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Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
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dem Zimmer verteilte, das man für sie vorbereitet hatte.
    Es war perfekt. Es gab eine Verbindungstür zu Seans Zimmer, sodass sie immer ein Auge auf ihn werfen konnte. Er war sehr stolz und hatte darauf bestanden, sich allein fürs Bett fertig zu machen. Doch als er sich dann hingelegt und pflichtbewusst seine Tabletten genommen hatte, konnte sie doch sehen, wie erschöpft er wirklich war.
    Morgen früh würde sein Hausarzt nach ihm sehen. Doch sie war auf alle Fragen vorbereitet, die der Mann eventuell über Seans Pflege an sie stellen könnte. Sie hatte das Buch studiert, das Michael ihr nachdrücklich zur Lektüre empfohlen hatte. Jede Pille, die Sean nahm, hatte sie recherchiert. Bei der einen, die er nur abends nahm, handelte es sich um ein leichtes Beruhigungsmittel, damit er schlafen konnte. Die andere sollte seine Magenbeschwerden kurieren, eine dritte bekam er, um den Blutdruck zu regulieren, und dann noch eine vierte für das Herz. Vitamine schluckte er ebenfalls, aber darüber machte sie sich keine Gedanken. Wichtig war, dass seine ärztlich verschriebene Medizin ordnungsgemäß eingenommen wurde. Sie hatte höflich, aber bestimmt durchgesetzt, dass seine Medikamente bei ihr im Zimmer und unter ihrer Kontrolle standen. Kat und Clara hatten überhaupt keine Probleme gehabt, ihr zu vertrauen. Amanda war bereits oben in ihrem Zimmer verschwunden, um sich nach der Reise frisch zu machen, sodass sie gar keine Gelegenheit erhielt, etwas dagegen zu sagen.
    Nachdem sie ihre Sachen in den Schubfächern des riesigen Kleiderschranks untergebracht hatte, untersuchte sie ihre kleine, aber elegante Unterkunft eingehender. Das Zimmer war wirklich sehr schön, mit einem altmodischen Schlittenbett, weichen beigefarbenen und blauen persischen Teppichen und einem massiven Kleiderschrank, der zu den Nachtschränkchen in glänzendem Hartholz passte. Und es gab ein TV-Set. Sollte sie den Wunsch verspüren, konnte sie auf einem riesigen Flachbildschirm fernsehen.
    Das Badezimmer war mit allem ausgestattet, was sie sich nur wünschen konnte. Es gab verschiedene Seifen, Shampoos, Conditioner, Badesalze, Lotionen und noch mehr.
    Vorsichtig öffnete sie die Zwischentür und vergewisserte sich, dass Sean ruhig schlief. Im gedämpften Licht blieb sie einen Moment stehen und beobachtete, wie sein Brustkorb sich gleichmäßig hob und senkte.
    Caer zog die Tür wieder zu und setzte sich ans Fußende ihres Bettes. Sie schloss die Augen und dachte über die Mitglieder dieses Haushalts nach. Da war einmal Amanda und natürlich Sean. Zach, bei dem sie das Gefühl hatte, sie würde ihn nur allzu gut kennenlernen. Und Bridey. Bei ihr hatte sie eine leichte Gefahr gespürt. So wie die Frau sie angesehen hatte, hegte sie einen Verdacht. Nun, über Bridey brauchte sich Caer keine Gedanken zu machen. Kat … Sie lächelte, als sie daran dachte, wie offensichtlich Kat ihren Vater vergötterte und Amanda ablehnte. Soweit sie auf den ersten Blick erkennen konnte, waren Tom und Clara genau die, die sie zu sein schienen: ehrliche Angestellte, die ihren Chef liebten. Blieben noch Cal und Marni. Marni, die absolut nicht über Caers Anwesenheit erfreut war. Welche gefährlichen Schwingungen hier im Haus herrschten. So viel aufgestauter Hass und Missgunst untereinander.
    Sie musste fast lachen, als sie sich die chaotische Szene bei ihrer Ankunft wieder in Erinnerung rief. Sean schien davon überzeugt zu sein, dass er alle seine Lieben um sich herum dazu bringen konnte, sich bestens zu verstehen. Keine leichte Aufgabe, wenn nicht unmöglich.
    Der nächste Gedanke ernüchterte Caer schlagartig wieder.
    Jemand bedrohte Seans Leben, und die einzigen beiden Personen, die sie von der Liste der Verdächtigen streichen konnte, waren Bridey und Zach. Zach war nicht in Rhode Island gewesen, als Eddie verschwand, und auch nicht in Irland, als Sean krank wurde.
    Zach Flynn war genau der, der er vorgab zu sein. Ein starker, selbstsicherer Mann, der ganz bestimmt gut in seinem Job als Kriminalermittler war und die besten Voraussetzungen besaß, um die Vorfälle hier aufzuklären.
    Es wäre nur zu ihrem Besten, jemand anderen hier zu haben, der sich in solchen Dingen auskannte.
    Aber er war auch der Typ Mensch, der hinter alle Geheimnisse kommen wollte.
    Ein beunruhigender Gedanke.
    Denn sie konnte keinesfalls zulassen, dass er die Wahrheit über sie herausfand.
    Sie stand energisch vom Bett auf. Mit diesem Thema wollte sie sich in diesem Moment nicht befassen.

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