Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
Vom Netzwerk:
meinst du?« fragte er mit gedämpfter Stimme.
    »Ja. Ist es schlimm, daß ich es ihr erzählt habe? Ich habe irgendwie das Gefühl, daß ich dich um etwas betrüge, weil ich keine Kinder bekommen kann. Vielleicht hätte ich es ihr nicht sagen sollen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Schon gut. Es gibt keinen Grund, ein Geheimnis daraus zu machen. War sie auch deiner Meinung?«
    »Zuerst nicht, aber nachdem ich ihr alles erklärt hatte, hat sie es verstanden.«
    »Du siehst besser aus«, sagte er liebevoll. »Du bist nicht mehr so blaß. Wie geht es dir jetzt?«
    »Sehr gut. Du bist eine wunderbare Krankenschwester. Ich glaube, ich behalte dich.«
    »Du könntest mich nicht loswerden, selbst wenn du es versuchen würdest, bia«, sagte er mit einem warmen Lächeln. »Ich bleibe bei dir.«
    Nachdem sich Flora später zu Lucie gelegt hatte, um ihr bei deren Mittagsschlaf Gesellschaft zu leisten, und prompt eingeschlafen war, ging Adam hinaus, um nach Spring Lily zu suchen.
    Er fand sie bei einer Gruppe Mütter, die ihre Kinder beim Spielen beaufsichtigten. Als er sagte, daß er mit ihr sprechen wollte, kicherten ihre Begleiterinnen und flüsterten das Wort »ba-baru-sabish«, das so etwas wie »toll« bedeutete, und schauten ihn mit offener Bewunderung an.
    »Sie dachten, du wärst wieder zu haben, nachdem deine Frau dich verlassen hat. Sie hoffen, daß es noch immer so ist«, sagte Spring Lily und lächelte, während sie sich von der Gruppe entfernten. »Ich habe ihnen nicht gesagt, daß deine Frau zurückgekommen ist.«
    »Aber nicht für lange Zeit«, antwortete Adam brüsk. »Obwohl wir vielleicht nicht sofort dafür sorgen können, daß sie abreist. Flora scheint krank zu sein.«
    »Heute morgen war ihr wieder übel.« Das war mehr eine Feststellung als eine Frage. »Möchtest du lieber Spazierengehen oder in mein Wigwam mitkommen?«
    »Ich möchte lieber nicht Spazierengehen.«
    Ohne einen ernsten Anlaß wäre Adam nicht zu ihr gekommen, doch in Spring Lilys Wigwam konnten sie ungestört reden.
    »Geht es Flora jetzt wieder gut?« Spring Lily ging um eine Gruppe von Kindern herum, die mit Reifen spielten.
    Adam nickte. »Ich habe ihr den Tee nach deinem Rezept gemacht. Flora sagte, daß du vielleicht wüßtest, was sie hat.«
    »Sie hat mir nicht geglaubt.«
    Sie erreichten ihr Wigwam, und Spring Lily bat ihn herein.
    Im Zelt war es kühl, denn es stand nahe bei einem großen Baumwollhain. Adam setzte sich bequem gegen eine kunstvoll verzierte Lehne und bat vorsichtig: »Sag mir, was du glaubst.«
    »Deine Frau ist schwanger.«
    »Wieso bist du so sicher? Flora hat mir gesagt, daß eine Krankheit, die sie in der Vergangenheit hatte, eine solche Möglichkeit ausschließt.«
    »Du meinst, die Ärzte haben ihr das gesagt. Vertraust du den Ärzten?«
    Er saß ganz ruhig da und versuchte diese überraschende und erstaunliche Entwicklung zu begreifen. »Es gibt gute und schlechte«, sagte er schließlich. »Die Ärztin, die unsere Cholera behandelt hat, war fähig.«
    »Die Ärzte haben Flora noch nicht gesehen, oder? Man kann es ganz einfach feststellen. Sind ihre Brüste empfindlich und etwas größer? Ist sie die ganze Zeit über müde? Ist ihr jeden Morgen übel?« Spring Lily lächelte wissend. »Ist sie besonders liebesbedürftig?«
    Bei der letzten Frage riß Adam die Augen auf. »Flora wäre nicht damit einverstanden, wenn ich dir das sagen würde«, antwortete er dann ruhig. Aber sie war tatsächlich noch leidenschaftlicher, was er für unmöglich gehalten hätte, wenn er es nicht gerade noch erlebt hätte.
    »Du mußt mir nicht glauben, Tsé-ditsirá-tsi. Warte ein paar Wochen, dann wirst du es selbst sehen.«
    »Ich hoffe, du hast recht«, sagte er sehr, sehr sanft, und seine leisen Worte verebbten im kühlen Zelt.
    »Du hättest mehr Kinder verdient«, sagte Spring Lily. »Aber deine neue Frau ist gesund und jung; sie wird dir eine Menge Kinder schenken.«
    Sein harter Gesichtsausdruck wurde weich, und er lächelte. »Ich weiß nicht, ob ich es tatsächlich glauben soll«, murmelte er langsam, als müßte er sich erst an den Gedanken gewöhnen. »Es ging sehr schnell – etwas mehr als drei Wochen.«
    »Das Baby in ihr ist stark. Es will, daß du von ihm weißt.«
    »Sie hat kein Verhütungsmittel genommen«, stellte Adam ruhig fest. »Aber sie sagte, daß sie das noch nie gebraucht hatte. Könnte es nicht doch Cholera oder irgendeine andere Krankheit sein?« Mit seinem praktischen Verstand suchte er nach einer

Weitere Kostenlose Bücher