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Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
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über Irland und die alten Bräuche unterhalten“, sagte Bridey.
    „Aha.“ Er lächelte. Blödsinn . Die beiden hatten über irgendetwas Wichtiges geredet. Aber keine von ihnen wollte ihm etwas verraten.
    Teile die Truppen und bekämpfe sie einzeln, sagte er sich. Morgen würde er sich jede einmal allein vornehmen.
    „Ah!“, rief Bridey erfreut und öffnete eine Brotbox. „Frisch gebackene Blaubeerscones. Ich werfe die kleinen Lieblinge nur schnell mal in die Mikrowelle, dann sind sie fertig zum Essen.“
    Caer trug den dampfenden Tee zum Tisch und warf der alten Frau ein Lächeln zu. „Warme Scones. Das klingt wunderbar, Bridey.“ Sie sah Zach an. „Sie müssen völlig erschöpft sein. Warum liegen Sie nicht im Bett?“
    „Übermüdet“, sagte er nur.
    Sie goss ihm Tee ein. „Sahne und Zucker?“
    „Natürlich. Bridey wird darauf bestehen.“
    „So schmeckt er am besten“, bestätigte Bridey. Sie legte drei Scones in die Mikrowelle und stellte den Timer ein.
    „Also, was habt ihr zwei denn nun über Irland gesagt?“, fragte Zach und nickte Caer dankend zu, als sie ihm den fertig angerührten Tee reichte.
    Unwillkürlich registrierte er ihre vollen dunklen Wimpern, als sie nach unten blickte.
    Bridey übernahm das Antworten. „Ach, wir haben einfach nur über den alten Glauben gesprochen, mit den Kobolden und … dem Besuch der Todesfee.“
    „Aber Bridey, du glaubst doch wohl nicht mehr an Kobolde, oder?“
    „Ich schon“, sagte Caer gelassen. „Warum auch nicht? Man darf sie niemals beleidigen – sonst hat man den Rest seines Lebens immer Pech.“
    „Ach so“, sagte Zach trocken.
    „Hm“, machte Bridey nachdenklich. „Man könnte meinen, Ihre Majestät hätte einen Kobold beleidigt, kaum dass sie irischen Boden betreten hat. Und schon wurde Sean krank.“
    Offensichtlich gehörte Amanda nicht zu Brideys Lieblingen.
    „Ach, komm. Was soll Amanda denn getan haben?“
    Bridey blickte sich kurz um, als befürchte sie, dass die Wände Ohren hätten. „Sie findet diese Liebe zur Geschichte und zu den alten Stätten Mist“, sagte sie und nickte weise. „Die Vergangenheit ist ihr völlig egal.“
    „Aber Sean liebt seine Frau“, erinnerte Caer sie.
    Bridey schüttelte den Kopf. „Mein Neffe war sein Leben lang immer so vernünftig und klug. Ich weiß wirklich nicht, was ihn dazu getrieben hat, sich mit so einem … Hohlkopf einzulassen.“
    „Bridey, du weißt doch, dass Sean sich von niemandem was vormachen lässt“, sagte Zach.
    „Wenn es um die Liebe geht, lässt jeder Mann sich was vormachen“, erklärte Bridey, während sie den Teller mit den Scones aus der Mikrowelle holte. Sie stellte das Gebäck auf den Tisch und setzte sich zu den anderen. Der Duft der warmen Scones war köstlich und irgendwie besänftigend.
    Aber Bridey war keineswegs besänftigt. Sie wirkte rastlos. „Und dazu kommt noch, dass Eddie tot ist“, sagte sie leise.
    „Zurzeit wird er immer noch vermisst“, entgegnete Zach. Doch in ihrem Tonfall hatte eine solche Entschiedenheit gelegen, dass er sich fragte, ob sie irgendetwas wusste.
    „Ich weiß, dass er tot ist“, sagte sie und warf Caer einen Blick zu. „Ich habe ihn in meinen Träumen gesehen.“ Sie sah Zach an. „Du weißt genauso gut wie ich, dass er tot ist. Die Sache ist, dass du rausfinden musst, warum. Und wer ihn umgebracht hat“, fügte sie hinzu. „Derjenige muss büßen.“
    Zach streckte seine Hand aus und legte sie auf Brideys knochige Finger. „Ich werde herausfinden, was passiert ist, das verspreche ich“, sagte er leise.
    „Dieselbe Person hat es auf Sean abgesehen“, behauptete Bridey.
    „Vielleicht. Vielleicht auch nicht“, erwiderte er vorsichtig. „Egal, was du von ihr hältst, aber du darfst Amanda nicht vor allen beschuldigen, solange es keine Beweise gibt.“
    „Nun, dann fängst du am besten schnell an, welche zu finden, oder?“, entgegnete Bridey. „Und nun iss deinen Scone, bevor er kalt wird.“
    Caer hatte bereits von ihrem abgebissen. „Das ist köstlich!“, sagte sie.
    Bridey sah Caer an, und für einen Augenblick hatte Zach das Gefühl, als würde sie leicht erschauern. Doch dann lächelte sie.
    „Der Bäcker kann Irland verlassen, aber Irland verlässt den Bäcker nicht. Auch wenn man nicht mehr in seinem Land ist, man vergisst die alten Bräuche nicht oder die Wahrheiten, die man als Kind gelernt hat.“
    „Und das stimmt mich froh“, sagte Caer. „Damit werde ich vor Heimweh bewahrt.“
    Bridey

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