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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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die Gefühle eines Liebhabers zu verstehen und nicht zu beherrschen.
    »Du darfst mir das Herz bei lebendigem Leib aus der Brust schneiden, wenn ich dich belogen habe.«
    »Nein.« Sie streichelte ihm über die Brust, dort, wo sie sein Herz schlagen fühlte. »Das täte ich niemals. Weil ich dir vertraue.«
    »Ist das alles? Vertrauen?«
    »Jemand sagte mir einmal, ohne Vertrauen könne es keine Liebe geben.« Sie küsste ihn, und gleichzeitig spürte sie, wie der eiserne Ring zerbrach, der sich, seit Philip sie verlassen hatte, um ihr Herz gelegt hatte. »Ich liebe dich, Sethemhat«, flüsterte sie und wunderte sich, wie leicht ihr die Worte von den Lippen kamen. Vorbei die Zeit, da sie sich damit gebrüstet hatte, Liebe sei nur etwas für Schwächlinge. Sethemhat hatte recht gehabt – es war ihre Furcht gewesen. Die Furcht, sich auszuliefern und verletzbar zu machen. »Und ich werde bei dir bleiben, solange du mich liebst.«
    »Also bis in alle Ewigkeiten.« Er drückte sie wieder an sich. »Ich werde es Pachet sagen. Du bist die Frau, die ich mir an meiner Seite wünsche, und du bist jene, die von den Göttern erwählt wurde.«
    »Das hast du aber schnell beschlossen.«
    Er lachte. »Ich habe viel zu lange gewartet.«
    »Und wirst du mir meinen Wunsch erfüllen und meine Gefährten ziehen lassen?«
    Das Leuchten seiner Augen erstarb. »Ich kann mich nicht gegen die Gesetze Djeseru-Sutechs stellen.«
    »Du bist der Herrscher, die Verkörperung des Gottes Seth. Weshalb ist dein Wort dann nicht Gesetz?«
    »Es würde die Maat stören.«
    »Immer wieder diese Maat!«, fauchte Thea. »Es muss doch eine Möglichkeit geben, das Gesetz zu beugen.«
    »In unserer Geschichte hat erst ein Mann gegen den Willen des Herrschers die Stadt verlassen.«
    »Das wäre doch schon ein Anfang. Wie hat er es angestellt?«
    »Er floh mit der Tochter des Herrschers.«
    »Also ist Flucht doch möglich.«
    »Damals. Heute nicht mehr.«
    »Du könntest es ermöglichen.«
    »Nein. Die Sethi fassen und töten jeden Flüchtling.«
    »Dieser Mann, der damals mit der Tochter des Herrschers entkam – war er Philips Urahn?«
    Sethemhat nickte. »Das Paar hieß Meret und Pertinax.«
    »Könnte man daraus nicht etwas ableiten? Irgendein altes Gesetz ausgraben, demzufolge die Nachfahren des Herrscherhauses freies Geleit erhalten?«
    Sethemhats Blick schweifte nachdenklich in die Ferne. »Möglicherweise«, räumte er ein. »Wenn die Priesterschaft zustimmt.«
    »Tenem?«, fragte Thea misstrauisch. Es war Lena noch immer nicht gelungen, den Hohepriester des Seth in Augenschein zu nehmen. Seit einigen Tagen befand sie sich offensichtlich jenseits von Gut und Böse und schien auf Wolken zu schweben. Was auch immer ihr im Heiligtum der Isis widerfahren war, es hatte ihr gewiss nicht gutgetan. Leider schwieg Lena sich darüber aus.
    »Du misstraust ihm noch immer?«
    »Du etwa nicht?«
    »Iras und Meharit sind tot. Niemand kann beweisen, ob es tatsächlich ein Mord oder eine Krankheit war.«
    »Nun, ich nehme mich auf jeden Fall in Acht«, versicherte Thea. »Wer weiß, sonst findest du mich eines Tages ebenfalls leblos in meinem Bett.«
    »Hör auf, das Unheil heraufzubeschwören!«
    Thea nickte. »Dann sprichst du also mit der Priesterschaft darüber, ob sie meinen Gefährten die Heimkehr gestatten?«
    »Ich verspreche es dir.«
    »Ich danke dir.« Sie küsste ihn und schmiegte sich eng an ihn. Zum ersten Mal in ihrem Leben genoss sie das Gefühl, sich wirklich geborgen fühlen zu dürfen, darauf vertrauen zu können, dass ihr Wohl einem Mann etwas bedeutete. Womöglich mehr als das eigene.
    Du hattest recht, Gundula, dachte sie bei sich. Hier habe ich gefunden, was mir bestimmt ist.

    44. Kapitel    
    E s ist also wahr?« Immer wieder stellte Lena Horeb diese Frage, bis der Arzt abwehrend die Hände hob.
    »Es ist wahr. Das Samenkorn hat gekeimt, du bist schwanger.«
    Eine Woge warmen Glücks durchfuhr Lena. Seit Pachet ihr die Nachricht verkündet hatte, hatte sie sie gespürt, diese Freude, die das Herz fast zu sprengen drohte, wenn der sehnlichste Wunsch endlich in Erfüllung ging. Doch zugleich hatte sie dagegen angekämpft, wollte sich ihrer Freude nicht hingeben, ehe sie sich ganz sicher war. Und so hatte sie allen gegenüber geschwiegen, selbst Philip nichts verraten, bis sie an diesem Tag die Gewissheit erhielt. Ein seltsamer Brauch, ein Samenkorn mit dem Urin einer Frau zu begießen, um zu sehen, ob es auskeimte und so die

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