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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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erwähnt. Wer den Worten des Herrn etwas hinzufüge, den würden die Plagen treffen, die in der Bibel benannt wurden … Wenn es so war, wie konnten dann die Ungläubigen die heiligen Stätten und Ägypten beherrschen? Hätte der Zorn des Herrn sie nicht längst vernichten müssen? Hatte Philip sich diese Fragen auch gestellt und war für sich deshalb zu jener Antwort gelangt?
    »Du bist so schweigsam«, stellte Meret fest. »Worüber denkst du nach?«
    »Über alles Mögliche«, antwortete Lena ausweichend. »Es sind so viele neue Eindrücke. Alles ist hier anders als das Gewohnte. Aber es ist wunderschön. Ich komme mir vor wie in einem Traum.«
    Meret strahlte. Lenas Antwort schien ihr zu gefallen.
    »Du wirst noch viel Neues kennenlernen«, sagte sie. »Ich sehe, du trägst das Zeichen der Isis.« Sie betrachtete die goldene Kette, die Lena um den Hals trug. An der Kette hing ein schwerer goldener Anhänger, der eine geflügelte Frau darstellte. Für Lena war es ein Engel, ein Liebesbeweis Philips, dessen Familie die Kostbarkeit seit Jahrhunderten hütete. Dass es zugleich eine heidnische Göttin war, konnte sie nur deshalb mit ihrem Gewissen vereinbaren, da das Geschmeide zu einer Zeit geschaffen worden war, als der Herr seinen Fuß noch nicht auf die Erde gesetzt hatte.
    »Philip überreichte mir diesen Schmuck als Hochzeitsgabe.«
    »Ich weiß«, antwortete Meret. »Es heißt, die große Mutter halte seit Jahrhunderten ihre Hände schützend über unser Haus. Auch wenn wir nicht mehr an ihre Macht glauben, so ist der Gedanke doch tröstlich, dass uns etwas mit unserer Vergangenheit verbindet. Die Isis hält die Erinnerung an Djeseru-Sutech aufrecht.«
    »Philip erwähnte diesen Namen schon einmal. Er sagte, es sei der Mythos einer verborgenen Stadt in der Wüste. Und er habe den Wunsch, diese Stadt eines Tages zu entdecken.«
    »Djeseru-Sutech ist mehr als ein Mythos«, entgegnete Meret. »Aber davon erzähle ich dir später einmal.«
    Als Philip erwachte, war der Platz neben ihm leer, und die Sonne stand bereits hoch am Himmel. Er fühlte sich so frisch und ausgeruht wie schon lange nicht mehr. Trotz der unerfreulichen Begegnung mit Thea am vergangenen Abend. Oder vielleicht gerade deshalb. Zum ersten Mal, seit er sie kannte, hatte sie ihre Macht über ihn verloren. Er konnte an sie denken, ohne sie unwillkürlich zu begehren. Ihr Tritt war schmerzhaft, aber zugleich auch heilsam gewesen. Eigentlich sollte er ihr dankbar dafür sein.
    Noch während er sich Wasser in die Waschschüssel goss, klopfte es an der Tür. Es war Said.
    »Bist du endlich aufgewacht?« Der Araber musterte ihn mit einem kritischen Blick.
    »Was gibt’s?«
    »Mancherlei. Sieh zu, dass du fertig wirst, ich muss dringend mit dir sprechen.«
    »Ich höre dir zu«, erwiderte Philip, während er sich kühles Wasser ins Gesicht sprengte. »Also?«
    »Cyril hat heute Morgen eine weitere Botschaft an der Tür gefunden.«
    Philip hielt inne. »Wieder eine Schakalpfote?«
    »Nein, diesmal eine schriftliche Drohung. Tod allen Ungläubigen. «
    »Ich hoffe, die Drohung war unterzeichnet, sonst wissen wir nicht einmal, wem von uns beiden sie gilt.«
    »Das ist nicht lustig.«
    Philip griff nach dem Handtuch. »Wäre es dir lieber, wenn ich in lautes Jammern ausbräche?«
    »Nein.« Said nahm auf einem der Sitzkissen Platz, während Philip sich anzog. »Aber hier liegt mehr im Argen, als sich auf den ersten Blick offenbart.«
    »Wir sollten Heinrich einen Besuch abstatten«, schlug Philip vor. »Immerhin haben die Schurken seine Stallungen angezündet.«
    »Nachdem sein Sohn Sophia einen Antrag gemacht hat«, bemerkte der Araber bissig.
    »Oh, das klingt, als hättest du die Gebäude selbst gern angezündet.«
    Said schnaubte. »Deine Scherze waren schon besser.«
    » Du wirst Sophia bekommen, nicht Guntram.«
    »Dann verrat mir, wie du deinen Großvater davon überzeugen willst.«
    »Ich denke darüber nach.«
    »Dir sind also noch keine triftigen Gründe eingefallen, oder?«
    »Wir sind erst gestern angekommen. Gib mir Zeit!«
    »Mir bleibt wohl nichts anderes übrig.«
    »Doch.«
    »Und was?«
    »Lass dich taufen.«
    Said griff nach einem Kissen und schleuderte es in Philips Richtung. Der wich geschickt aus.
    »Daneben!«
    Said seufzte. »Du bist ein Kindskopf.«
    »Genau. Und deshalb wollen wir es Guntram ersparen, einen Kindskopf zum Schwager zu bekommen, nicht wahr?«
    Endlich lachte Said.
    »Wann suchen wir Heinrich und Guntram auf?«, fragte

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