Suendenpakt
fähig ist?
»Und was ist damit, dass Feifer noch einmal von Walker bedroht wird, der sagt, die Sache sei noch nicht vorbei?«, bohrt Van Buren nach. »Das hört sich für mich alles andere als harmlos an.«
»Das war doch nur Fassade.«
»Fassade?«, schnaubt Knight. »Was heißt das?«
»Er hat den Macker gespielt«, erklärt Dante und blickt mich Hilfe suchend an. »Er wollte sein Gesicht wahren, nachdem Tom ihn dazu gebracht hat, die Waffe runterzunehmen.«
»Ihr beide haltet uns wohl für Idioten, was?«, bellt Knight und beugt sich plötzlich weit zu Dante vor. »Zehn Stunden nach einem Streit, der ›harmlos‹ war, und einer Drohung, die nichts zu bedeuten hatte, werden Feifer, Roche und Walco mit einem Kopfschuss getötet. Ein dreifacher Mord - wegen nichts?«
»Genau das habe ich Ihnen doch gerade zu erklären versucht: Es war nichts Besonderes.« Dante fleht die beiden Detectives mit seinen Blicken an, sie mögen doch bitte die Logik seiner Worte einsehen. »Der einzige Grund, warum wir am Abend noch mal hingegangen sind, ist der, dass Michael von Feifer angerufen wurde. Wir sollten Feifer auf dem Spielfeld treffen, um diese Geschichte ein für allemal zu klären. Und außerdem - das ist die Wahrheit - wollte Michael auf der Beach Road auch noch ein bisschen Gras kaufen. Wir sind doch nur abgehauen, weil wir mitbekommen haben, was da passiert ist, und dachten, der Mörder
hätte uns gesehen. Die Tatsache, dass Feifer uns angerufen und gebeten hat, sich mit ihm zu treffen, zeigt doch, dass es stimmt, was ich sage.«
»Woher hatte er Walkers Nummer?«, fragt Van Buren.
»Das weiß ich echt nicht. Ich habe gesehen, wie Feifer auf dem Spielfeld mit meiner Cousine Nikki geredet hat. Vielleicht hat er sie von ihr.«
»Und wie fühlt sich das an?«, will Detective Knight wissen.
»Was?«
»Dass Feifer hinter deiner Cousine her war.«
Bei diesen Worten lehnt sich Knight halb über den kleinen Tisch, zuckt aber zurück, als ich zwischen den beiden mit der flachen Hand auf den Tisch schlage.
»Sie sind derjenige, der hier ein Problem hat.« Ich rücke ihm mit meinem Gesicht noch mehr auf die Pelle, als er es bei Dante getan hat. Ich trage dick auf, aber das weiß Knight nicht. »Dante hat mit diesen Morden nichts zu tun. Er war dort. Mehr nicht. Jetzt ist er hier, um alles zu erzählen, was er in jener Nacht gesehen und gehört hat. Entweder der Ton dieses Verhörs ändert sich, oder dieses Verhör ist beendet!«
Knight blickt mich an, als wollte er mir einen Faustschlag verpassen, und irgendwie hoffe ich, dass er es tut. Aber bevor die Entscheidung fällt, wird kräftig an die Tür geklopft.
32
Tom
Van Buren geht hinaus, J. T. Knight und ich funkeln uns weiterhin an, bis sein Partner mit einer großen braunen Papiertüte zurückkommt. Van Buren stellt die Tüte hinter seinen Stuhl und flüstert Knight etwas zu.
Was Van Buren sagt, verstehe ich zwar nicht, aber sein Grinsen entgeht mir nicht. Ebenso wenig wie das von Knight. Was, zum Teufel, soll das?
»Jetzt beruhigen wir uns erst mal für eine Sekunde«, meint Van Buren mit flatternder Stimme. »Dante, hast du heute Abend auf dem Weg hierher im Princess Diner in Southampton angehalten?«
Dante blickt zu mir. »Ja, weil Tom aufs Klo musste.«
»War Tom der Einzige, der aufs Klo gegangen ist?«
»Nein. Ich glaube, Clarence auch.«
»Glaubst du oder bist du dir sicher?«
»Ich bin mir sicher.«
»Also bist du alleine im Wagen geblieben? Ist das richtig?«
»Weil ich nicht aufs Klo musste.«
»Wirklich?«
»Worauf willst du hinaus?«, frage ich Van Buren, der vielleicht nicht so dumm ist, wie er aussieht.
»Vor einer Stunde hat uns jemand angerufen, der heute Morgen um ungefähr halb drei in diesem Restaurant war. Der Anrufer sagt, man hätte beobachtet, wie ein großer, schwarzer Mann eine Waffe in den Müllcontainer auf dem Parkplatz geworfen hat.«
»Das ist eine Lüge.« Dante schüttelt den Kopf und blickt mich verzweifelt an. »Ich bin doch gar nicht ausgestiegen.«
»Sicher?«
»Ja, warum schicken Sie keinen Polizisten da raus und schauen selbst nach?«
»Das haben wir«, antwortet Van Buren mit einem blasierten Lächeln, greift hinter sich und lässt wie ein Pokerspieler, der triumphierend ein Full House auf den Tisch blättert, eine versiegelte Plastiktüte auf den Tisch fallen.
Die Handfeuerwaffe mit schwarzem Plastikgriff und stumpfem Stahllauf in der Plastiktüte hat schon fast etwas Obszönes.
»Dieses Ding habe ich
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