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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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Menschen sehen?«
    »Sie sieht das Feuer des Ka.«
    »Das Feuer des Ka …«, wiederholte Thea ernst. Verfügte die Hohepriesterin über die gleiche Gabe wie Lena?
    Sethemhat bemerkte ihre Nachdenklichkeit nicht. »Komm! Ich zeige dir noch etwas«, sagte er. Unweit der Käfige erhob sich ein kleiner Bau aus hellem Sandstein. In heimatlicher Umgebung hätte Thea ihn für eine Kapelle gehalten. Und tatsächlich schien es sich um ein Heiligtum zu handeln. Als Sethemhat die Tür öffnete, erkannte sie lediglich einen kleinen Altar, auf dem eine goldene Maske in Form eines Löwinnenkopfes und zwei sichelförmige kurze Schwerter lagen.
    »Mehr ist von Sachmets Tempel nicht geblieben«, erklärte er. »Die Maske der Göttin und ihre Waffen.«
    »Seltsame Waffen«, stellte Thea fest. »Darf ich sie berühren?« Sethemhat nickte. Thea griff nach den beiden Schwertern und schwang sie durch die Luft. »Sie haben einen höchst ungewöhnlichen Schwerpunkt. Worin liegt der Vorteil?«
    »Sie stammen noch aus den alten Zeiten. Wenn du ein solches Schwert in Händen hältst, gelangst du leichter hinter den Schild eines Gegners. Wenn du zwei dieser Schwerter führst, kannst du eins zur Verteidigung nutzen. Die gebogene Klinge lenkt das Schwert des Angreifers ab.«
    »Zeig es mir!«
    »Hier und jetzt?«
    Thea nickte.
    »Gut, aber nicht mit den heiligen Waffen. Komm! In der Waffenkammer hinter der Reitbahn bewahren wir ähnliche Schwerter aus Holz auf.«
    »Es stört dich nicht, dass ich den Umgang mit diesen Waffen erlernen will?«
    »Warum sollte es mich stören?« Sethemhat wirkte aufrichtig verblüfft.
    »Philip war immer verunsichert, wenn er mich mit Waffen in der Hand sah.«
    »Philip?« Sethemhat hob die Brauen. »Ich höre da ein ge-wisses Bedauern in deiner Stimme. Was bedeutet er dir wirklich?«
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Ich habe Zeit.«
    »Ich aber nicht. Ich möchte lernen, wie es sich mit diesen krummen Schwertern kämpfen lässt.«
    »Du liebst ihn?« Sethemhat blieb stehen. Flackerte da etwa Eifersucht in seinem Blick?
    Thea seufzte. »Nein«, beteuerte sie. »Jedenfalls nicht so wie dich. Es gab eine Zeit, da glaubte ich ihn zu lieben. Er verließ mich und entschied sich für Lena. Danach dachte ich, ich würde ihn hassen. Erst hier, in Djeseru-Sutech, habe ich begriffen, was ich tatsächlich für ihn empfinde.«
    »Und was empfindest du?«
    Sie atmete tief durch. »Wenn ich sage, es sei Freundschaft, dann klingt es so abgedroschen. Es ist vielmehr das sichere Gefühl, mich auf ihn verlassen zu können, denn es gibt ein Band, das auch noch jenseits der Leidenschaft besteht. Er wird Lena immer treu sein, aber ich weiß, dass er alles für mich täte, wenn ich mich in Gefahr befände. Und auch ich wäre bereit, ihm in allen Lebenslagen zur Seite zu stehen.«
    »Ein Band jenseits der Leidenschaft«, wiederholte Sethemhat und nahm sie in die Arme. »Ich hoffe, das wirst du niemals über mich sagen.«
    »Dann wäre ich dumm.« Sie schmiegte sich an ihn.
    »Willst du immer noch wissen, wie man diese Waffen führt? Oder steht dir der Sinn eher nach etwas anderem?« In seinen Augen blitzte es verführerisch.
    »Die Waffen«, entgegnete sie bestimmt. »Das andere danach …«

    46. Kapitel    
    W elche Ehre – die künftige Herrscherin von Djeseru-Sutech!« Philip deutete eine scherzhafte Verbeugung an, als Thea sein Gemach betrat.
    »Hätte ich geahnt, dass dir die nötige Hochachtung fehlt, hätte ich den ehrenwerten Sethemhat nicht gebeten, unser festliches Vermählungsmahl erst nach deiner Genesung zu feiern.«
    »So? Möchtest du, dass ich mich ebenso würdevoll verhalte, wie es mich dein Beispiel lehrt? Vor allem deine ausgesprochene Höflichkeit beeindruckte mich stets.«
    Sie lachten beide. Philip musste sich eingestehen, dass Thea sich stark verändert hatte. Vielleicht aber auch nicht … Womöglich war dies die wahre Thea, die sich schon immer hinter der Maske der wilden Räuberin verborgen hatte. Irgendwann hatte sie den inneren Kampf aufgegeben. War die Verwandlung nach ihrem Gespräch geschehen? Als er ihre Fragen so ehrlich wie möglich beantwortet hatte? Zwei Monate lag es inzwischen zurück. Zwei Monate, in denen viel geschehen war. Er hatte seine alte Kraft zurückgewonnen, von der Verwundung war ihm kaum noch etwas anzumerken, nur die Narbe schmerzte bisweilen noch.
    »Was kann ich für dich tun, Thea?«
    »Du für mich?« Sie lächelte ihn an. »Ich gedachte eigentlich etwas für dich

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