Sündhafte Küsse (German Edition)
grinste, und eine Zahnlücke wurde sichtbar, die ihn richtig frech aussehen ließ. Halte dich von solchen Leuten fern, mein Junge! , schwirrte Mutters Stimme durch seinen Kopf. Sie sind schmutzig und übertragen eine Menge Krankheiten. Außerdem bestehlen sie dich bei jeder Gelegenheit.
Plötzlich gellten schrille Pfiffe durch die Gassen. „Die Ordnungshüter!“, rief Darius. „Komm mit!“ Der junge Mann ergriff abermals seine Hand, um Julian fortzuziehen.
„Wohin denn?“
„Zum Stadtrand, dort haben wir unser Lager aufgeschlagen.“
Ich muss verrückt sein , dachte sich Jul, als er mit Darius davonlief. Vielleicht will er mich ausrauben? Und danach bringt er mich um.
Julian rannte mit Darius durch Straßen, von denen er nicht mal ahnte, dass sie existierten, bis er nicht mehr wusste, wo er sich befand. Sie hatten sich längst von den anderen Zigeunern getrennt, und von den Ordnungshütern war nichts mehr zu hören. Dennoch zog Darius ihn in einen düsteren Hauseingang und drückte sich hinter der halb geöffneten Tür gegen ihn.
„Sie sind doch weg?“, flüsterte Jul, dem die Nähe des jungen Mannes nur allzu bewusst war.
„Das weiß man nie.“ Darius’ Gesicht befand sich nur wenige Zentimeter vor dem seinen. Da sie in etwa dieselbe Größe hatten, konnten sie sich direkt in die Augen blicken. Darius roch exotisch, aber nicht unangenehm. Julian fühlte sich plötzlich sehr zu ihm hingezogen, obwohl er immer nur Aidan vor Augen sah. Aber das hier ist nicht mein Bruder , wusste Jul. Dieser Mann hat nur keine Scheu vor Körperkontakt. Das scheint bei seinem Volk ... Plötzlich schoben sich Darius’ Hände unter Juls Weste und sein Atem stockte. Er will mich nur bestehlen , redete er sich ein, aber die dunklen Augen, die immer näher kamen, sagten ihm etwas anderes. So ähnlich hatte Aidan ihn am See auch betrachtet.
„Ich habe sofort gewusst, dass du wie ich bist“, flüsterte Darius, wobei seine Zunge sanft über Julians Ohrläppchen leckte.
„Woran hast du das erkannt?“ Atemlos presste sich Julian gegen die kühle Hauswand, aber Darius drückte sich noch fester gegen ihn. Jul konnte dessen Erregung an seiner spüren, und die saugenden Lippen an seinem Ohr entlockten Jul ein Keuchen.
„Es steht dir ins Gesicht geschrieben“, hauchte der Zigeuner, bevor er Jul küsste.
Julian wusste nicht, was er tun sollte. Er war verwirrt und schockiert über diese Aussage, aber die zärtlichen Berührungen ließen ihn nicht kalt. Hier war ein Mann, der genauso fühlte wie er. Diese Chance sollte er ergreifen ... oder lieber nicht? Liebe zwischen Männern war strafbar! Darauf stand Gefängnis oder im schlimmsten Fall sogar die Todesstrafe!
Wenn Aidan mich nicht will, ist er selbst schuld , machte er sich Mut. Aidan war sein Bruder, Jul konnte ihn sowieso niemals haben, und die Sache zwischen Darius und ihm musste, nein – durfte niemand erfahren. Aber seine Neugier war größer als die Angst. Julian fuhr mit den Fingern in das dicke Haar des jungen Mannes und erwiderte den Kuss vorsichtig. Er schmeckt nicht so gut wie Aidan, aber er kann mindestens genauso gut küssen! Darius’ heißer Atem drang in seinen Mund, was bei Jul ein Kribbeln durch den ganzen Körper schickte. Seine Hände glitten an dem nackten Rücken des Zigeuners hinab, streichelten die weiche Haut und fuhren dann tiefer, um die festen Pobacken zu kneten.
Darius stöhnte in seinen Mund. „Langsam, edler Herr, ich möchte nicht, dass es schon zu Ende ist.“ Er wich leicht von Jul zurück, ohne ihn loszulassen. Durch das teure Hemd streichelte er dessen Brustwarzen.
„Sieht man es mir tatsächlich so deutlich an?“, fragte Jul mit wild pochendem Herzen und leckte sich über die Lippen. Er wollte mehr von diesen feurigen Zigeunerküssen.
Darius grinste. „Nein, mal im Ernst, ich habe den sechsten Sinn, genau wie meine Großmutter. Ich hab es einfach gewusst, als ich dich ansah. Keine Angst, niemand sonst wird es bemerken und ich werde dich auch nicht verraten.“
Erleichtert atmete Julian aus, doch sofort holte er scharf Luft, als Darius an seiner Hose zog. „Was tust du?“
„Ich möchte dir Lust verschaffen, junger Herr.“
„Darius, wenn jemand kommt!“ Sie waren gerade erst den Ordnungshütern entkommen. Wenn sie ihn in dieser Situation vorfänden ...
„Das Haus ist leer, wir sind hier ungestört. Vertrau auf meinen sechsten Sinn.“ Darius lächelte schelmisch.
Erst jetzt nahm Julian seine Umgebung wahr. Das Haus,
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