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Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
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Namensschild „Flo“ stand.
    Flo errötete geschmeichelt. Michaels Lächeln konnte absolut charmant sein. „Ich schwöre Ihnen, wir machen die besten Pfannkuchen weit und breit.“
    „Da hörst du’s, Caer. Pfannkuchen.“
    Caer bemühte sich um ein freundliches Lächeln, als sie die Kellnerin ansah. „Danke, aber ich möchte nur einen Kaffee.“
    Flo blieb noch einen Augenblick unschlüssig stehen. „Ich höre es so gern, wenn Sie sprechen. Mein Urgroßvater war auch Ire.“
    „Das ist nett“, sagte Caer freundlich.
    Flo zog sich zurück. Michael schien seine ganze Aufmerksamkeit dem Essen zu widmen, während er redete. „Mal sehen – kein besonderer Appetit aufs Frühstück. Essen, das eine Freude für Geschmacksknospen und Gaumen ist. Hmm. Eine leichte Röte auf den Wangen. Etwas ganz Gewisses im Blick, etwas Faszinierendes an der Art, wie du dich bewegst. Kann das … Könnte es sein … Darf ich annehmen, dass du während deines Aufenthalts in Rhode Island noch andere Vergnügungen des Fleisches entdeckt hast?“
    Sie biss die Zähne zusammen und versuchte ihn anzusehen, ohne sich zu verraten. „Das geht dich nichts an.“
    „Stimmt.“ Er legte das Besteck beiseite. „Es geht mich nichts an. Aber du gehörst zu meinem Team, und ich mache mir Sorgen um dich.“
    „Warum?“
    „Du kannst nicht hierbleiben. Ich bemerke ein zu starkes emotionales Engagement bei dir. Man könnte fast meinen, du glaubst, oder besser wünschst, dass deine Zukunft hier liegt. Doch das ist nicht so vorgesehen.“
    Caer senkte den Blick. Sie bemerkte entsetzt, wie verletzlich sie sich plötzlich fühlte. „Ich bin hier, um das Leben eines Mannes zu bewachen, oder nicht?“ Als Flo mit dem Kaffee zurückkam, bedankte sie sich bei ihr und wartete, bis sie wieder verschwunden war. Dann lehnte sie sich ein Stück vor. „Michael, überall sind Krähen und Raben.“
    „Verstehe“, sagte er. „Es kommt also näher.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Es kommt näher? Nette Umschreibung. Inzwischen ist davon auszugehen, dass Eddie nicht mehr lebt. Es kommt also nicht näher, es ist bereits hier.“
    Michael betrachtete sie einen Moment. „Caer, du kennst die Welt seit langer Zeit“, sagte er schließlich sanft. „Du weißt, wie alles läuft. Böses passiert immer wieder. Die Vögel erscheinen, wenn das Böse anwächst, wenn eine Tragödie droht, die Zahl der Todesopfer ansteigt. Wenn die normale Ordnung empfindlich gestört wird. Dir steht eine Menge Arbeit bevor.“
    „Aber … du bist jetzt da“, sagte sie.
    „Das hier ist deine Aufgabe, die musst du erledigen. Und es wird für dich nicht leichter, nachdem du dich nun emotional so sehr darauf eingelassen hast.“
    „Das ist nicht fair, Michael. Dieser Ort hier ist mir unbekannt, hier bin ich nicht zu Hause. Du hast mehr Erfahrung, und du hast mehr Macht. Außerdem …“
    „Na, na, na. Wer hat denn jemals behauptet, dass es im Leben und im Sterben gerecht zugeht?“
    „Ich habe immer getan, was man von mir verlangte, und ich habe meine Arbeit gut gemacht.“
    „Der menschliche Körper ist schwach“, sagte er. „Sieh mich an – ich genieße hier einen köstlichen Pfannkuchen.“
    „Pfannkuchen!“, rief sie erbost.
    „Aufbrausend, so, so.“
    Sie schnaufte verärgert. „Michael …“
    „Ich habe gesehen, dass du dich von diesem Mann angezogen fühlst, schon allein von seinem Foto. Vielleicht ist das ja ganz normal. Er sieht sehr gut aus. Besitzt Durchsetzungskraft und ist wirklich sehr anständig. Caer … ein kleines Abenteuer mit dem Mann ist völlig okay. Aber inzwischen hast du dich zu sehr auf ihn eingelassen. Du träumst davon, mit ihm zusammenzuleben. Und das ist nicht vorgesehen. Es kann nicht sein.“
    „Ich träume nicht …“
    „Doch, das tust du. Du vergisst, welches Chaos du anrichten kannst, wenn du die natürliche Ordnung störst.“ Sein Gesichtsausdruck wurde streng. „Überall sind Krähen und Raben. Vorboten des Bösen. Du wirst hierbleiben und alles dafür tun, deine Arbeit zu vollenden und das Böse im Zaum zu halten. Und noch wichtiger: Du wirst nicht zulassen, dass das Böse überhandnimmt und aus den sanften und natürlichen Übergängen etwas Schmerzhaftes wird. Das ist dir doch klar. Ich weiß, dass dir das klar ist. Ach, Caer! Ich versuche, es dir so leicht wie möglich zu machen.“
    Sie sah ihn nur schweigend an. Es war schrecklich, ein Herz zu besitzen. Sie wusste, es war lediglich ein Organ des menschlichen Körpers. Herzen

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