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Sünden der Nacht

Sünden der Nacht

Titel: Sünden der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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»Sonst noch etwas aufgetaucht?«
    »Jim hat die Tips geografisch geordnet und sich heute nachmittag mit Chief Holt getroffen. Sie sind zusammen die Liste örtlicher Anrufe durchgegangen, haben ein paar aussortiert, und dann hat Jim einen von uns mit einem von Holts Männern losgeschickt, damit sie die restlichen überprüfen.«
    »Laß mich die Liste sehen.«
    Larkin reichte sie ihr, lehnte sich im Stuhl zurück und reckte die Arme über den Kopf. »Also, wenn wir dieses Stück Scheiße festgenagelt haben, was hältst du von einem Wochenende Skifahren in Montana? Ich kenne einen Typen, der hat einen Freund mit einer Wohnung in Whitefish.«
    Megan überflog die Namen und Adressen von Leuten in Park County, deren Nachbarn sie verpfiffen hatten. »Ich fahr nicht Ski.«
    »Das ist ja noch besser. Wir können die ganze Zeit in der Badewanne verbringen.«
    »Vielleicht solltest du ein paar Minuten unter einer kalten Dusche stehen«, schlug sie vor.
    Ein Name traf sie wie ein Vorschlaghammer. Sie richtete sich abrupt in ihrem Stuhl auf, als sie sah, wie viele Anrufe wegen dieses Van gekommen waren, und die fette, rote Durchstreichlinie. »Elender Mist, was ist das?«
    Larkin beugte sich vor und warf einen Blick auf die Liste. »Holt sagte, den hätte er schon überprüft.«
    »Dieser Hurensohn«, knurrte Megan und sprang auf. Sie spürte, wie ihr Blutdruck in den Gefahrenbereich kletterte. Buchstäblich kochend vor Wut knallte sie ihren Stuhl gegen den Tisch. Das Geräusch übertönte das Läuten der Telefone und jegliche Unterhaltung. Erstaunte Blicke richteten sich auf sie.
    »Wohin gehst du?« rief Larkin ihr nach, als sie hinausstürmte.
    »Jemanden in den Arsch treten!«
    Er stützte sein Kinn in die Hand. »Ich nehme an, damit kann ich Abendessen und eine kuschelige Nacht vergessen.«

17 Uhr 01
    Mitch saß in seinem Büro. Nur das gelbe Licht seiner Schreibtischlampe schien auf die Berichte und Aussagen, die auf seinem Schreibtisch verstreut lagen. Er hatte Natalie nach Hause geschickt, damit sie ihren beiden Teenagern beim Anziehen für die Fackelparade beistünde. Valerie spielte die Flöte in der High School Band. Troy fuhr auf dem Wagen der Abschlußklasse mit. Der Stadtrat hatte für eine Durchführung der Snowdaze gestimmt, aber jetzt würde jede Darbietung irgendwie auf Joshs Entführung hinweisen. Diese Zurschaustellung von Gemeinschaftsgeist in der Stadt würde sowohl großartig als auch tragisch wirken.
    Der Tag hatte Mitch körperlich und geistig ausgelaugt. Der ständige Druck, das Gefühl, die Zeit rinn ihm durch die Finger, zehrte an Nerven und Geduld. Persönlich hatte er den Großteil der Volksschule befragt und war alles noch einmal durchgegangen, hatte sich den Kopf zermartert nach einer Querverbindung oder nach einem Fingerzeig auf die Identität der Person, die Joshs Notizbuch auf seine Haube gelegt hatte. Und das alles bei der Präsenz eines Mückenschwarms von Reportern! Null und nichts! Der Parkplatz war leicht zugänglich, und keiner hatte etwas bemerkt. Der Mann war einfach neben den Explorer gefahren, hatte die Hand aus dem Fenster gestreckt und das Buch abgelegt. Geschickt, unverfroren, diabolisch. Zum Aus-der-Haut-Fahren. Er kam sich vor wie ein Idiot, den man beim Erbsenspiel reingelegt hatte.
    Irgendwie mußte er die Zeit finden, mit seiner Tochter zu der Parade zu gehen. Seine Schwiegermutter hatte vorgeschlagen, daß sie und Jurgen Jessie begleiteten, nachdem die Kleine ja schließlich das Wochenende bei ihnen verbrachte. Außerdem glaubte sie, daß es Jessie vielleicht nervös machen könnte, mit ihm zu gehen, während dieser ganzen schrecklichen Geschichte und den Polizisten, die in der Schule in die Klassenzimmer kamen und allen Kindern angst machten. Mitch waren die Pferde durchgegangen. Joy trieb ihn schon auf die Palme, wenn alles in Ordnung war, was man im Augenblick wirklich nicht behaupten konnte.
    »Willst du damit sagen, daß meine Tochter sich vor mir fürchtet?«
    »Nein! Nein, überhaupt nicht! Ich sag doch bloß …«
    »Du sagst bloß was, Joy?«
    »Na ja, dieser kleiner Kirkwood ist doch direkt von der Straße entführt worden.«

    »Verlaß dich drauf, Joy, wenn einer versucht, Jessie von der Straße zu entführen in meinem Beisein, reiß ich ihm seinen Scheißkopf ab.«
    »Also wirklich, dieser Ton …«
    »Ich werde halt sauer, wenn du mir unterstellst, daß meine Tochter bei mir nicht sicher ist, Joy.«
    »Das hab ich nie behauptet!«
    Aber sie dachte es. Sie

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