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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Dieners großzuziehen.
    Zufrieden lächelte Isolde im Schatten des Erlenbusches, wo sie sich an jenem Morgen anzog. Es sah so aus, als entwickelten sich ihre Angelegenheiten so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Ihr junger Bediensteter hatte begonnen, aufdringlich zu werden, nachdem sie ihn einmal in ihr Bett gelassen hatte. Sie hatte ihn ohnehin so schnell wie möglich loswerden wollen. Wie angenehm, daß Adam die Kosten übernommen hatte.
    Wenn sie nun tatsächlich auf dem Weg nach Helena eine Fehlgeburt hatte, wäre sie in einer ausgezeichneten Position, um den Platz an Adams Seite wieder einfordern zu können.
    Natürlich nur für eine gewisse Zeit.
    Und dann, nach einem gut eingefädelten »Unfall« ihres Ehemannes, könnte sie sein Vermögen in Europa ausgeben. Lucie würde sie irgendwo auf eine öffentliche Schule schicken, vielleicht in England. Diese Entfernung wäre groß genug.
    Das Abendessen in Adams Wigwam war an jenem Abend sehr feierlich. Mehrere seiner zahllosen Verwandten hatten das Essen zubereitet. Die Gespräche drehten sich hauptsächlich um die bevorstehende Büffeljagd. Flora konnte schon dem größten Teil des Gespräches folgen, wobei Adam gelegentlich übersetzte, wenn sie etwas nicht ganz verstand. Ihr Vater hatte die Sprache der Absarokees im Sommer gelernt und beherrschte sie inzwischen leidlich gut. Dasselbe traf auf Alan und Douglas zu, so daß Flora von allen Seiten Unterstützung erfuhr, wenn sie ein Wort nicht verstand.
    Auch mehrere Frauen waren beim Essen anwesend – Cousinen, Tanten, Frauen der männlichen Gäste. Mit den eifersüchtigen Augen einer liebenden Frau bemerkte Flora die lächelnden Blicke, die Adam mit einer schönen jungen Indianerin austauschte. Sie schienen eine gemeinsame Vergangenheit zu haben, eine flüchtige, intime Beziehung, und erzählten sich immer wieder Anekdoten und witzige Ereignisse, die sie in ihrer gemeinsamen Jugend erlebt hatten.
    Diese Frau hieß Spring Lily. Sie war im Moment nicht verheiratet, und ihre Kinder schienen für Adam besonders wichtig zu sein.
    Entschlossen unterdrückte Flora ihre Eifersucht während des langen Abends. Adam hatte größere Sorgen, als daß sie ihn mit solchen geringfügigen Problemen belästigen durfte.
    Ned Storham war eine solche Sorge. Außerdem mußte Adam noch immer einen Weg finden, von Isolde loszukommen, und das würde seine Geduld und sein Vermögen zur Genüge strapazieren. Sie sollte lernen, reifer mit ihrer Eifersucht umzugehen. Adam liebte sie. Wieso machte es ihr also etwas aus, daß Spring Lily ihn so gut kannte? Er durfte seine Vergangenheit haben. Das war ein vernünftiger Gedanke. Fairneß unter Erwachsenen. Ohne Bewertung.
    Aber im Laufe des Abends lächelte Flora doch manchmal sehr karg. Trotz des Versuchs, sich unter Kontrolle zu behalten, flammte ihr Ärger auf, wenn Spring Lily sich zu eng an Adam lehnte, ihn zu intim anlächelte oder sich zu liebevoll an Gemeinsamkeiten erinnerte. Als sie ging, gab Adam ihr einen kleinen Kuß auf die Wange, und das Lächeln, das sie ihm dafür schenkte, war sehr verführerisch.
    Natürlich hatte Spring Lily Adams Zelt als letzte verlassen. Wahrscheinlich wäre sie gern bei ihm geblieben, dachte Flora erhitzt. Eine Minute, nachdem die Indianerin fort war, platzte Flora damit heraus.
    Adam sah schnell zu Lucie hinüber, die auf den Tierfellen in einer Ecke des Wigwams schlief, nahm dann mit festem Griff Floras Hand und zog sie nach draußen. Da die Türklappe wegen der Sommerhitze offen stand und die Zeltwände hochgestellt waren, um die frische Nachtluft hereinzulassen, entfernten sie sich ein Stück vom Lagerplatz und gingen Richtung Fluß, denn er wollte die Nachbarn nicht an ihrem Streit teilnehmen lassen.
    »Spring Lily liebt dich, nicht wahr?« zischte Flora und versuchte ihre Hand loszureißen, indem sie ihr ganzes Gewicht gegen den Druck von Adams Hand einsetzte.
    »Wir sind Freunde«, erwiderte Adam grollend und sah dabei nach den Wigwams, die sie umgaben. Es war ruhig im Lager, aber nur die Kinder schliefen schon.
    Flora erkannte, daß Adam sich zu seinem Verhältnis zu dieser Frau nicht äußern wollte. Er wußte genau, wen sie meinte. »Ich nehme an, du hast eine Menge Freundinnen hier«, sagte sie aufgebracht. »Und alle warten nur darauf, daß du ins Sommerlager kommst, damit sie dich verführen können. Ist Spring Lily deine besondere Freundin?«
    »Das ist sie«, flüsterte er und gab es auf, mit Flora zu streiten. Er machte eine

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