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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Alternative, zurück zu den anderen zu gehen. Er nahm nicht an, daß ihre Tante großzügig über Sex in der Öffentlichkeit oder über eine Entführung hinwegsehen würde.
    Er starrte Flora an – hin- und hergerissen in seiner Unentschlossenheit … Im einen Augenblick dankte er den Geistern, daß sie sie ihm gebracht hatten, im nächsten war er schon halb aufgestanden, um sie zu verlassen. Er erinnerte sich an die Zeiten, da er sie schlafend gesehen hatte, als sie nicht so elegant gekleidet war. Als sie überhaupt nichts anhatte.
    Er sank auf dem Stuhl zurück, und seine Finger umklammerten die Armlehnen.
    »Wage es nicht, Bertie, was werden die Leute sagen, wenn sie uns sehen! Bertie, nein!« Ein schrilles, freudiges Gelächter drang zu ihnen. »Berti, nein, nein, nein …« Aber die Stimme klang spielerisch, neckend, und entfernte sich auf die andere Seite des Gartens.
    Flora erwachte mit einem leisen, erschreckten Schrei. Sie brauchte einen Moment, um sich wieder zu orientieren, denn Adam Serre saß nahe bei ihr und hatte seinen dunklen Blick auf sie gerichtet.
    »Du bist hier«, flüsterte sie, noch immer im Halbschlaf.
    Sie versuchte, in die Wirklichkeit zurückzukehren.
    »Ich habe dich gesucht.«
    Seine Stimme war so tief und sanft wie in ihrer Erinnerung, und die vage Möglichkeit, daß sie träumte, verschwand, als er in diesem vertrautem Ton mit ihr sprach. Sie war noch immer nicht ganz wach, sonst hätte sie auf die Intensität seiner Stimme reagiert. »Bist du schon lange hier?«
    Er schüttelte den Kopf. »Erst seit ein paar Minuten. Ich habe deine Tante im Haus getroffen, und sie erwähnte, daß du auch hier bist.«
    »Sarah scheint jeden in Saratoga zu kennen.«
    »Sie ist mit Caldwell befreundet. Ich kam mit ihm.«
    »Ich weiß.«
    Er zog die Augenbrauen hoch.
    »Sarah wußte es ebenfalls. Ich bin hergekommen, um dich zu sehen.«
    »So wie ich gerade. Obwohl ich – verdammt – dir nichts anzubieten habe«, sagte er mit einem kleinen, bitteren Seufzer.
    »Das ist in Ordnung«, antwortete Flora. »Ich möchte nichts.«
    »Ich möchte so vieles«, sagte Adam sanft. »Du siehst heute abend sehr schön aus. Alles an dir glitzert«, murmelte er.
    »Das ist mein Verführungskleid. Ich bin hergekommen, um dich zu verführen, aber …«
    »Aber?« fragte er mit einer kaum wahrnehmbaren Erregung in der Stimme, die so unterdrückt war wie das Licht in ihrer abgelegenen Ecke.
    »Ich habe mich dagegen entschieden. Ich habe nicht die Nerven, dich auf diese Art zu verführen und in dein Leben einzudringen. Es reicht, wenn wir Freunde bleiben.«
    »Ich weiß nicht, ob das für mich auch zutrifft.« Er schüttelte sehr langsam den Kopf. Dabei kamen seine rosa Muschelohrringe zum Vorschein.
    »Ich werde nicht lange bleiben«, sagte Flora, denn sie hatte plötzlich festgestellt, wie schwierig es werden könnte, ihm zu widerstehen. »Nur ein paar Tage. In dieser Zeit können wir uns sicher wie Erwachsene benehmen«, fügte sie hinzu und machte sich Mut, um sich gegen seine und auch ihre Begierde zu wehren.
    Er lächelte. »Sag das meinem Herzen.«
    »Ich kenne deine Begierde«, entgegnete sie mit einem vorsichtigen Lächeln. »Aber es gibt jede Menge andere Frauen hier, und du lebst nicht im Zölibat.«
    »Du auch nicht, und das ist ein wirkliches Problem für mich.« Seine Stimme wurde abgehackt. »Ist Ellis hier?«
    »Ich glaube nicht, aber ich bin erst heute nachmittag angekommen.« Sie zog die Augenbrauen zusammen. »Ich habe nie mit Ellis geschlafen. Er mag nur sanftmütige Frauen.«
    Adam grinste. »Das bist du sicher nicht.«
    Sie lächelte zurück. »Nicht im entferntesten. Sind wir Freunde? Komm, Adam, sag ja. Ich würde Lucie gern sehen, während ich hier bin.«
    Er atmete tief ein. Sein Gesichtsausdruck war verschlossen, doch dann atmete er langsam aus und sagte: »Ich werde es versuchen.« Er lächelte. »Lucie wird begeistert sein. Du bist für mich und meine Familie so wichtig geworden.«
    Das Wort »Familie« schmerzte Flora für einen kurzen Augenblick – die süße Intimität auf Adams Ranch entsprach ihrer Vorstellung von Idylle und Glück. Es gelang ihr jedoch, ein höfliches Lächeln zustande zu bringen, wie es von wohlerzogenen Damen erwartet wurde. »Haben deine Pferde gewonnen?« fragte sie in einem sachlicheren Ton.
    Er nickte. »Magnus gewinnt jedes Rennen, an dem er teilnimmt. Komm morgen und sieh ihn dir beim Rennen an. Lucie würde sich freuen.« Er machte eine Pause. »Und ich würde

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