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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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zeigte ein betroffenes Gesicht, doch Lena hatte den Eindruck, als strahle seine Seelenflamme um einiges heller als zuvor.
    »Wie ungeschickt!« Philip schüttelte den Kopf. Zu allem Überfluss brach Thea in Gelächter aus, und Sophia stimmte mit ein. Meret runzelte die Stirn. »Ammon!«, rief sie laut, doch der Diener erschien nicht. »Der liegt wohl wieder auf den Ohren«, murmelte sie. »Dem mache ich Beine! Komm, Guntram! Ammon bringt das rasch in Ordnung.« Sie stand auf. Guntram folgte ihr, während er fahrig über die Flecken strich.
    »Wenn du ihm die Ohren nicht zu lang ziehst!«, rief Ritter Heinrich hinterher. »Soweit ich weiß, hat euer Ammon die Arbeit nicht erfunden.« Ihn schien das Missgeschick auch eher zu belustigen als zu erzürnen. Vermutlich weil niemand Said eine Absicht unterstellte. Aber warum hatte sich dessen Laune plötzlich so aufgehellt?
    »Und lass uns neue Soße bringen!«, rief Mikhail.
    »Ja, ja«, kam es gedämpft von Meret hinter der Tür zurück. Vermutlich würde sie dem Diener tatsächlich beide Ohren lang ziehen, damit er sich künftig nicht mehr taub stellte.
    »Was die Herrin des Hauses angeht …«, mischte Thea sich ein. »Ich frage mich, warum nicht das nächstliegende Bündnis geschlossen wird.«
    Mikhail und Philip starrten Thea erstaunt an.
    »Das nächstliegende Bündnis?«, fragte Ritter Heinrich.
    »Nun, die ehrenwerte Meret ist ebenfalls Witwe und noch dazu im geeigneten Alter. Was spricht gegen eine Verbindung zwischen ihr und Heinrich?«
    Das rote Feuer in Philips Augen wurde noch tiefer. »Thea, ich glaube, du solltest dich aus unseren Familienangelegenheiten heraushalten.«
    »Warum? Dein Großvater hält sich doch auch nicht aus meinen Familienangelegenheiten heraus, sondern überlegt, an wen er mich verkuppeln kann.«
    Ritter Heinrich räusperte sich. »Eigentlich ist das gar kein so dummer Gedanke. Wir könnten die Macht unserer beiden Familien verdoppeln.«
    Lena fragte sich, was Meret wohl dazu gesagt hätte, doch sie war noch immer nicht mit Guntram zurückgekehrt.
    »Natürlich könnte Sophia dann nicht mehr Guntram zum Mann nehmen«, fuhr Thea fort. »Denn dann wärst du ihr Stiefvater, und dadurch gälte Guntram als ihr Bruder. Andererseits wird es sicher noch andere vorteilhafte Verbindungen für einen jungen Mann wie Guntram geben, nicht wahr?«
    »Ich wäre sofort bereit, zum Wohl meiner Mutter zurückzutreten«, sagte Sophia. »Auch für mich wird es andere vorteilhafte Verbindungen geben.«
    »Sophia!« Mikhail funkelte seine Enkelin erbost an.
    »Großvater, du weißt, dass ich Guntram sehr schätze, aber eben doch wie einen Bruder, nicht wie einen Gatten. Das ist der Grund, weshalb ich nicht sein Weib werden möchte.«
    Mikhail schnaubte.
    »Ist das so?«, fragte Heinrich. Sophia errötete und nickte.
    »Wir sollten Meret fragen, was sie davon hält«, schlug Heinrich vor. Lena sah, dass Philip den Kopf schüttelte. Allerdings war das rote Feuer aus seinen Augen verschwunden. Er schien eher fassungslos angesichts der Entwicklung, die das Gespräch nahm. Thea lächelte und zwinkerte Sophia kaum merklich zu.
    »Ich finde den Gedanken nicht schlecht.« Saids Vater Harun hatte bislang geschwiegen. »Wir sollten Sophia zu keiner Ehe nötigen, die sie nicht wünscht, wenn es andere Wege gibt, die Familien zu vereinen.«
    Heinrich nickte. Der Gedanke, Meret zu heiraten, schien ihm immer besser zu gefallen.
    Meret und Guntram kehrten zurück. Bis auf einige Flecken waren kaum noch Soßenspuren auf Guntrams Kleidung zu erkennen.
    Lena wartete darauf, was Ritter Heinrich wohl zu Meret sagen würde, doch er wandte sich stumm seinem Mahl zu. Auch Philip und sein Großvater sprachen kein Wort.
    »Was ist mit euch?«, fragte Meret, nachdem sie und Guntram sich wieder gesetzt hatten. »Ihr seid so schweigsam.«
    »Sie suchen noch nach den rechten Worten«, antwortete Thea. »Vermutlich ist es ihnen unangenehm, dich zu überfallen.«
    »Mich zu überfallen?« Meret blickte sich in der Runde um. Heinrich räusperte sich erneut.
    »Nun ja«, begann er. »Wir sprachen über Verbindungen unserer Häuser.«
    »Ich weiß, Sophia und Guntram werden heiraten.«
    »Nein!«, rief Sophia. »Ich kann Guntram nicht heiraten.«
    Jetzt wurde auch Guntram aufmerksam. »Warum nicht?«
    »Weil du für mich wie ein Bruder bist, nicht wie ein Gatte. Deshalb.«
    »Ja, aber …«
    »Und deshalb«, fuhr Thea fort, »überlegt dein Vater, ob er es wagen darf, Meret einen Antrag zu

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