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Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Titel: Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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mit Karen.»
    «Oh, Mist.»
    Bliss schloss die Augen.
    «Es hat mich aber eigentlich nicht überrascht, Boss. Würden
Sie
einem DS aus Worcester, den Sie nicht kennen, den Namen eines Mordverdächtigen verraten?»
    Die roten Rücklichter wurden nun von den Bremslichtern flankiert.
    «Sie denken, ich hab’s versiebt, oder, Karen?»
    «Ich denke, Sie haben ein paar sehr harte Tage hinter sich, Boss. Ich denke, Sie sollten versuchen, sich zu entspannen.»
    «Und wo? Allein zu Hause vor dem Fernseher? Und wenn das nach Selbstmitleid klingt – genau das ist es auch.»
    «Oh, Frannie. Ich würde ja sagen, kommen Sie vorbei, aber …»
    «Das würde Ihrem Freund nicht gefallen, und damit hätte er auch ganz recht. Okay. Keine Sorge. Es gibt immer einen Weg.» Bliss beobachtete, wie die roten Lichter ausgingen. «Schöne Weihnachten, Karen. Ich schulde Ihnen was.»
    Gab es eigentlich noch jemanden, dem er nichts schuldete?
    «Sie machen keine Dummheiten, oder, Boss?»
    «Sie kennen mich doch, Sergeant.»
    «Das ist ja gerade das Problem.»
    «Frohe Weihnachten, Karen», sagte Bliss.

    Erste Möglichkeit: Er konnte allein zu Furneaux’ Haus rübergehen.
    Zweite Möglichkeit: Er konnte in der Zentrale in der Goal Street anrufen und feststellen, ob er ein Team zusammenbekam.
    Blieb nur noch die dritte Möglichkeit.
    Schon bei dem bloßen Gedanken an die dritte Möglichkeit wollte sich Bliss in eine Ecke verkriechen und sterben.

54 Kalter Entzug
    Wenn man unter dem Dach der Markthalle stand und die Church Street hinunterschaute, erkannte man, dass das Zentrum von Ledwardine höher gelegen war. Was bedeutete das? Konnte ein Henge höher liegen?
    «Okay», sagte Jane. «Stell dir vor, das Henge umfasste das, was jetzt der Marktplatz ist, außerdem die Kirche und das Pfarrhaus und bis runter …», sie wies durch den Regen, «… hinter Lols Haus.»
    Das dann am Rand des Henge gestanden hätte. Vielleicht gab es Hinweise auf einen Graben oder wenigstens eine Senke in dem, was hinter Lols Haus noch übrig war vom Obstgarten. Dort würde Jane morgen zuerst nach Spuren suchen.
    «Ich kenne mich einfach zu schlecht aus, das ist das Problem. Mir fehlt das Hintergrundwissen. Ich weiß zum Beispiel nicht, ob es sein könnte, dass die Church Street mal eine Art Prozessionsweg war, der vom Fluss bis in das Henge führte.»
    «Cooper hat gesagt, du sollst dich nicht mitreißen lassen», sagte Eirion.
    «Ich verstehe genau, was du meist, Irene. Aber ich brauche das. Ich brauche das unbedingt.»
    «Du brauchst es. Blore braucht es … und Coops braucht es auch.»
    «Und Ledwardine braucht es. Und es muss uns gehören. Es darf nicht Blores Entdeckung sein.»
    Jane hatte allen von dem Henge erzählt. Eirion, Lol, Gomer und Mom – die interessiert war, aber irgendwie abgelenkt. Das Problem war einfach und offensichtlich. Sie musste über zu vieles nachdenken und hatte keine Zigaretten, um alles unter Kontrolle zu behalten.
    Kalter Entzug. Arme Mom. Es war Weihnachten, und sie war zu stolz, um herumzulaufen und irgendwen um Zigaretten anzubetteln. Jedenfalls war es Jane so vorgekommen, als wäre es nicht der richtige Moment, um ihr zu erzählen, dass Coops etwas verheimlichte, weil er dachte, Jane wäre nicht reif genug, um es zu verkraften.
    Aber Coops’ Bemerkung war ihr nicht mehr aus dem Kopf gegangen, und deshalb hatte Jane Eirion auf den Marktplatz geschleppt, um sie
ihm
aufzubürden.
    Sie waren allein unter dem Dach der Markthalle. Der Gemischtwarenladen auf der anderen Seite des Platzes hatte noch geöffnet. Notversorgung, hatte Jim Prosser gesagt.
    «Okay, hör zu», sagte Eirion. «Wenn Cooper bestätigt, dass es ein Henge sein könnte, kriegen wir es vielleicht in die Presse. Die suchen nach Weihnachten immer verzweifelt nach Storys. Und damit würden wir Blore drankriegen.»
    «Ja, aber Coops würde auch Probleme bekommen. Trotzdem … ich frage ihn.»
    «Und falls Blore schon von dem Henge wusste, bevor er hier offiziell mit der Arbeit angefangen hat …»
    «Woher hätte er denn davon wissen sollen?»
    «Vielleicht hat er sich deine Webseite angesehen. Da geht es ja im Grunde um ein ausgedehntes, prähistorisches Landschaftsmuster am Fuß des Cole Hill. Drei oder vier Megalithen könnten ja auch nur die Spitze des Eisbergs sein. Ich meine, ich weiß ja nicht. Aber vielleicht ist Blore mal allein hierhergekommen, um sich diskret umzusehen. Und mit all seiner Erfahrung hat er möglicherweise was gesehen, das du als … sorry,

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