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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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und er war nur ein Phantom. Sie starrte ihn an, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Du bist es«, wisperte sie.
    Er kniff die Augen zusammen. »Hattest du jemand anderen erwartet?«
    Sie presste die Hand auf den Mund, als ihr Herz vor Erleichterung einen Schlag aussetzte. Ein Phantom würde zu einem solchen Zeitpunkt keine Witze reißen. Er war es wirklich. Ihr realer, sie rasend machender Sean. »Ich dachte, du wärst tot«, sprudelte es aus ihr heraus. »Er hat behauptet, dass er dich gefoltert hat. Er hat behauptet, dass er … «
    »Ich dachte dasselbe von dir.« Er schnappte nach Luft. »Großer Gott. Ich bin mit den Nerven komplett am Ende.« Er beugte sich vornüber, legte keuchend die Hände auf die Knie und sah sie wachsam an. »Könntest du vielleicht nicht mit dieser Waffe auf mich zielen, Süße? Ich weiß, dass das Magazin leer ist, trotzdem könnte ich eine kleine Verschnaufpause vertragen.«
    Liv hatte ganz vergessen, dass sie das Ding noch immer in der Hand hielt. Die Waffe glitt ihr aus den Fingern und landete dumpf auf dem weichen Bett aus Tannennadeln. Sie zog Seans Revolver aus ihrem Hosenbund und gab ihn ihm.
    Sean nahm ihn, dann bückte er sich, um T-Rex’ Pistole aufzuheben. Dabei entdeckte sie die blutigen Kratzer auf seinen Schultern, Armen, seinem Rücken.
    »Mein Gott. Du bist verletzt.«
    Er winkte ab. »Ich hab schon Schlimmeres beim Kampfsport eingesteckt.«
    »Du blutest«, protestierte sie. »Und zwar stark. Das tust du einfach so ab?«
    Er zuckte die Achseln. »Verglichen mit dem, was T-Rex für uns in petto hatte, sehen wir aus, als wären wir auf dem Weg zum Debütantinnenball.«
    Sie senkte den Kopf, schlug die Hände vors Gesicht und begann leise zu weinen.
    »Es tut mir leid«, entschuldigte er sich sanft. »Ich wollte dich nicht aus der Fassung bringen.«
    »Es ist nicht deine Schuld.« Sie richtete sich auf und wischte sich die Tränen ab. »Du hast ein echtes Gespür dafür, mich in meinen schlimmsten Momenten zu erwischen.«
    »In meinen Augen siehst du großartig aus. Wie du mit hüpfenden Brüsten durch den Wald gesprintet bist und dabei wild um dich geschossen hast … Mann.«
    Ihr Körper begann wieder zu zittern. »Bitte nicht«, flehte sie. »Bring mich nicht wieder zum Lachen. Ich warne dich. Ich werde in meine Einzelteile zerbrechen.«
    »Nein, ganz im Ernst.« Er legte die Hand zärtlich an ihren Rücken. »Du warst wie eine Amazonenkriegerin. Das war absolut unglaublich. Der Nagel ins Gesicht, der Biss, die Pistole. Ich werde dir einen Schrein errichten und dich anbeten, Prinzessin. Wer hätte das geahnt?«
    »Hör schon auf.« Sein bewundernder Ton ließ sie vor Scham erröten. Sie verdiente sein Lob nicht, nachdem sie wie ein gefangenes Mäuschen gewimmert und gezittert hatte. »Ich habe ihn nicht ein einziges Mal getroffen.«
    »Dafür hast du ihn in die Flucht geschlagen«, widersprach Sean. »Was mehr ist, als ich von mir behaupten kann. Du bist die ungekrönte Königin. Erinnere mich daran, mich niemals mit dir anzulegen.«
    »Das tue ich in einem fort«, wandte sie ein. »Nur hörst du nie zu.«
    Er stieß einen harschen Laut aus und zog sie an sich.
    Ihre Herzen schlugen wie Trommeln im Gleichtakt. Sean schob seine Hände in ihr Haar. »Ich könnte dich den ganzen Tag in meinen Armen halten, aber der Kerl wird zurückkommen«, sagte er. »Ich weiß nicht, was er von dir will, trotzdem sollten wir besser … «
    »Ich aber«, stieß sie hervor. »Das Schwein hat Kevin umgebracht.«
    Sean ließ sie los und starrte ihr sprachlos ins Gesicht. Die Welt kippte und überschlug sich, veränderte sich mit einer Gewaltsamkeit, dass ihm schwindlig wurde.
    Kev . Natürlich.
    »T-Rex hat versucht, mich dazu zu bringen, ihm von Kevin zu erzählen«, fuhr Liv fort. »Er wollte wissen, wo die Bänder sind, was auch immer das bedeutet. Er dachte, ich hätte mich all die Jahre versteckt. Du hast recht gehabt. Kevs Tod war kein Suizid. Er wurde ermordet. Von diesem Kerl und vielleicht noch anderen. Er sagte ›wir‹, so als wären da noch mehr.«
    Die Bänder. Der Beweis in dem Skizzenbuch. Es ist alles da. Du Vollidiot.
    Er hörte Kevins Traumstimme, sah den geduldigen Ausdruck in seinen Augen, so als wartete er darauf, dass sein geistig minderbemittelter Zwilling endlich in die Puschen käme und der Sache auf den Grund ging. Es war paradox, wie Livs Worte ihm vollkommen den Verstand vernebelten, während sie gleichzeitig bestätigten, was er schon immer gewusst

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