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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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wahr?« antwortete Molly auf seine kurzangebundene Bitte hin. »Setzen Sie sich, und in einer kleinen Minute werden Sie etwas zu trinken bekommen.«
    Nach einer kurzen Anweisung an das Dienstmädchen wandte sich Molly allen lächelnd zu. »Sie müssen uns von Saratoga erzählen«, sagte sie, während das Mädchen Adam den Bourbon reichte. »Ich habe gehört, daß Sie mit ihren Pferden viel Geld gewonnen haben.« Was sie in Wirklichkeit meinte, war natürlich: Erzählen Sie uns etwas über Lady Flora. Isolde hatte bereits ausführlich berichtet, aber es gab natürlich nicht nur eine Sicht der Dinge.
    »Wir waren dort, um Magnus zu testen und einige unserer anderen jungen Rennpferde, und sie waren alle sehr gut«, antwortete Adam. Er fragte sich, wie lange er höflich bleiben konnte. Oder ob er es überhaupt wollte.
    »Harold hat gesagt, daß er in der nächsten Saison auf jeden Fall dabeisein will. Henriettes Papa geht jedes Jahr nach Saratoga. Er behauptet, es sei ein Ort, an dem man glänzende Geschäfte machen könne. Und ist die Sache mit Frank Storham nicht bedauerlich? Sie haben ihn gestern beerdigt. Nicht, daß ich ihn besonders gern mochte«, redete sie weiter, »denn er trank immer mehr, als er vertragen konnte. Aber nun … ist er tot«, stellte sie mit Bedauern fest. »Es führt einem vor Augen, wie kostbar und zerbrechlich unser Leben ist.«
    »James hat mir von seinem Tod berichtet«, sagte Adam. »Die Storhams scheinen sich in gefährliche Situationen zu begeben. Aber schließlich hatte Frank immer eine lockere Hand am Revolver.« Er redete ohne besondere Betonung, und sein Gesicht blieb bewegungslos.
    »Ned ist der Ansicht, du hättest ihn getötet«, sagte Isolde beiläufig und lächelte Adam über ihre Teetasse hinweg an.
    »Ned kann erzählen, was er will«, antwortete Adam. »Da er nicht in Saratoga war, wird es schwierig sein, eine solche Anschuldigung zu beweisen.«
    Jetzt, da Adam endlich seine Liebe entdeckt hatte, fragte er sich, wie er Isoldes unpersönliche Bosheiten so lange hatte ertragen können. Sie hatte weder Mitleid noch Gefühle. Er machte sich keine Illusionen über ihre Freundschaft mit Ned Storham. Die Verbindung der beiden konnte an kaltblütiger Habgier nicht überboten werden.
    »Wer würde Ned Storham überhaupt glauben?« fuhr Henrietta erhitzt dazwischen. »Er ist ein ungehobelter Kerl. Tantchen wollte ihn nicht im Hause haben«, erklärte sie.
    »Ach, wie süß«, flötete Isolde. »Das liebe Mädchen verteidigt dich, Adam. Eine neue Eroberung?« erkundigte sie sich boshaft.
    »Es tut mir leid, aber Henrietta hat recht«, bestätigte Molly, die eingriff, um Isoldes streitsüchtige Gehässigkeit zu unterbinden. »Ich habe Harold gesagt, daß er ihn nicht zu uns einladen soll, ganz egal, ob er große Beträge in Harolds Bank deponiert hat. Er ist einfach zu ordinär.«
    Henriette lächelte Isolde triumphierend an.
    »Er muß ein sehr langweiliger Mann sein«, sagte Isolde kalt. »Andererseits – hier gibt es schon derart viele Schlägertypen. Wird Henrietta bald an irgendeinem Hof eingeführt?« fuhr sie geschickt fort und revanchierte sich, indem sie in eine offene Wunde stach. »Ich weiß, wie schwierig es manchmal ist, einen entsprechenden Mentor zu finden.« Sie unterließ es, extra darauf hinzuweisen, daß Henrietta ein Emporkömmling war, sie selbst hingegen einer uralten Adelsfamilie entstammte.
    »Ich werde in London vorgestellt«, antwortete Henrietta stolz, ohne auf Isoldes absichtliche Stichelei einzugehen. Sie fand nichts Anrüchiges am Reichtum ihres Vaters, denn sie war damit aufgewachsen. »Ich bin erst achtzehn.«
    Adam rang sich ein Lächeln ab. Henriettas Gegenschlag war meisterhaft. Er nahm an, daß Isolde mit ihren siebenundzwanzig Jahren aus Henriettas Sicht sehr alt war. Henriettas Bemerkung über die Anziehungskraft »älterer« Männer fiel ihm ein.
    »Mit achtzehn ist die Welt noch strahlend schön«, erklärte Molly taktvoll. Sie fühlte sich angesichts der Feindseligkeit, die in der Luft lag, unbehaglich. Sie hatte vergessen gehabt, wie schwierig die Ehe der Serres war. »Ich nehme an, daß wir uns alle gern an jene glücklichen Tage erinnern.«
    »In diesem Alter kannte ich dich noch nicht«, sagte Isolde mit einem eisigen Blick zu Adam.
    Adam hatte keine Lust mehr, höflich zu sein. »Ich glaube, daß ich in meinem achtzehnten Lebensjahr kaum etwas von Frankreich gesehen habe.«
    »Das unterstreicht deine interessante Barbarei«, sagte Isolde mit

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