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Sünden der Nacht

Sünden der Nacht

Titel: Sünden der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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Luft, schaffte es aber kurz, die Schultern zu heben. »Ich muß noch dran arbeiten, aber danke. Könnten Sie mir die Wasserflasche geben?«
    Megan nahm eine Wasserflasche von der Spielerbank und reichte sie ihr. »Ich bin Megan O ’ Malley vom BCA.«

    »Ciji Swensen.« Sie zog ein Handtuch von der Bande und tupfte sich Lippen und Stirn ab, ihre dunkelblauen Augen waren auf Megan gerichtet. »Sie standen in der Zeitung. Sind Sie wegen der Entführung hier? Dr. Garrison tut mir so leid.«
    »Kennen Sie Josh?«
    »Klar. Ich kenne praktisch jeden in der Stadt, der ein Paar Schlittschuhe schnüren kann. Ich bin Lehrerin im Schlittschuhclub.«
    »Machen Sie heute Überstunden?«
    »Ich übe. Der Club studiert jedes Jahr eine kleine Show für den Snowdaze ein. Das ist eine meiner Nummern. Ich wußte, daß heute abend alle bei der Parade sind, also dachte ich mir, ich nutze die leere Eisfläche aus. Es ist eine ganz spezielle Nummer – für Josh, wissen Sie. Der Club hat dafür gestimmt, die Einnahmen der Freiwilligenzentrale zu stiften.«
    »Das ist sehr großzügig.«
    »Ja, also wir mußten doch etwas machen. Mir wird übel bei dem Gedanken, daß irgendein Perversling Josh direkt von dieser Arena entführt hat. Wenn ich’s recht überlege, bin ich womöglich direkt hier gestanden, als es passierte.«
    »Sie waren an diesem Abend hier?«
    Ciji nickte und trank noch einen Schluck Wasser. »Ich hatte um sieben eine Klasse.«
    Eine männliche Stimme rief aus der Dunkelheit im hinteren Teil der Arena. »Willst du die Musik noch mal, Ciji?«
    »Nein danke, Olie«, rief sie zurück. »Ich mach eine Pause.«
    Megan starrte in die Schatten und konnte gerade Olie Swains Kopf und Schultern ausmachen. »Haben Sie Olie an diesem Abend gesehen?«
    »Ja, klar. Olie ist hier immer irgendwo.«
    »Hat er das Eis frisch gefegt, bevor Ihre Klasse anfing?«
    Sie nickte. »Er hat es gleich, nachdem die Zwerge mit ihrem Training fertig waren, gemacht.«
    »Wann war das?«
    »Viertel nach fünf, halb sechs.« Cijis zarte Augenbrauen zogen sich besorgt zusammen. »Hören Sie, ich weiß, daß es Leute in der Stadt gibt, die Olie für schuldig halten, aber er ist kein schlechter Mensch, nur ein bißchen seltsam. Ich meine, er ist eigentlich ganz süß, wissen Sie? Den Kindern gegenüber hat er sich nie unziemlich benommen, soviel ich weiß.«

    »Haben Sie ihn auch später an diesem Abend gesehen?«
    »Klar. Er hat vor den Senioren um acht noch mal das Eis präpariert.« Womit einige Stunde blieben, in denen er alles mögliche hätte tun können, auch Josh Kirkwood entführen.
    Ciji stellte ihr Glas ab und wand sich das Handtuch um die Hände.
    »Sie glauben doch nicht wirklich, daß er es war, oder?«
    »Wir versuchen nur eine Chronologie der Ereignisse von Mittwoch abend herzustellen«, sagte Megan ruhig, ohne direkt zu antworten.
    »Es ist wichtig, daß wir wissen, wer wann wo war. Sie haben sich wann hier aufgehalten?«
    »Bis viertel nach acht. Ich bleibe immer, bis sich die Senioren warmlaufen.« Sie lächelte. »Sie flirten so gerne, sind wirkliche Schätze!«
    »Und Ihnen ist nichts Ungewöhnliches oder irgendein Fremder aufgefallen?«
    Das Lächeln verschwand. »Nein. Wie ich schon dem Beamten sagte, der mich gestern vernommen hat – ich wünschte, es wäre anders. Wie gerne würde ich etwas Aufschlußreiches beisteuern, aber ich habe nichts oder niemanden gesehen.«
    »Auf jeden Fall danke ich Ihnen«, sagte Megan. »Ich laß Sie jetzt wieder trainieren. Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen!«
    »Klar.« Ciji warf ihr Handtuch über die Bande und fuhr graziös zur Mitte der Eisbahn zurück. »Ich hoffe, Sie haben Samstag Zeit, sich die Show anzusehen!«
    »Ich werd’s versuchen«, rief Megan, bereits auf dem Weg zum Ende des Stadions.
     
    Olie sah sie kommen. Der Ladycop, der ihn direkt anpeilte. Er wollte nicht mit ihr reden. Er wollte überhaupt mit niemandem reden, wußte ja, was die Leute sagten – daß sein Van so aussah wie der gesuchte. Also, Mitch Holt hatte sich seinen Wagen schon von innen angeschaut und nichts gefunden. Sollten sie doch dran ersticken, die Leute, die ihn von der Seite angafften und hinter seinem Rücken Sachen über ihn tratschten. Es war ihm sowieso egal, was die dachten. Nur eins wollte er: seine Ruhe.
    Er packte seine Plastikliterflasche Cola und sein Buch über Chaostheorien und machte sich auf den Weg zur Tür der Umkleidekabinen.
    »Mr. Swain? Kann ich kurz mit Ihnen sprechen?«
    »Hab mit dem

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