Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
Vom Netzwerk:
aus Liebe geheiratet. Erzähl mir, was du über Meagher und Sherman weißt«, fuhr Adam fort, denn er wollte nicht weiter über seine persönlichen Angelegenheiten sprechen. »Und was gibt es Neues über die Neuaufteilung des Landes? Hat irgend jemand über das Datum der Wahlen gesprochen?«
    Im weiteren Verlauf des Abendessens wurde nur noch über Politik geredet. Meaghers Miliz sollte von zwei Forts aus – dem an der Gabelung des Musselshell und dem an der großen Biegung des Yellowstone River – versorgt werden. Während Vizegouverneur Green Clay Smith in Washington die Interessen der Territorien vertrat, wurde Gouverneur Thomas Meagher seinem Ruf als früherer Bürgerkriegsgeneral der irischen Brigade gerecht.
    Beim Nachtisch entschuldigte sich Adam, um Lucie gute Nacht zu sagen. Sie befand sich schon in ihrem Kinderzimmer, weil sie von dem Ausflug in die Berge müde war.
    »Sind Sie schon lange hier?« fragte James die Bonhams. Er hatte mitbekommen, daß sein Cousin und die aufregende Lady Flora einen kurzen, intimen Blick gewechselt hatten, was normalerweise bei Gästen nicht üblich gewesen wäre.
    »Seit drei Tagen«, antwortete der Graf. »Wir sind in den Norden gekommen, um ein paar Pferde aus Adams Zucht zu kaufen.«
    »Papa ist außerordentlich zufrieden mit seinen Käufen«, fügte Flora mit einem Lächeln hinzu. »Erzähl ihm von der Zeit, die Aleppo heute morgen gelaufen ist.«
    »Ich wette, ihr bereut es, daß ihr nicht dabei wart und gesehen habt, wie schnell er gelaufen ist.«
    »Wie war seine Zeit?« erkundigte sich James, der die plötzliche Röte auf Lady Floras Wangen bemerkt hatte. Da er über das Interesse seines Cousins an schönen Frauen Bescheid wußte, fielen ihm plötzlich die Gerüchte über Adams und Floras zeitweilige Abwesenheit von Richter Parkmans Party ein, die Aurora Parkman und andere Leute in Virginia City verbreitet hatten.
    »Ich will verdammt sein, wenn er nicht die Meile in einssechsundvierzig macht. Das beste Rennpferd, das ich seit Argonaut kennengelemt habe, der die Goldpfosten in Ascot in den Sechzigern genommen hat.«
    »Lassen Sie ihn nach England verschiffen?«
    »Eventuell.«
    »Werden Sie lange hier im Territorium bleiben?«
    »Ich bin nicht ganz sicher«, antwortete der Graf und bedeutete der Bedienung freundlich, wieder zu gehen. »Das hängt davon ab, wie lange ich brauche, um meine Proben zu sammeln.«
    »Und ob Papa von den Absarokees willkommen geheißen wird«, erläuterte Flora mit einem liebenswürdigen Lächeln. »Er untersucht ihre Kultur und sammelt Muster der Flora und Fauna für die Sammlung in Göttingen und für Professor Prichard in London.«
    »Und Sie helfen Ihrem Vater dabei?«
    »Es ist eher umgekehrt«, erklärte der Graf stolz. »Flora war die jüngste Person, deren Aufsatz jemals vor der Königlichen Gesellschaft vorgetragen wurde.«
    »Herzlichen Glückwunsch, Lady Flora«, gratulierte James. »Sie wollen uns also für einige Zeit studieren.«
    »Mein Vater möchte das. Ich selbst habe eine Verpflichtung in Yukatan im Herbst. Wir wollen eine Expedition nach Tikal unternehmen.«
    Ich hätte es wissen müssen, dachte James. Adam ist vorsichtig genug, sich nur mit Frauen zu amüsieren, die keine permanenten Ansprüche an ihn stellen. »Ich muß über Sie staunen, Lady Flora. Die meisten englischen Damen würden es nicht wagen, sich über die vornehmen Grenzen von Maifair hinauszuwagen.«
    »Flora gehört nicht zu diesen Damen«, sagte ihr Vater stolz. »Sie kann wahrscheinlich genauso gut reiten und schießen wie Sie und sich gegen einen Wüstenscheich oder einen Tartarenfürst verteidigen.«
    »Papa, du machst mich verlegen. Ich bin ganz gewöhnlich. Ich reise einfach gern.«
    ›Gewöhnlich‹ war nicht die richtige Bezeichnung für Flora Bonham, fand James. Sie erinnerte ihn lebhaft an eine ganze Reihe von Beschreibungen der Venus. Sie besaß die gleiche überwältigende Sinnlichkeit. Er sah auf die schimmernde Haut in ihrem Ausschnitt. Ihre veilchenblauen Augen strahlten, die schwere Fülle ihrer Haare, die mit goldenen Strähnen durchzogen waren, schimmerte verlockend, und ihre vollen Lippen hatten einen intensiven, erotischen Ausdruck. Er hoffte, daß sie bald nach Yukatan abreiste, weil in den kommenden Monaten angesichts der unsicheren Bedingungen im Territorium Adams uneingeschränkte Tatkraft und Aufmerksamkeit gebraucht wurden.
    Später, als sich Adam und James nach dem Billardspiel in die Bibliothek zurückgezogen hatten und

Weitere Kostenlose Bücher