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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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seiner Seelenflamme in ein giftiges Grün verwandelte …

    45. Kapitel    
    E instmals gab es in dieser Stadt ein Heiligtum der Sachmet«, sagte Sethemhat, während er den Löwen kraulte, als wäre er ein harmloses Kätzchen. »Komm, er tut dir nichts!«, forderte er Thea auf. Zögernd trat sie näher und ging neben dem liegenden Löwen in die Hocke, um vorsichtig die dunkle Mähne zu berühren. Der Löwe rührte sich nicht, und Thea wurde mutiger, vergrub ihre Hand in seinem Fell und kraulte ihn auf die gleiche Weise wie Sethemhat.
    »Wer ist Sachmet?«
    »Die löwenköpfige Göttin des Krieges, der Krankheit, aber auch der Heilung. Die Götter fürchten sie, denn wenn Sachmet erwacht, braucht sie Blut, um ihren Hunger zu stillen. In den alten Legenden heißt es, einstmals habe die wilde Sachmet beinahe die ganze Welt vernichtet, hätte man ihr nicht rot gefärbtes Bier vorgesetzt, das mit Schlafmohn versetzt war. Sie glaubte, es sei Blut, trank es, fiel in einen tiefen Schlaf, und die Welt war gerettet.«
    »Diese Göttin gefällt mir.« Thea lächelte. »Warum ist ihr kein Heiligtum mehr gewidmet?«
    »Es gab keine würdige Priesterin mehr. Sachmet wählt sich ihre Priesterin selbst, doch irgendwann wagte kein Mädchen mehr, dem Ruf der Göttin zu folgen.«
    »Was befürchteten sie?«
    »Die Gewalt der Löwenköpfigen. Unsere Frauen sind durchaus in der Lage, Waffen zu führen. Ich erwähnte schon, dass sie gern mit dem Bogen schießen. Aber Sachmet verlangt mehr. Eine Priesterin der Sachmet müsste den Mut haben, die Kraft der Göttin in sich aufzunehmen und sich ihr hinzugeben. Eine Priesterin der Sachmet muss in der Lage sein, das Schwert zu führen.«
    »Und warum fürchten eure Frauen sich vor dem Schwert?«
    »Weil es in der Vergangenheit vorkam, dass die Hohepriesterin der Sachmet den Herrn der Wüste begleiten musste, um Djeseru-Sutech zu schützen. Und den Boden der Wüste mit dem Blut unserer Feinde tränkte.«
    »Dann sind eure Frauen doch nicht so stark, wie du behauptest.«
    »Ich weiß, du hättest keine Angst, dein Schwert gegen einen Gegner zu erheben.«
    »Aber ich werde niemals irgendwelche heiligen Rufe vernehmen, die mich zur Dienerin irgendeines Gottes oder einer Göttin machen. Sonst hätte ich gleich das Kloster wählen können.«
    »Das Heiligtum der Sachmet gibt es ohnehin nicht mehr. Nur noch Relikte, die an sie erinnern.«
    Sethemhat ließ von dem Löwen ab und erhob sich. »Du wolltest doch auch die anderen Raubkatzen sehen«, sagte er mit Blick auf die Käfige. Thea nickte.
    »Sind das Leoparden?«, fragte sie. Sethemhat schüttelte den Kopf. »Nein, Geparde, bekannt für ihre Schnelligkeit. Manchmal jagen wir mit ihnen gemeinsam Gazellen in der Wüste.«
    »In dieser Wüste leben Gazellen?«
    »Auf der anderen Seite hinter den dunklen Felsen liegen zahlreiche Oasen. Und sie alle unterstehen der Macht der Sethi.«
    »Also deiner Macht.« Thea schmiegte sich eng an Sethemhat. Er legte die Arme um sie. »Ich habe der Priesterschaft heute verkünden lassen, dass du künftig die Frau an meiner Seite bist, die große königliche Gemahlin.«
    Thea lachte. »Große königliche Gemahlin, wie das klingt! Und was haben die Priester dazu gesagt?«
    »Meine Schwester Pachet wünschte mir viel Glück, doch ihr Blick war nach innen gekehrt. Der Hohepriester des Seth meinte, es werde sich noch zeigen, ob es dir bestimmt sei, den Platz an der Seite eines Gottes einzunehmen.«
    »Vielleicht solltest du dem Hohepriester des Seth künftig die Ehre zukommen lassen, meine Speisen vorzukosten.«
    Das Lächeln aus Sethemhats Gesicht schwand. »Ich weiß, dass einiges gegen ihn spricht.«
    »Warum beseitigst du ihn dann nicht?«
    »Du meinst, ich sollte ihn töten lassen?«
    Thea nickte. »So wie er deine Frauen tötete.«
    »Wir haben keine Beweise gegen ihn.«
    »Wer soll es sonst gewesen sein? Ich habe jedenfalls nicht die Absicht, mich von ihm vergiften zu lassen.«
    »Das wird nicht geschehen. Ich werde es zu verhindern wissen.«
    »Warum schickst du ihn nicht in die Wüste zu den Sethi? Dort kann er dir nicht gefährlich werden.«
    »Es ist besser, wenn er unter meiner Aufsicht steht. Meine Schwester Pachet verfügt über die Gabe, den Ka der Menschen zu sehen. Und sie sagt, in Tenem leben zwei Seelen. Seine eigene und die dunkle Seite des Seth.«
    »Was ist der Ka?«
    »Die Seele des Menschen, die über den Tod hinaus lebendig bleibt.«
    »Und das kann deine Schwester in den Augen der

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