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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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greifbaren Erklärung.
    »Ihr ist nur morgens übel«, erinnerte ihn Spring Lily.
    »Hmm …« Adam zögerte. »Sie hatte andere Liebhaber vor mir und war noch nie schwanger.« Er schüttelte den Kopf. »Wenn sie in der Lage ist, Kinder zu bekommen, warum dann erst jetzt? Sie ist sechsundzwanzig.«
    Spring Lily zuckte die Schultern, eine kurze, ungeduldige Bewegung. Aber dann lächelte sie freundlich über seine Naivität. »Du bist ein Anfänger auf diesem Gebiet, Tsé-ditsirá-tsi. Kannst du dich noch an White Elks Frau erinnern? Sie konnte in den ersten drei Jahren ihrer Ehe keine Kinder bekommen. Dann, als sie den Sohn seines Bruders adoptierten, wurde sie auf einmal schwanger. Oder Pretty Woman, die unendlich viel geweint hat, weil sie keine Kinder bekommen konnte. Und im Sommer, als der Sieg über die Lakota am Bear Mountain errungen worden war, bekam sie doch ein Kind. Ich kenne eine Reihe anderer Frauen, die nach Jahren der Kinderlosigkeit in ihrer Ehe doch noch Babys bekommen haben. Soll ich fortfahren?«
    Adam blickte sie mit einem halben Lächeln an: »Bemerke ich da eine gewisse selbstgefällige Sicherheit?« erkundigte er sich fröhlich.
    »Ich kenne diese Farbe auf Floras Gesicht«, sagte Spring Lily. »Es ist eindeutig grünlich.«
    »Sag, daß es wahr ist …«
    Der stumme Tadel, den sie durch ihre hochgezogenen Augenbrauen ausdrückte, ließ ihn innehalten. »Der Gedanke gefällt mir«, sagte er statt dessen, und seine Augen spiegelten seine Hoffnung wider. Er seufzte. Beinahe konnte er es nicht ertragen, angesichts dieser wundervollen, ungetrübten Träume seine Existenz durch Ned Storham bedroht zu sehen. Wenn Ned besiegt war, war noch Zeit genug für glückliche Fantasien. »Ich muß sehr bald weg«, sagte Adam, denn die rauhe Wirklichkeit hatte ihn wieder im Griff. »Ned Storham und Isolde haben sich offenbar zusammengetan. Würdest du dich um Floras Wohlbefinden kümmern und Lucie helfen, wenn Flora das nicht tun kann, während ich weg bin? Ich weiß, daß ich dich darum bitten kann.«
    »Ich verspreche dir, Tsé-ditsirá-tsi, daß ich auf deine Familie aufpassen werde. Aber wird sie dich gehen lassen?«
    Eine Woche später sprachen sie über das heikle Thema.
    Adam hatte seinen Fortgang so lange wie möglich hinausgeschoben, aber jetzt mußte er ohne Verzögerung aufbrechen. Er hatte gehört, daß Ned Storham das Land im großen Umkreis durchkämmte, um nach Männern zu suchen, die für Gold bereit waren, ihr Leben zu riskieren. Sie würden sich Mitte des Monats in Helena sammeln.
    Die Übelkeit an sieben weiteren Morgen hatte Hora von dem glücklichen Umstand überzeugt, daß sie tatsächlich schwanger war. Obwohl sie nicht wußte, wie oder warum das geschehen war, versuchte sie das werdende Leben in sich bereits zu beschützen. Heftig kämpfte sie dagegen, daß Adam sein Leben riskierte.
    »Ich will, daß dieses Kind einen Vater hat, wenn es geboren wird«, sagte sie vehement. Das kleine Feuer, das in der Mitte des Wigwams brannte, beleuchtete ihre Verdrossenheit. »Schick die anderen.«
    »Ich kann meine Freunde nicht darum bitten, für mich zu kämpfen.«
    Adam versuchte ruhig zu bleiben, denn er wollte nicht im Zorn scheiden. »Ein Mann muß mutig sein und sein Land und seine Familie verteidigen.«
    Dann heuere Gewehrschützen an, so, wie Storham es macht. Laß sie für dich kämpfen«, sagte sie, und ihre Augen waren schwarz vor Wut.
    »Sie sind unzuverlässig.« Adam war zum Krieger ausgebildet worden, aber Flora konnte nicht wissen, was das bedeutete.
    »Gibt es keine Gesetze? Es ist nicht erlaubt, dir das Land wegzunehmen.«
    Jeden Tag wurde denen Land genommen, die schlechtere Waffen oder weniger Einfluß oder beides hatten. »Unsere Justiz hält Ned Storham nicht von meinem Land fern«, erwiderte er.
    »Du kannst nicht gehen! Glaubst du, ich will dich jetzt verlieren!« schrie Flora. »Kümmerst du dich nicht um dieses Kind? Bedeuten wir dir gar nichts? Ich hätte es wissen müssen«, fügte sie erhitzt hinzu. »Als Lucie heute abend von Spring Lily abgeholt wurde. Da wußtest du schon, daß du weg willst.«
    »Es gibt niemand anderen, der meinen Kampf für mich kämpft«, erklärte Adam sanft. »Es gibt kein Gericht, das Ned Storham auf die Finger klopft und ihn nach Hause schickt. Mich schützt kein Privileg. Nur ich selbst kann mich schützen. Ich werde mich nicht absichtlich in Gefahr begeben, das verspreche ich.«
    »Das heißt, verdammt noch mal, gar nichts, wenn du losreitest,

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