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Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition)

Titel: Sündenflut: Ein Merrily-Watkins-Mystery (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Gerry», sagte Pierce. «Wie ich höre, war der Professor angemessen beeindruckt von ihr.»
    Weder Barry noch sonst jemand war in der Nähe. Lol begann einen Song, den Merrily nicht kannte. Jane hielt sich lobenswert zurück, bis Murray und Pierce halb zur Tür hinaus waren, dann sagte sie laut: «Mom, war das nicht Lyndon Pierce, dieser notorisch korrupte Typ aus dem Bezirksrat?»
    Merrily beobachtete, wie sich Pierce wie in Zeitlupe umdrehte und direkt auf Jane zuging.
    «
Was
haben Sie da gesagt?»
    Jane zuckte ein bisschen zurück. Vielleicht hatte er Mundgeruch.
    «Nichts, was Sie nicht schon früher gehört haben, da bin ich sicher.»
    «
Sie
haben es auch gehört, oder, Gerry?», sagte Pierce. «Damit habe ich einen unabhängigen Zeugen, wenn ich dieses Fräuleinchen hier vor Gericht bringe.»
    «Sie hätten das über Lol nicht sagen sollen.» Jane blinzelte unsicher. «Er ist gebeten worden, hier zu spielen, und es sind trotz der Überschwemmung eine Menge Leute gekommen, um ihn zu hören.»
    «Ja, noch ein guter Grund für uns, den Laden zu verlassen.»
    «Worüber bestimmt alle total froh waren … autsch!»
    Er hatte sie heftig am Arm gepackt.
    «Sie unverschämtes kleines Miststück.»
    «Lassen Sie …» Merrily schubste ihn. Er drehte sich überrascht um, fiel auf ein Knie, und sie zog Jane weg. «Sie sind betrunken, Lyndon. Verziehen Sie sich!»
    Sie zitterte vor Wut. Ihre Beine fühlten sich schwach an, und das gelbliche Licht der Lampen stach in den Augen. Sie sah Pierce wieder hochkommen, sich den Staub von der Hose klopfen und dann auf Jane deuten.
    «Bald lachen Sie nicht mehr.»
    «Ich lache überhaupt nicht.»
    «Sie lachen nicht mehr, wenn die Wahrheit über Coleman’s Meadow herauskommt.»
    Damit drehte er sich um und ging.
    Jane sagte: «Wovon redet er da? Hör mal, Mom, es tut mir echt leid, aber ich konnte mich nicht zurückhalten, nachdem er das über Lols Musik gesagt hat. Was hat er bloß mit seiner letzten Bemerkung gemeint?»
    «Er ist betrunken.»
    «Er hat aber trotzdem etwas Bestimmtes gemeint.»
    «Lass uns reingehen.»
    «Du gehst rein.» Jane hatte ihr Handy herausgeholt. «Ich rufe Coops an.»

57 Totholz
    Annie Howe hatte die Geschenkpäckchen auf dem Rücksitz von Bliss’ Auto bemerkt.
    «Für Ihre Kinder?»
    «Ja.»
    «Wie lange waren Sie …»
    «Neun Jahre.»
    «Tut mir leid für Sie, dass es nicht gehalten hat.»
    Tut mir leid für Sie?
In der Woche zuvor hatte sie noch gesagt:
Also, ich weiß ja nicht, was Sie für Probleme haben … wie ich höre, sind sie privater und familiärer Natur. Aber Sie sorgen entweder dafür, das Sie das in den Griff kriegen, oder Sie suchen sich einen Therapeuten.
    Vielleicht war sie ja ein Nachtmensch, und wenn die Sonne aufging, erstarrte sie wieder zu Eis.
    Bliss fuhr ins Zentrum von Malvern. Sie fuhren gemeinsam in einem Auto, um unterwegs die Strategie abzusprechen.
    «Ich finde immer noch, dass Sie es mir hätten sagen können», sagte er.
    Sie hatte ihm sogar befohlen, die erste Vernehmung von Furneaux zu vergessen. Und was wäre gewesen, wenn er sich an die Anweisungen gehalten hätte? Bliss warf ihr einen Seitenblick zu. Hatte sie ein Psycho-Profil von ihm angelegt, oder was?
    «Nein, ich hätte es Ihnen nicht sagen können», sagte sie.
    «Oder Sie hätten Brent damit beauftragen können.»
    «Ich wollte ein Resultat, nicht jemanden, der mir nach dem Mund redet.»
    «Und was wäre gewesen, wenn ich heute Abend nicht zu Ihnen gefahren wäre?»
    «Sie hatten bis zum zweiten Weihnachtstag Zeit.»
    Schließlich musste Bliss doch grinsen. Sie hatte natürlich recht. Wenn sie versucht hätte, ihm reinen Wein einzuschenken, hätte er ihr nicht geglaubt, sondern gedacht, sie und Charlie hätten sich etwas zurechtgelegt. Und dann hätte er sich auf keinen Fall an Andy Mumford gewandt.
    «Aber falls wir Furneaux heute Abend
nicht
kriegen», sagte Annie, «dann könnte Ihre Vereinbarung mit Jason Mebus …»
    «Auf keinen Fall, Annie. Damit will ich nicht sagen, dass Sie diesen Schwachkopf nicht so schnell wie möglich für irgendetwas anderes einbuchten sollten, aber ich werde Andy Mumfords Wort nicht brechen. Und bei allem Respekt … auch Sie sollten es sich mit Andy Mumford nicht verscherzen, denn wenn es einen Menschen gibt, der die Wahrheit über das kennt, was mit Ihrem Vater vor all den Jahren im Frome Valley gelaufen ist … ja?»
    Sie hatte ihm den Namen des Mannes, der den Mebus-Brüdern den weißen Transporter übergeben hatte,

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