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Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
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Erkundige dich mal bei ein paar Experten.“ Er berichtete Jeremy von Eddie Rays Jagd nach dem Schatz von Nigel Bridgewater und dass er ein paar Hinweise auf Seans Seekarten eingezeichnet hatte.
    Und von den Glassplittern in den Blaubeeren.
    „Du meinst, dass das alles miteinander zu tun hat?“, fragte Jeremy.
    „Nun, die Blaubeeren kamen von einem Supermarkt hier in der Nähe. Bisher hat sich aber niemand sonst gemeldet, der davon betroffen war. Also bin ich mir da nicht so sicher. Bei den anderen Vorfällen schon, und ich versuche immer noch, es herauszubekommen.“
    „Okay, dann versuch weiter. Ich werde die Informationen besorgen, die du haben willst. Zur Not kann ich auch Aidan Bescheid sagen. Der soll ein paar FBI-Kumpel bitten, sich mal umzuhören. Sonst noch etwas?“
    „Bridey ist krank“, sagte Zach.
    „Oje“, rief Jeremy. Dann entstand ein kurzes Schweigen. „Zach, sie ist schon alt“, sagte er schließlich. „Sie hatte ein langes Leben. Trotzdem hoffe ich natürlich, dass sie wieder gesund wird. Ich werde in ein paar Tagen bei euch vorbeischauen, nachdem ich mit ein paar Leuten gesprochen habe. Rowenna kann sich dann Seans Haus ansehen. Newport um Weihnachten wird ihr gefallen. Brauchst du sonst noch was?“
    Zach zögerte. „Ja. Kannst du mal für mich ein bisschen zu irischen Legenden recherchieren?“
    „Wozu?“
    „Zu Banshees, den Todesfeen.“
    „Banshees.“
    „Ja. Versuch rauszubekommen, ob es in den Sagen eine Verbindung zwischen Banshees und Krähen gibt.“
    „Banshees und Krähen?“
    „Ja. Krähen oder Raben.“
    „Jawohl. Hab’s verstanden.“
    Zach verabschiedete sich von ihm und schaltete sein Handy aus.
    Anschließend versuchte er zu schlafen, aber er sah immer noch überall diese schwarzen Vögel, die so merkwürdig am Himmel schwebten.
    Seine Gedanken rasten. Er hatte ständig das Gefühl, dass es irgendetwas Naheliegendes gab, das er erkennen müsste. Aber es wollte ihm nicht gelingen.
    Plötzlich setzte er sich aufrecht im Bett hin. Er sah Caer wieder vor sich und den merkwürdigen Vorfall heute Nachmittag. Sie hatte sich extra zurückgezogen, um den Brief nicht in Gegenwart anderer zu lesen. Und was immer darin stand, musste sie ziemlich schockiert haben.
    Bridey hatte recht. Mit jedem Tag verliebte er sich mehr in Caer. Und er vertraute ihr. Obwohl er das sicher nicht sollte, denn irgendetwas verheimlichte sie ihm. Doch er war sich sicher, dass sie niemandem etwas antun würde – ganz sicher.
    Eddie war immer noch nicht aufgetaucht und zweifellos tot. Vielleicht würden sie ihn nie finden. Wenn er die ganze Zeit im Meer gelegen hatte, wäre auch kaum noch etwas von ihm übrig.
    Sein Geschenk.
    Zach biss die Zähne zusammen.
    „Verdammt, Eddie“, sagte er laut vor sich hin. „Ich hoffe, dein Geschenk kommt bald hier an.“
    Denn das könnte die Antwort bringen.
    Gary Swipes starrte auf das Ding, das ihm praktisch in den Schoß gefallen war.
    Der größte Scheißvogel, den er je gesehen hatte. Riesig und schwarz, aber er wusste nicht genau, was es für einer war. Eine Krähe, ein Rabe, was auch immer. Jedenfalls ein ziemlich großes Vieh. Nach dem lauten Aufschlag zu urteilen auch ganz schön schwer.
    Und auch ganz schön tot.
    Die Krallen steif und verkrampft in die Höhe gestreckt.
    Die Augen offen.
    Das Ding lag auf der Seite und schien ihn mit dem einen Auge, das er sehen konnte, entsetzt anzustarren. Gary fühlte sich unbehaglich, als könnte das Tier ihn noch wahrnehmen.
    Er fluchte laut, und die Angst kroch mit einem Mal in ihm hoch. Er stieß den Vogel mit dem Fuß an, halb in der Erwartung, dass er aufflattern und auf ihn zufliegen würde.
    Tat er aber nicht.
    Er war tot.
    Aber sein Tritt änderte nichts daran, dass der Vogel ihn anstarrte.
    Wie aus weiter Ferne hörte er Gelächter aus dem Kopfhörer. Er hatte das Tier nur ein wenig angestoßen. Es lag nach wie vor auf der Seite bei ihm auf der Decke.
    Und starrte ihn an.
    „Verfluchter Scheiß“, schimpfte er. „Du elendes Horrorviech. Musstest du ausgerechnet hier krepieren?“
    Er nahm die Kopfhörer ab und rappelte sich auf. Da gab es nur eins: Er musste das Ding loswerden. Es ins Meer werfen, den Fischen zum Fraß.
    Er hob den Kopf. Da war plötzlich ein Geräusch, das nicht hierher gehörte. Obwohl er ja sowieso nicht darauf geachtet hatte, was um ihn herum passierte. Die See und der Wind waren ihm vertraut. Sogar das Wellenschlagen an den weit entfernten Kai konnte er hören oder die

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