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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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bedeckte ihre Wangen mit zarten, flehentlichen Küssen. In dieser ruhigen, aneinandergekuschelten Haltung verharrten sie eine lange Weile, bis Liv endlich wieder sprechen konnte.
    »Er wollte mich schneiden«, wisperte sie. »Er wollte mir schreckliche Dinge antun und meine Leiche anschließend in einem Loch verbuddeln.«
    Seine Arm umschlangen sie fester. »Ja, aber das hat er nicht. Weil du stark und mutig und schnell bist. Ich behalte ihn im Auge, glaub mir. Ich bedauere, dass er je in deine Nähe gelangt ist. Ich bedauere, dass er die gleiche Luft geatmet hat wie du.«
    »Nein.« Sie schüttelte vehement den Kopf. »Stell mich nicht als große Heldin dar. Ich bin nur deswegen noch am Leben, weil du mich aufgespürt hast, und nicht, weil ich so toll oder klug oder tapfer wäre. Das ist Blödsinn.«
    Er streichelte ihr Haar. »Du irrst dich. Ich habe gesehen, wie du den Kerl gebissen hast, während er dir eine Knarre an den Kopf hielt. Du kannst mich nicht eine Sekunde täuschen.«
    »Du verstehst nicht.« Ihre Stimme brach. »Ich hatte solche Angst, dass ich ihm alles verraten hätte. Alles, hörst du? Ich habe ihm gesagt, dass ich dir Kevins Notiz übergeben habe. Damit hätte ich dein Schicksal besiegeln können.«
    Er zog ihre Hand von ihren feuchten Augen weg und sah sie ernst an. »Süße. Jeder bricht unter der Folter zusammen. Lies von meinen Lippen. Jeder. Menschen sind nicht dazu geschaffen, diese Art von Qual auszuhalten. Mach dir nicht die Mühe, dich deswegen schlecht zu fühlen. Es wäre reine Zeitverschwendung.«
    Sie entzog ihm ihre Hand, legte sie wieder auf ihr Gesicht und schüttelte den Kopf.
    »Auch ich habe klein beigegeben, als ich in einer solchen Situation war«, gestand er. »Und zwar nach einer Sekunde.«
    Verdutzt stemmte sie sich auf einen Ellbogen. »Du? Wann? Warum?«
    »Siehst du die hier?« Er hob seinen Arm und zeigte auf die silbrigen Linien, die über seine Rippen liefen. »Das war in Sierra Leone. Ich hatte den Auftrag, eine Diamantmine zu bewachen. Da war dieser rivalisierende Bandenchef, der wollte … na ja, um diese lange, öde Geschichte abzukürzen: Die wurden mir mit elektrischen Drähten beigebracht.«
    Sie schnappte nach Luft. »Oh Gott. Wie entsetzlich.«
    »Ja, es war ziemlich ekelhaft«, bestätigte er. »Um ehrlich zu sein, bin ich alles andere als ein Märtyrer. Ich habe in null Komma nichts nach meiner Mama geschrien. Ich hasse Schmerzen.«
    Nachdem sie ihn erst vor wenigen Stunden heldenhaft in Aktion gesehen hatte, war das so ironisch, dass sie sich vor Lachen ausschüttete, während ihr gleichzeitig die Tränen herunterliefen.
    »Ich bin echt froh, dass du meine herzzerreißende Story über körperliche und seelische Folter so amüsant findest«, bemerkte er trocken.
    »Halt den Mund, du Idiot«, presste sie unter schallendem Gelächter hervor.
    Sein Lächeln brachte die sexy Fältchen um seine Augen zum Vorschein. »Das ist schon viel besser. Du machst dich über mich lustig. Irgendwie ist das tröstlich.«
    Als ihr Lachen wieder in Weinen überging, rollte sie sich auf den Bauch und vergrub das Gesicht in den Laken. Ein Sturm der Emotionen tobte durch ihren Körper, und als er abflaute, war sie erschöpft, trotzdem fühlte sie sich anschließend irgendwie befreit. Sie hob den Kopf.
    Beim Anblick des brennenden Zorns in seinen Augen erschrak sie bis ins Mark.
    »Ich werde diesen sadistischen Dreckskerl erwischen und ihn als Strafe für das, was er dir angetan hat, in Stücke reißen.«
    »Nennt man das nicht Lynchjustiz?«
    »Allerdings.« Seine Brauen zuckten nach oben. »Und?«
    »Für so etwas gibt es in einer zivilisierten Gesellschaft keine Rechtfertigung.«
    Sean lehnte sich zurück und verschränkte die muskulösen Arme hinter dem Kopf. »Wenn die Zivilisation sich mir gegenüber zivilisiert verhält, verhalte ich mich zivilisiert ihr gegenüber.«
    Liv dachte einen Moment nach. »Ich würde dieses Schwein lieber selbst umbringen.«
    Er bedachte sie mit einem skeptischen Seitenblick. »Es tut mir leid, aber das kann ich dir leider nicht versprechen, Schatz. Wir werden sehen, wie es läuft, okay?«
    Sie schnaubte. »Du willst mich wohl verarschen.«
    Er tätschelte ihren Hintern. »Apropos. Das ist wirklich ein wundervoller Arsch.«
    »Versuch nicht, mich mit Sex abzulenken.« Neue Wut erfasste sie. Sie drehte sich um und holte aus.
    Sean parierte den Schlag mühelos, genau wie alle, die noch folgten. Liv verlor komplett die Beherrschung und stürzte

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