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Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Titel: Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Gesichtspunkt.
    «Allerdings ist da Bill Blore.»
    Coops sagte nichts.
    «Er will diese Sache für sich behalten, oder?»
    Coops schwieg weiter.
    «Wie können wir zuerst damit rauskommen, Coops, einfach um ihm das Maul zu stopfen? Echt, das findest du doch selber. Blore verdient das nicht.»
    «Nein», sagte Coops. «Der verdient gar nichts.»
    «Also, was können wir tun? Ich weiß, dass ich nicht viel machen kann. Ich bin schließlich bloß eine …»
    «Jane … du verstehst die Situation nicht.»
    «Dann erklär sie mir.»
    «Das kann ich nicht.»
    «Coops … was ist denn passiert?»
    «Wir reden darüber, wenn ich nach Weihnachten zurück bin.»
    «Nein.» Jane drückte den Hörer ans Ohr, der Regen peitschte ans Fenster. Sie spürte ihren schnellen Herzschlag und hörte das Blut in ihren Ohren rauschen. «Das kannst du mir nicht antun, Coops.»
    «Jane, ich weiß, dass du ein paar ziemlich schreckliche Tage hinter dir hast, und du hast recht, Blore verdient es nicht … überhaupt nichts. Ich finde einfach, aber versteh mich bitte nicht falsch, dass du noch nicht reif genug bist, um damit umzugehen, und das meine ich natürlich nicht in …»
    Jane umklammerte den Telefonhörer mit beiden Händen. Sie hätte ihn am liebsten angeschrien, aber wenn sie damit anfinge, würde sie nur bestätigen, dass er recht hatte mit seiner Einschätzung ihrer Reife.
    «Ich kenne noch nicht alle Einzelheiten, okay?», sagte Coops. «Ich hatte einen Anruf von meiner Bekannten aus dem Büro der Behördenleitung, und es war ziemlich riskant für sie, die Information zu besorgen, also will ich nicht, dass das irgendwie auf sie zurückfällt.»
    «Na gut», sagte Jane. «Folgendes: Wenn du mir erzählst …»
    «Ich kann nicht, Jane. Ich bin verheiratet, und unser Baby ist unterwegs. Ich brauche meine Arbeit.»
    «Wenn du es mir erzählst, verspreche ich, dass es dieses Haus nicht verlässt.»
    «Was soll das denn bedeuten?»
    «Es bedeutet, dass ich es vielleicht Mom erzählen würde, weil wir eigentlich keine Geheimnisse mehr voreinander haben. Aber Mom ist Pfarrerin und posaunt nichts in der Gegend herum.»
    «Das steht alles nicht zur Debatte, Jane.»
    «Aber wenn du es mir
nicht
erzählst …», Jane sprach sehr leise und deutlich weiter, «gehe ich heute Abend in den
Swan
, stelle mich in aller Öffentlichkeit vor Blore und sage ihm …»
    «Jane, du glaubst doch nicht, dass irgendwer auf das hört, was
du
zu sagen hast.»
    «Das ist mir
egal
, Coops. Es ist mir inzwischen scheißegal, was die Leute von mir denken. Ich frage ihn nach dem Henge. Ich erzähle ihm von dem
Henge

    «Damit machst du dich nur noch einmal zum Narren. Halt dich einfach von ihm fern, okay?» Coops senkte die Stimme. «Hör mal, ich habe schon genügend Stress mit der Familie. Und ich brauche Zeit, um alles zu erklären. Ich rufe dich zurück.»
    «Aber dann bin ich …»
    «Und wenn ich anrufe, Jane, setzt du dich besser erst mal hin. Das, was ich zu sagen habe, wird dir Weihnachten nämlich so richtig verderben.»

53 Er macht’s nicht
    Das Auto war inzwischen beinahe sein Zuhause geworden. Wenigstens gab es darin keinen unbeleuchteten Weihnachtsbaum und keine beinahe leere Garderobe. Das war ihm an diesem Morgen aufgefallen, genau wie die leeren Stellen an den Wänden und die Lücken in den Bücherregalen. Kirsty musste da gewesen sein und das Haus geplündert haben.
    Bliss saß nägelkauend im Auto, der Regen lief an den Fenstern hinab, das Handy lag auf seinem Schoß.
    Die Banks-Jones’ wussten, wo er war, falls sie ihm noch etwas zu sagen hatten. Er hatte dreimal versucht, die Pfarrerin zu erreichen. Besetzt, besetzt, besetzt. Er legte die Stirn aufs Lenkrad.
    Heiligabend. Ein schlechter Witz. Nächstes Jahr um diese Zeit war er vielleicht schon ein Penner unter einer Brücke. Als das Telefon zu vibrieren begann, hob er es ans Ohr, ohne aufs Display zu schauen.
    «Karen …»
    «Tut mir leid, dass ich Sie enttäusche, Boss.»
    «Andy. Sorry.»
    «Ich habe mit meinem Bekannten Fred Potter geredet. Der von den
Three Counties News

    «Das hatte ich ganz vergessen.» Bliss richtete sich etwas auf und griff nach dem Kaugummipäckchen auf dem Armaturenbrett. «Sie wollten ihn nach Hereforward fragen, oder?»
    «Das wissen Sie wahrscheinlich schon, Boss, es hat in der
Hereford Times
gestanden. Jedenfalls einiges davon. Ein Mitglied des Bezirksrats von Hereford musste in den Cotswolds ins Krankenhaus eingeliefert werden.»
    «Ich kann nicht

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