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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Metzenthin
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Sie schloss ihn abermals in die Arme, presste sich fest an seinen Leib. Said stöhnte auf. »Sophia, lass es! Bitte.«
    Sie küsste ihn. Spürte seinen hilflosen Versuch, ihr Widerstand zu leisten, doch der brach im nächsten Augenblick. Auch er hatte lange auf sie gewartet, von ihr geträumt, sich von anderen Frauen ferngehalten, seit er ihr sein Herz geschenkt hatte. Das alles begriff Sophia, als sie seine Hände auf ihrem Körper fühlte, als er gierig und doch zärtlich nach ihren Brüsten griff, als seine Lippen an ihrem Hals entlangfuhren, ihren Körper erforschten, sie an den unmöglichsten Stellen küssten. Sie musste nichts mehr tun, einfach nur genießen, ihn gewähren lassen. Und da wusste sie, dass Thea recht hatte. Es konnte keine Sünde sein, wenn Gott den Liebenden so viel Lust schenkte, wenn sie seinem Gebot nachkamen. Er küsste ihre Brüste, seine Zunge spielte mit ihren Brustwarzen. Sophia stöhnte, krallte ihre Finger in seinen Rücken. Im warmen Wasser spürte sie, wie seine Erregung anschwoll. Ganz kurz schreckte sie zurück, merkte, dass sie gegen alle Regeln verstieß, die ihre Mutter sie gelehrt hatte. Doch zugleich kostete sie den Triumph aus. Sie würde nicht feige zurückstehen und andere über ihr Leben entscheiden lassen. Und so bog sie sich ihm entgegen, war bereit, ihn aufzunehmen. Alle hinderlichen Gedanken verflogen, sie empfand nur noch die Liebe für ihn, hatte nur noch den Wunsch nach Vereinigung. Dann ein kurzer Ruck, sie nahm kaum mehr als einen leichten Stich wahr, und er war in ihr. Sie küsste ihn, während er sich vorsichtig in ihr bewegte und sie dabei gegen die Wand des Badebeckens presste. Seine Bewegungen wurden heftiger, er keuchte. Sophia öffnete die Augen und sah ihn an. Seine Lider waren geschlossen, Anspannung lag auf seinem Gesicht. Doch plötzlich wurden seine Züge ganz sanft, und er erschlaffte in ihr. Sein eben noch steinhartes Glied fühlte sich weich an, geradezu verletzlich. Schwer atmend zog er sich aus ihr zurück, doch sie ließ ihn nicht los, hielt ihn weiterhin umklammert, streichelte seinen Rücken, küsste ihn.
    »Ich liebe dich, Said«, flüsterte sie. »Wir gehören für immer zusammen.«
    Er strich ihr eine feuchte Strähne aus dem Gesicht. »Für alle Zeiten, Hüterin meines Herzens«, flüsterte er und küsste sie wieder.
    Beim Klappen der Tür fuhr Sophia in Saids Armen zusammen. Fast gleichzeitig wandten sie sich um. Philip stand im Türrahmen, verschwitzt, staubbedeckt, ein großes Badetuch in der Hand. Noch nie hatte Sophia ihren Bruder so gesehen. Seine Augen waren aufgerissen, sein Mund stand offen, das Badetuch war ihm halb aus der Hand geglitten, und er hielt es nur noch an einem Zipfel fest.
    »Was treibt ihr da?«, hauchte er mit tonloser Stimme.
    Said erstarrte in Sophias Armen, unfähig, ein Wort zu sagen. Wieder war es ausgerechnet seine Schwäche, die Sophia ermutigte. Sie hatte das Spiel begonnen, sie musste es zu Ende führen. »Manchmal stellst du wirklich dumme Fragen, Philip«, antwortete sie. »Ich dachte, das wüsstest du.«
    »Wenn unser Großvater davon erfährt, bringt er Said um.«
    »Dann schweig doch einfach«, entgegnete Sophia. »Und nun sei so freundlich und warte draußen, bis wir das Bad für dich geräumt haben.«
    Zu ihrem Erstaunen folgte Philip ihrer Aufforderung widerspruchslos. Hatte Thea ebendiese Haltung gemeint? Sich niemals für seine Taten zu schämen? Beschwingt stieg Sophia aus dem Bad und trocknete sich ab. Said folgte ihr viel langsamer und wirkte wie ein geprügelter Hund. Sophia seufzte. Männer …

    23. Kapitel    
    Lena war höchst verwundert über die Stimmung, die am Abend über der Tafel schwebte. Saids sonst so lichte Seelenflamme war zu einem schwachen Glimmen verkümmert. Dafür strahlte Sophia umso heller. Aber am meisten stutzte Lena, als sie Philip beobachtete. Sie hatte schon viel in seinen Augen gesehen: ein fast erloschenes Feuer, aber auch bunte, strahlende Funken. Doch noch nie eine hellrote Seelenflamme, wie sie sonst nur heißblütige oder zornige Menschen in sich trugen. Bei Thea hätte sie das nicht gewundert, doch die schien völlig mit sich im Reinen zu sein. Das erstaunte Lena nach allem, was sie inzwischen über die Räuberin wusste. Deren Stärke war beachtlich. Sie verkraftete offenbar mühelos Schicksalsschläge, an denen andere zerbrochen wären. Seit Lena wusste, dass Thea ein Kind verloren hatte, neigte sie zu einer milderen Beurteilung ihres harten Wesens.

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