, und seine Finger berührten ihre Weichheit.
Sie hob die Hüften, damit sie möglichst nah an ihm war, und seine Finger glitten ein Stückchen in sie ein. Er fühlte ihre feuchte Hitze, ihre Bereitschaft. »Ich habe mich eben gefragt« – sie atmete schneller und sprach mit einer dunklen Altstimme –, »ob ich die richtigen Worte gewählt und deine Männlichkeit geweckt habe … mit genau der richtigen Portion Ablehnung, und du dann vielleicht … Liebe mit mir machen wolltest.« Sie streichelte über seine lange, harte, erigierte Männlichkeit und drückte sie. Dann glitten ihre Finger über die glatte Lederleggings bis an die Spitze seines
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