Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)
tauschte einen Blick mit Said.
»Auf den Gedanken hätten wir auch früher kommen können«, meinte Said. »Immerhin könnten wir in Ragusa bei Benedetto unterkommen, bis ein Schiff nach Alexandria segelt.«
Philip nickte. Benedetto war der wichtigste Handelspartner seines Großvaters auf Sizilien.
»Ich rede noch heute mit Kapitän Godfryd.«
8. Kapitel
V o ller Leidenschaft drückte sie ihn in die Kissen, nahm ihn in ihrem Schoß gefangen. Ulf von Regenstein stöhnte. » Du hast dazugelernt, seit wir uns das letzte Mal begegnet sind « , keuchte er.
Thea lachte. » Hast du etwas anderes erwartet? « Ihre Bewegungen wurden schneller, heftiger. Als sie endlich von ihm abließ, seufzte er tief befriedigt auf.
» Ich hätte nicht damit gerechnet, dich jemals wieder in den Armen zu halten. « Er zog sie an sich. » Vielleicht sollten wir noch einmal dort beginnen, wo wir damals aufgehört haben. «
Glaubte er das wirklich? Nach allem, was geschehen war? » Damals war ich jung und dumm « , entgegnete sie. » Und ich habe dir vertraut. Das war ein Fehler. «
» Es war nicht meine Schuld, dass unsere Tochter starb. « Er sah sie an wie ein geprügelter Hund. Einen Moment lang überlegte sie, ob sie ihm ins Gesicht schlagen sollte, doch sie wusste, dass es nichts nutzte. Er würde den Schlag hinnehmen und sich besser fühlen. So wie damals. Er war ein Schwächling. Das würde er immer bleiben.
» Warum hast du mich zu dir gerufen, Ulf? Doch wohl kaum, um ein paar schöne Stunden mit mir zu erleben. «
» Wäre daran etwas auszusetzen? « Seine Hände spielten mit ihren langen roten Haaren. Er küsste ihren Hals und ließ die Lippen weiter zu ihren Brüsten wandern. Thea atmete schwer. Wenigstens das beherrschte er noch. Ihre Hände krallten sich in seinen Haarschopf, während seine Zunge mit ihren Brustwarzen spielte. Sie schloss die Augen, wollte sich ganz seinen Liebkosungen hingeben, doch plötzlich ließ er von ihr ab.
» Du bist mir noch eine kleine Gefälligkeit schuldig, Thea. «
» Eine Gefälligkeit? « Was maßte dieser Kerl sich an? Sie schuldete ihm überhaupt nichts.
Er schob sich weiter über sie. » Ich möchte, dass du den Ägypter tötest. «
» Du meinst Philip von Birkenfeld? « Sie hatte Ulf vieles zugetraut, aber keinen Mordauftrag.
» Du hast doch allen Grund, ihn zu hassen. « Ulf küsste ihr Ohrläppchen, dann ihre Halsbeuge. » Er hat dich verraten. Deinen Vater dem Henker ausgeliefert. Alles zerstört, was dir einmal wichtig war. «
» Vor allem aber sitzt er auf der Burg, die du so gern besäßest, nicht wahr? « Sie blitzte ihn zornig an. » Ich soll die Drecksarbeit erledigen, und du willst Graf von Birkenfeld werden. Warum bringst du ihn nicht selbst um? «
Er überging ihren Einwand, wusste wohl, dass sie ihn um ein Haar einen Feigling genannt hätte.
» Für dich wäre immer ein Platz an meiner Seite, Thea. «
» Und was ist mit deinem Weib? «
Ulf schnaubte verächtlich. » Das hat dich früher auch nicht gestört. Ich habe deine Tochter als natürliches Kind anerkannt. Das würde ich mit weiteren Kindern ebenso halten. «
» Ja, weil du dann eine Schar legitimierter Bastardtöchter für den Heiratsmarkt hättest. Du denkst doch nur an dich. «
» Bin ich da so anders als du? « Er streichelte ihr über das Gesicht. » Du weißt, dass ich dir gewogen bin. Aber du solltest meine Geduld nicht über Gebühr beanspruchen. «
» Das klingt fast, als wolltest du mir drohen. «
» Es ist nur eine freundschaftliche Warnung. Also, wirst du den Ägypter töten? «
Thea lächelte. » Wie du schon sagtest, ich habe allen Grund, ihn zu hassen. «
Schweißgebadet schreckte Thea aus ihrem Traum auf. Die Erinnerung an die letzte Liebesnacht mit Ulf war erneut lebendig geworden. Ihr Körper sehnte sich nach seinen Berührungen, nach Lust und Leidenschaft. Viel zu lange hatte sie sich zurückgehalten. In jeder Hinsicht. Was war nur aus ihr geworden? Eine brave, anständige Frau, die sogleich tat, was immer Philip von ihr verlangte? Sie war kein Mitglied seiner Familie und ihre Reise kein trauter Ausflug unter Freunden. Sie hatte einen Auftrag.
Doch der ließ sich nicht so ohne Weiteres ausführen. Philip war ein Gegner, den sie nicht unterschätzen durfte. Einmal hatte sie es getan. Hatte zugelassen, dass er sich in ihr Herz schlich, ihre Seele dort berührte, wo sie es nie jemandem mehr erlauben wollte. Und dann hatte er sie ausgenutzt, verraten und ihren Vater dem
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