Sünden der Leidenschaft
deinem Rock spüren, wenn wir zum Picknick zurückkehren müssen, und ich würde wissen, daß sie noch dort ist, wenn du lauwarme Limonade trinkst und Sandwiches mit Räucherlachs ißt …«
Er hatte sich so vor Flora gelegt, daß die anderen sie nicht sahen. Obwohl der Rest der Gruppe ohnehin mit dem Bau eines Holzschiffchens beschäftigt war, wollte er nicht Gefahr laufen, daß sie sahen, wie Flora errötete oder aufgeregt atmete oder daß die Spitzen ihrer Brustwarzen durch den feinen Stoff ihrer makellosen weißen Bluse sichtbar wurden.
»Ich möchte heute abend nicht zu lange Billard spielen, wenn du nichts dagegen hast, sondern dir lieber mein Bett zeigen«, sagte er und berührte leicht ihre vorstehenden Brustwarzen.
»Ich bin besessen von dir«, flüsterte Flora und legte ihre zitternden Hände in ihren Schoß.
»Nach einem Spiel werde ich gute Nacht sagen … und oben auf dich warten.«
Beim Abendbrot überbrachte – während der Fisch serviert wurde – eines der bedienenden Mädchen Adam eine Botschaft.
»Entschuldigen Sie mich«, sagte er kurz, nachdem er die Nachricht gelesen hatte, stand vom Tisch auf und verließ den Raum.
Nach wenigen Minuten kam er zurück und brachte einen Gast mit, ein junges Halbblut, das ihm sehr ähnlich und offensichtlich mit ihm verwandt war.
»Ich möchte Ihnen meinen Bruder vorstellen«, sagte Adam und verwendete die Absarokee-Bezeichnung für Cousin 5 . »Lady Flora Bonham, Lord Haldane – James du Gard.«
»Bitte entschuldigen Sie mein Eindringen und meine Aufmachung, aber Adam bestand darauf, mich Ihnen vorzustellen«, sagte der Mann mit einem leichten französischen Akzent und verbeugte sich. Er trug Trapperkleidung, eine Kombination aus Stoff und Leder mit Fransen an den Leggings, Mokassins, ein tunikaartiges Hemd und eine Weste.
»Bleiben Sie doch, bitte«, sagte George Bonham. »Wir sind nicht formell. Sie haben einen langen Ritt hinter sich, so wie es aussieht.«
»Er ist aus Virginia City gekommen«, erklärte Adam. »Setz dich bitte hierher, Esh-ca-ca-mah-hoo.« Adam nannte ihn bei seinem Absarokee-Namen, der soviel wie ›Stehende Lanze‹ bedeutete. Er zog einen Stuhl zurück und rief nach einer Bedienung. »Möchtest du Wein, Bourbon oder vielleicht Kaffee?« Adam wußte natürlich, daß sein Cousin nach der langen Reise müde war.
»Kaffee, bitte.«
»James hat mir gesagt, daß Thomas Meagher von General Sherman die offizielle Befehlsgewalt über die Miliz erhalten hat. Nun, da der amtierende Gouverneur Schuldscheine der Regierung an die örtlichen Händler ausgeben kann, wird seine Bürgerwehr die Saloons wohl verlassen.«
»Betrifft das auch Ihren Stamm? Hier, so weit im Norden?« erkundigte sich der Graf. Er war sich im klaren darüber, daß sie hier in der Wildnis einen erheblichen Vorteil hatten.
»Da Bozeman vor kurzem ermordet wurde und die Lakota im Westen bis zum Musselshell Ärger machen, hat Meagher jede Entschuldigung, seine Miliz hinzuschicken, wohin er will. Unglücklicherweise verfügt er nun auch noch über die Schuldscheine, um seine Unternehmungen zu finanzieren.«
»Den Männern wurde zusätzlich zu ihrem Sold auch noch die Beute versprochen«, fügte sein Cousin hinzu. »Sie haben die Erlaubnis, alles, was sie den Indianern wegnehmen, zu behalten – das waren Meaghers Worte.«
»Wie gefährlich sind sie für Ihr Tal?« fragte Flora.
»Wir können uns verteidigen«, sagte Adam ruhig. »Sie werden uns wahrscheinlich nicht stören.« In seiner Stimme lag ein drohender Unterton. »James hat mir versichert, daß mein Anspruch auf mein Land sicher ist, und ich vertraue auf seine Fachkenntnis. Er ist mein Rechtsberater.«
»Danke deinem Vater lieber dafür, daß er die Weitsicht hatte, deinen Titel vom Kongreß absegnen zu lassen.«
»Papa verstand etwas vom Wert dieses Landes«, sagte Adam mit einem grimmigen Lächeln. »Familienbesitz werde durch Heirat erweitert und durch solide, finanzielle Entscheidungen erhalten, sagte er immer.«
Sein Cousin grinste. »Wie schade, daß die Weingärten, die er so gern besessen hätte, Isolde gehörten.«
»Schade auch, daß seine Gesundheit so angegriffen war«, murmelte Adam. »Und daß du nicht mit deinem Studium an der Sorbonne fertig geworden bist. Wir hätten dann bessere Voraussetzungen gehabt, uns den Besitz zu sichern.«
»Du vergißt sein besonderes Interesse an Isoldes fürstlicher Abstammung.«
»Vielmehr Großmutters Interesse an fürstlicher Abstammung. Papa hat ja wohl
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