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Sündhafte Küsse (German Edition)

Sündhafte Küsse (German Edition)

Titel: Sündhafte Küsse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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skeptischen Blicke der Alten. Er war hier ein Fremder, ein Eindringling. Und genau so kam er sich auch vor.
    Jul kann doch nicht tatsächlich hier sein? Aidan fühlte sich sehr unbehaglich, aber er schritt so würdevoll wie möglich über den Platz, bis der Junge auf eine Ansammlung Menschen deutete, die anscheinend Kunststücke einstudierten.
    Aidans Herz pochte wild in seiner Brust. Julian ragte mit seinem blonden Haar wie ein goldener Stachel aus der Gruppe heraus, obwohl er wie ein Zigeuner gekleidet war. Sein entblößter Oberkörper glänzte vor Schweiß und die Arme zitterten, als er einen Handstand machte und dabei einige Schritte auf den Händen ging. Das helle Haar hing ihm wild ins Gesicht und eine zarte Bräune ließ seine Haut wie Bronze schimmern.
    Ich erkenne ihn kaum wiede r, durchfuhr es Aidan. Von dem gebildeten und vornehmen Sohn eines Adligen schien nichts mehr übrig zu sein.
    Julian lachte, als ihn die Kraft verließ und er im Gras zusammenbrach, doch sofort reichte ihm ein attraktiver junger Mann die Hand, um ihm aufzuhelfen.
    Nachdem Julian seinen Bruder bemerkt hatte, erstarb sein Lächeln. Gleich drehte er ihm den Rücken zu und schritt davon. Der gut aussehende Zigeuner folgte ihm und verstand anscheinend nicht, was mit Julian los war, denn er gestikulierte wild mit den Händen, bis er sich umdrehte und Aidan ansah.
    Die beiden verschwanden in einem Wagen, und Aidan folgte ihnen. Was soll das, warum ignoriert er mich? Er hatte sich eine ganz andere Begrüßung vorgestellt. Aber was habe ich erwartet? Wahrscheinlich hasst er mich, weil ich ihn verführt habe.
    Aidan klopfte an das Holz und trat dann ohne Umschweife in das Gefährt. Julian saß schmollend in einer Ecke, während der Zigeuner einen Arm um seine Schultern gelegt hatte und Aidan merkwürdig ansah.
    „Julian, begrüßt man so seinen Bruder?“, donnerte Aidan. Er kochte innerlich. „Mutter ist schwer krank und vergeht vor Kummer, und du amüsierst dich hier mit diesem Gesindel!“
    Der Blick aus den dunklen Augen des Zigeuners traf ihn wie Pfeilspitzen, während Julian entsetzt aufsah. Aber er ignorierte Aidan weiterhin.
    „Mutter möchte dich noch einmal sehen, bevor sie ... Du kennst sie ja, sie glaubt, sie müsse sterben.“
    Julians Gesicht verdüsterte sich. Er stand auf und stieg aus der weiten Hose, bis er nackt vor den beiden stand. Julian schien sich kein bisschen zu schämen, aber Aidan versetzte es einen Stich ins Herz, als er bemerkte, wie lüstern der Zigeuner seinen Bruder betrachtete.
    „Ich muss gehen, Darius“, sagte Julian, während er in seine konventionellen Kleidungsstücke schlüpfte, die ziemlich ramponiert aussahen. „Aber ich werde wiederkommen.“
    „Du weißt ja, wo du mich findest, wenn wir nicht mehr hier sind.“ Der Zigeuner sprach so gut Englisch, dass Aidan es beinahe bereute, ihn beleidigt zu haben.
    Darius reichte Julian die Hand, doch dieser zog den Zigeuner in seine Arme, um ihn demonstrativ auf den Mund zu küssen.
    Aidan spürte Übelkeit in sich aufsteigen. Jetzt wird mir klar, warum es ihm hier so gut gefällt! , dachte er zornig, ohne seine Gefühlsregung nach außen zu zeigen. Jul verhält sich total kindisch, nur um mir eins auszuwischen! Aidan musste sich eingestehen, dass es ihm auch bestens gelang.
    Nachdem sein kleiner Bruder endlich die Zunge aus dem Mund des Zigeuners genommen hatte, grinste dieser unverschämt in Aidans Richtung, so, als wüsste er genau, was zwischen ihm und Julian abgelaufen war. Was hat Jul diesem Kerl nur erzählt? Ist er lebensmüde? Die Übelkeit verdichtete sich in Aidans Magen, als er daran dachte, dass Darius dieses Wissen ebenso gegen ihn verwenden konnte wie es Henry getan hatte. Sofort zog er Julian aus dem Wagen und schleifte ihn zur Kutsche.
    Den ganzen Weg nach Hause redete Julian kein Wort. Aidan war schon froh, dass er sich dazu herabgelassen hatte, wieder seine anständige Kleidung anzuziehen, doch der teure Stoff war zerknittert und voller Flecken. Wenn Mutter ihn in diesem Zustand sieht, wird ihr Herz aussetzen! , dachte Aidan und sagte: „Bevor du Mutter unter die Augen trittst, wirst du ein Bad nehmen. Wie siehst du nur aus, Jul, wie jemand aus der Gosse! Was hast du dir nur dabei gedacht?“
    Julian gab ihm jedoch keine Antwort. Offensichtlich hing er irgendwelchen interessanten Erinnerungen nach, denn er starrte Löcher in die Luft. Jul wird an diesen Zigeuner denken , stellte sich Aidan zähneknirschend vor. Aber was reg ich mich

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