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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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hatte. Es war wie ein fehlendes Puzzleteil, das sich still und leise eingefügt hatte.
    Er hatte seinen Verstand in zwei Hälften geteilt, um mit diesem Paradox umzugehen. Der stärkere Teil, der Teil, der wusste, dass Kev nicht verrückt gewesen war, war bewusstlos geschlagen und in einen Wandschrank gesperrt worden. Der wertlose Abfall, der übrig geblieben war, hatte sich anschließend als Sean McCloud ausgegeben.
    Er war außer sich vor Zorn. Sie hatten seinen Bruder umgebracht, in Seans Kopf herumgepfuscht und Kevins Andenken beschmutzt. Sie hatten Seans ganzes Leben aus der Bahn geworfen und zerstört. Alles, was er getan hatte, alles, was er war. Jeden Morgen, an dem er mit diesem falschen, beschissenen Gefühl in seinem Bauch die Augen aufgeschlagen hatte.
    Und dann hatten sie auch noch versucht, Liv wehzutun. Er ballte die Fäuste, bis die Knöchel weiß hervortraten. Liv bewegte noch immer die Lippen, aber er verstand nicht, was sie sagte. Es rauscht in seinen Ohren, als kämpfte er sich durch einen Wasserfall.
    Doch sein Zorn auf Kevins Mörder war nichts verglichen mit dem Zorn, den er gegen sich selbst empfand. Dafür, dass er kapituliert hatte und darauf reingefallen war. Er war ein gottverfluchter Idiot .
    Sean wischte Erde von seiner Uhr. Er musste sich konzentrieren, wenn sie am Leben bleiben wollten. Er hatte die Hütte vor nicht ganz zehn Minuten erreicht. Davy müsste die Polizei vor circa einer halben Stunde verständigt haben.
    Er holte das Handy heraus und stellte verwundert fest, dass es nicht beschädigt war. Er öffnete das Gehäuse, nahm den Sender heraus und warf ihn weg. Con und Davy würden stinksauer sein, aber es löste ihr derzeitiges ethisches Dilemma mit den Cops, wenn er sich deren Zugriff entzog.
    »Brauchst du medizinische Versorgung?« Seine abrupte Frage überrumpelte sie. »Wie schlimm hat er dich verletzt?«
    Liv blinzelte. »Ich … ich habe noch gar nicht darüber nachgedacht.«
    Er nahm ihre Hände. Das Blut daran war bereits geronnen. Er hob ihre Haare an, um den Biss zu untersuchen, den Schnitt unter ihrem Ohr. Die Messerwunde hatte zu bluten aufgehört, aber der Biss beunruhigte ihn. T-Rex’ Krokodilmaul musste giftiger sein als andere. »Du scheinst okay zu sein«, kommentierte er. »Du wirst nicht in einen Schockzustand fallen, oder? Fühlst du dich benommen? Ist dir kalt? Fröstelst du?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Gut. Dann lass uns von hier verschwinden.« Er legte den Arm um sie und drängte sie mit eiligen, stolpernden Schritten weiter.
    »Werden wir nicht … Sollten wir nicht auf die Polizei warten?«
    »Nein. Wir werden um unser Leben rennen. Hast du ein Problem damit?«
    Sie überlegte. »Nicht wirklich. Aber du hättest dich mit mir beraten können.«
    »Keine Zeit für Beratungen.« Sean riss die Tür seines Wranglers auf und schob sie hinein. Er schnappte sich die Wasserflasche vom Rücksitz, die dort umhergerollt war. »Mach dich sauber.«
    Liv nahm sie dankbar entgegen, schüttete Wasser in ihre Hände und wusch sich damit. Sean griff nach ihrer rechten Sandale und zog sie ihr aus. Er entfernte den hinteren Teil der Sohle und zupfte ein flaches Bündel Drähte und Schaltkreise heraus.«
    Sie blinzelte. »Oh, mein Gott.«
    »Ja, es ist ein Peilsender. Und ja, ich habe ihn dort versteckt.« Er warf den Tracker in den Wald. »Willst du mir deswegen die Hölle heißmachen? Nur zu. Tu dir keinen Zwang an.«
    Sie biss sich auf die Lippe, ihr Blick war wachsam. »Vielleicht ist jetzt kein guter Zeitpunkt.«
    »Eine kluge Entscheidung.« Er gab ihr den Rest ihrer Sandale zurück. Verunsichert hielt sie den ruinierten Schuh in den Händen.
    Er knallte die Tür zu und sprintete zur Fahrerseite. »Wir sind ein leicht zu treffendes Ziel«, erklärte er, als er den Motor anließ. »Wir können nicht mit nur fünf Ruger-Kugeln als Schutz vor T-Rex warten, bis die Bullen eintreffen. Vermutlich plant er, uns auf der Straße aufzulauern. Wahlweise könnte er uns von dort oben angreifen … «, er deutete auf einen Felsen über ihnen, »…oder von da drüben.« Er zeigte auf die Granitwand, die den See einfasste. »Ich habe genügend Tote gesehen. Ich werde nicht zulassen, dass dieser Kerl dich umbringt. Es reicht , verstehst du?«
    »Schon gut«, sagte sie beschwichtigend. »Ich will auch nicht, dass er mich umbringt. Es ist nur so, dass … Wären wir nicht sicherer auf der Straße, wenn wir Geleitschutz von der Polizei hätten?«
    »Wir nehmen nicht die Straße.«

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