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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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das Zeichen der Isis. Du erwartest ein Kind, in dem das Blut der ehemaligen Herren von Djeseru-Sutech fließt. Wir hatten lange kein starkes Gegengewicht mehr zum Hohepriester des Seth.«
    Der Hohepriester des Seth! Lena erinnerte sich an Theas Verdacht. Die Räuberin hatte sie gebeten, sich diesen Tenem anzusehen, doch nachdem sie erfahren hatte, dass sie womöglich schwanger war, hatte diese Neuigkeit alles andere in den Hintergrund gedrängt. Bisher.
    »Was meinst du damit?« Sie versuchte, Pachet in die Augen zu sehen, doch die Hohepriesterin wich ihrem Blick aus.
    »Es gab in Djeseru-Sutech schon immer zwei Arten von Priestern«, erklärte sie. »Die einen waren die gefälligen Diener ihrer Gottheit. Andere hingegen die wahre Verkörperung.«
    »Die wahre Verkörperung? Du meinst, sie waren diese Götter?«
    »Nein, so einfach ist es nicht. Aber es gab schon immer Priester, die konnten ihren Körper ihrem Gott überlassen, wenn sie seine Maske trugen. Dann sprach der Gott aus ihnen. Aus mir hat die Göttin nie gesprochen. Sie beschränkte sich darauf, mir die Gabe des Sehens zu schenken. So wie dir. Aber wenn Tenem die Maske des Seth trägt, spürt er die Gewalt des Gottes in sich.«
    Alberner Mummenschanz, dachte Lena, doch sie zeigte ihre Gefühle nicht, sondern fragte unbeirrt weiter. »Was bedeutet das?«
    »Seth ist der Schutzgott unserer Stadt. Seine wahre Verkörperung ist Sethemhat als unser Herrscher. Aber Tenem hat die Macht, der dunklen Seite des Seth eine Heimstatt zu geben.«
    »Ich verstehe immer noch nicht ganz …«
    »Von Zeit zu Zeit hört der Hohepriester des Seth die Stimme des Gottes in sich. Und dann erfüllt ihn die Stärke Seths, er greift zur göttlichen Maske und verkündet den Willen des Gottes. Niemand wagt sich Tenem zu widersetzen.«
    »Nicht einmal Sethemhat?«
    Pachet senkte den Blick. »Er hat es nie versucht, denn es entspräche nicht der Maat. Nur ein Gott kann sich dem Gott entgegenstellen.«
    »Einerseits sagst du, Sethemhat sei die wahre Verkörperung Seths und Tenem sei kein Gott. Weshalb darf Sethemhat sich dann nicht gegen den Hohepriester stellen?«
    »Sethemhat kann sich nicht gegen eine andere Verkörperung seiner selbst stellen, die Tenem darstellt. Das ist gegen die Maat. Nur ein anderer Gott könnte Seth Einhalt gebieten. Oder ein Mensch, dem die Kraft des Gottes innewohnt.« Pachet atmete tief durch. »Aber genug davon. Es soll nicht deine Aufgabe sein, Seth in der Maske der Isis zu zähmen.«
    »Sondern? Was soll meine Aufgabe sein?«
    »Es gibt viele Wege, die dunkle Seite des Seth zu bändigen«, wich Pachet aus. Die Blicke der beiden Frauen trafen sich, und einen Wimpernschlag lang erkannte Lena Pachets Seelenflamme, ehe sie wieder von ihrer eigenen weißen Flamme überdeckt wurde. Pachets Feuer war erstaunlich schwach, kaum mehr als ein Glimmen.
    »Du trägst großes Leid in dir!«, rief Lena erschrocken aus.
    »Du hast meinen Ka gesehen?« Sofort senkte Pachet die Lider.
    »So wie du gestern den meinen.« Lena atmete tief durch. »In meiner Heimat heißt es, ich könne den Beladenen Linderung verschaffen, wenn sie sich mir öffnen.«
    »Du willst, dass ich, die Hohepriesterin der Isis, mich dir öffne?« Es klang hochmütig, doch dahinter spürte Lena Angst.
    »Ich will gar nichts. Ich biete dir lediglich meine Hilfe an.«
    »Niemand kann mir helfen.«
    »Das habe ich schon des Öfteren gehört. Auch wenn ich nicht jedes Leid lindern konnte, so fanden die meisten doch Hilfe.«
    Pachet schwieg.
    »Aber deshalb bin ich nicht gekommen«, sagte Lena schließlich. »Eigentlich bin ich hier, um dich nach dem Gesetz von Djeseru-Sutech zu fragen. Es heißt, dass die Nachfahren der Meret das Recht haben, sich der Probe der Götter zu stellen, um Djeseru-Sutech wieder verlassen zu dürfen.«
    »Du willst vom Gottesgericht hören?« Pachet schien überrascht.
    »Ja. Verstehst du, wir können nicht für alle Ewigkeiten in Djeseru-Sutech bleiben. Wir haben Familien, die uns brauchen und vermissen. Aber wir möchten im Einvernehmen mit euch gehen. Bitte, Pachet, gibt es eine Möglichkeit? Du weißt, dass Philip ein Nachfahre der Meret ist.«
    »Die Probe der Götter ist sehr gefährlich. Und nur der unmittelbare Nachfahre darf sich ihr stellen. Dein Gatte ist noch immer schwer krank.«
    »Aber er wird genesen. Und er ist bereit dazu.«
    »Er ist bereit dazu?« Auf einmal wirkte Pachets Miene wieder hart und unnahbar. »Nun, dann solltest du mit dem Hohepriester des Seth

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