Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
Vom Netzwerk:
in den hinteren Bund ihrer Jeans und betete darum, dass sie sich nicht in den Po schießen würde. Die andere umklammerte sie mit zitternden Fingern.
    Gut möglich, dass sie noch nicht mal in der Lage wäre, das Ding einzusetzen, wenn es hart auf hart käme. Sie fühlte sich unfähig, ihre tauben Finger zu krümmen.
    »Hallo, Zuckerpüppchen.«
    T-Rex’ öliges Gurren klang durch das Klingeln in ihren Ohren leise und fern. Liv fuchtelte mit der Pistole und versuchte, das grauenvolle, lähmende Entsetzen mit aller Macht auf Abstand zu halten. Oh Gott. Sean .
    T-Rex bemerkte das wilde Schlenkern des Pistolenlaufs. Er leckte sich die wulstigen, feucht schimmernden Lippen und feixte. Sein Gesicht war eine blutig glänzende Maske, wodurch seine Augen so hell und wahnsinnig aussahen wie die eines tollwütigen Tiers. Er hielt ein Messer in der Hand. Es musste Seans sein. Von der Spitze tropfte Blut.
    T-Rex bemerkte ihren schockierten Blick und ließ das Messer grinsend durch die Luft zischen. »Ja, ich hatte viel Spaß mit deinem Freund, bevor ich ihm die Kehle aufgeschlitzt habe. Hast du ihn nicht schreien hören? Möchtest du wissen, was ich mit ihm angestellt habe?«
    »Bleib weg von mir.« Ihre eigene Stimme klang noch ferner als seine. Ein zittriges Flüstern. »Komm keinen Schritt näher, sonst puste ich dir den Schädel weg.«
    »Ach ja? Das ist eine Beretta PX Storm, Zuckerpuppe. Eine Männerwaffe. Sie wird dir deine kleinen, lilienweißen Finger brechen. Sie ist nichts für ein hübsches Püppchen wie dich. Das Spiel ist aus.«
    Er trat durch die Hüttentür. Liv wich unwillkürlich zurück. Ein dummer Fehler. Das erkannte sie daran, dass sein hämisches Grinsen noch breiter wurde.
    »Ich meine es ernst«, wimmerte sie. »Ich werde dich erschießen.«
    »Nein, das wirst du nicht. Du bist ein gutes Mädchen. Du wirst mir keinen Ärger machen. Ich wette, du hast in deinem ganzen Leben noch nie jemandem Ärger gemacht.«
    »Aber das werde ich.« Sie schluckte den steinharten Kloß in ihrer Kehle runter. »Ich werde dir großen Ärger machen.«
    Er streckte seine riesigen, blutigen Hände nach ihr aus. »Du willst mich nicht wütend machen«, schnurrte er. »Du willst, dass ich dich zärtlich liebe. Komm zu Papa. Ich werde dafür sorgen, dass du deinen hübschen blonden Freund vergisst.«
    Sean zu erwähnen, war sein dummer Fehler. Damit zerplatzte ihre Hypnose wie eine Seifenblase. Liv brachte die Beretta in Position. Drückte ab. Bamm . Sie hörte den Knall wie aus weiter Ferne. Der Rückstoß riss ihr die Arme nach oben, um ein Haar hätte sie sich die schwere Pistole zwischen die Augen gerammt.
    Ein schartiges Loch klaffte in der Tür.
    T-Rex sprang überrascht zur Seite. »Scheiße!«
    Liv zielte erneut. »Falsch.« Sie betätigte den Abzug. In der Tür explodierte eine Glasscheibe. »Ich will nicht von dir geliebt werden. Hass mich. Ich hasse dich auch, du verkommenes Stück Dreck.« Sie machte einen Schritt auf ihn zu und drückte ab.
    Er wich rechtzeitig aus, und die Kugel schlug in der Wand hinter ihm ein. Mit leerem, verdattertem Blick stolperte er aus der Tür. Sein Rückzug weckte in ihr das unbändige Verlangen, die Verfolgung aufzunehmen. Sie brüllte ihre Trauer und ihren Zorn laut heraus und setzte ihm wild um sich schießend nach. T-Rex humpelte in einem schiefen Laufschritt davon. Die Kugeln flogen nach allen Seiten, Liv hatte keine Kontrolle, keine Technik. Sie war eine blindwütige Naturgewalt.
    Sie würde den Wichser in blutige Fetzen reißen, weil er Sean wehgetan hatte.
    Ein Jeep parkte zwischen den Tannen. Er hastete darauf zu und sprang hinein. Röhrend erwachte der Motor zum Leben. Liv gab einen Schuss ab und schrie triumphierend auf, als das Rückfenster zerbarst. Der Jeep holperte im Rückwärtsgang über den unebenen Untergrund direkt auf sie zu. Sie sprang zur Seite und rollte kopfüber in eine grüne, von stacheligem Gestrüpp überwucherte Senke. Der Jeep rumpelte über die primitive Zufahrtsstraße davon. Liv jagte ihm nach.
    Der Wagen verschwand um eine Kurve, und die Geräusche entfernten sich. Unter ihrem Finger, der weiter zwanghaft den Abzug drückte, ertönte ein hohles Klick, Klick .
    »Das Magazin ist leer, Liv.«
    Mit einem keuchenden Aufschrei wirbelte sie herum.
    Sean. Er war nicht tot. Er stand vor ihr, blutbesudelt, das Haar voller Erde und Blätter, aber lebend. In einem Stück.
    Eisiger Zweifel erfasste sie. Vielleicht hatte sie vor lauter Stress den Verstand verloren,

Weitere Kostenlose Bücher