Sündhafte Küsse (German Edition)
hat nicht so schöne grüne Augen wie Jul , durchfuhr es Aidan, bevor er sagte: „Ich sollte gehen.“
„Ich kann dich auf andere Gedanken bringen“, meinte Klaas. Wie zur Bestätigung knöpfte er Aidans Hose auf und fuhr mit der Hand hinein.
Aidan stöhnte, weil der Holländer sein leicht geschwollenes Glied umfasste und mit den Fingerspitzen die Hoden streichelte. „Siehst du, ist doch nicht so schwer.“
Als Aidan an seinem Gegenüber hinabsah und bemerkte, dass Klaas weniger erregt schien, drückte ihn Aidan sanft von sich. „Du willst es doch überhaupt nicht.“
Klaas blickte auf seine nackten Zehen, die versuchten, sich in den abgetretenen Holzboden zu bohren. Dabei fielen die blonden Locken vor seine Augen. „Ich brauche das Geld. Ich habe eine Familie zu ernähren.“
„Du hast Kinder? Eine Frau?“ Sofort wich Aidan einen Schritt zurück, wobei er die Hose schloss. Er holte ein paar Münzen aus seiner Börse, legte sie auf einen wackeligen Tisch und verließ fluchtartig den Raum. Er hörte erst wieder auf zu laufen, als er das Gasthaus erreichte, in dem er sich zuvor ein Zimmer gemietet hatte. Dort schloss er sich ein, zog sich aus und vergrub sich bäuchlings im Bett, die Decke bis über den Kopf gezogen. Irgendwie fühlte er sich schlecht, so, als hätte er Julian betrogen, obwohl Aidan wusste, dass sie nie ein Verhältnis hatten und auch nie eins haben würden. Er drückte das Gesicht in das weiche Kissen und war froh, dass die Dunkelheit ihn schützend umgab und niemand ihn jetzt sehen konnte. Er fühlte sich unendlich alleine. Immer konnte er nur an Julian denken, an sein spitzbübisches Grinsen, die weiche Haut und seine schöne Gestalt. Du fehlst mir so! Aidan versuchte sich Julians Geruch ins Gedächtnis zu rufen und dessen Haar, das wie Seide durch seine Finger geglitten war.
Ich verliere noch den Verstand , dachte Aidan, als er den Kopf fester in das Kissen presste, um seine lustvollen Laute zu unterdrücken. Ich bin verflucht.
Mit gekonnten Bewegungen rieb er sich über seine Erektion, bis der Höhepunkt kam. Aber der ließ ihn noch leerer zurück, als er sich zuvor schon gefühlt hatte.
***
Als Aidan aus der Reisekutsche stieg und die Stufen zum Haus seiner Mutter hinaufschritt, zog sich der Knoten um seinen Magen noch enger. Er wäre niemals nach London gekommen, wenn es sich nicht um einen Notfall gehandelt hätte. Prince hatte er schweren Herzens bei Ellen gelassen, da der Stadtlärm und die vielen Menschen den Hund sicher nur verstörten. Außerdem brauchte er täglich seinen Auslauf, wofür der Sohn des Stallknechts sorgen würde, der sowieso in den Retriever vernarrt war.
Seine Schwester Marianne hatte Aidan einen Brief geschrieben, in dem stand, dass Lady Cathérine schwer erkrankt war und vielleicht nicht mehr lange zu leben hatte. Vater ist an Lungenentzündung gestorben, und jetzt hat es Mutter auch erwischt. Aber sie ist so stark, sie wird es überstehen ... Sie muss es überstehen!
Aidans Herz setzte einen Schlag aus, als ein Diener die Tür öffnete und ihn in das schmucke Haus ließ, in dem er viele Jahre gelebt hatte. Gott sei Dank, es ist nicht Henry! Wenn er Glück hatte, arbeitete Henry Payne nicht mehr bei Lady Cathérine, aber darauf durfte Aidan nicht hoffen. Henry war Mutters engster Vertrauter, sie würde ihn niemals entlassen. Wenn du wüsstest, was für ein Mensch er ist, Mutter, dann wärest du zutiefst entsetzt.
Aidan kannte den Angestellten nicht, der ihm in der Halle den Hut abnahm und ihn anmeldete. Während er wartete, blickte er sich nervös um. Nichts hatte sich hier verändert, seit er ausgezogen war. Der schwarzweiß geflieste Boden war noch immer derselbe, genau wie die griechischen Marmorfiguren am Fuße der Treppe. Zu seiner Rechten lag das Speisezimmer, links ging es zur Küche und zu den Unterkünften der Angestellten. Gerade, als er auf diese Tür starrte, öffnete sie sich und Henry betrat die Halle.
Vor Aidans Augen verschwamm die Welt. Für den Bruchteil einer Sekunde sah er dem Mann in die grauen Augen, bevor Aidan den Blick abwandte. Henry wirkte ebenso schockiert wie Aidan sich fühlte, was Aidan sich natürlich nicht anmerken ließ. Dennoch kam dem Diener ein „Willkommen zu Hause, Mylord“ über die Lippen, während Aidan kein Wort hervorbrachte, sondern an dem zehn Jahre älteren Mann vorbeischaute, als nähme er ihn nicht wahr.
Henry Payne besaß eine hochgewachsene, schlanke Figur und hellbraunes Haar, das schon die
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