Sündhafte Küsse (German Edition)
auf? Schließlich habe ich ihn selbst nach Hause geschickt.
***
Tief durchatmend stand Aidan vor der Badezimmertür und hörte, wie hinter dem Holz Wasser plätscherte. Jetzt kommst du mir nicht aus, Brüderchen! Aidan wollte endlich Antworten, und zwar noch bevor Julian ihrer Mutter Rechenschaft ablegte. Schließlich bin ich das Familienoberhaupt, verdammt noch mal! Er hatte so viele Fragen an seinen kleinen Bruder, doch am meisten interessierte ihn, was er alles mit diesem Darius getrieben hatte. Allein die Vorstellung, dass dieser Zigeuner jeden Fleck von Julians makelloser Haut berührt hatte, ließ Aidan beinahe an die Decke gehen. Diese Gefühlsregungen waren sehr untypisch für ihn. Er hatte früh lernen müssen, immer einen kühlen Kopf zu bewahren, um die korrekten Entscheidungen treffen zu können, aber Julian vernichtete seine sorgsam gepflegten Regeln nach und nach.
Entschlossen drehte Aidan am Knauf und betrat das kleine Badezimmer, in dem duftende Dampfwölkchen waberten. Erst vor Kurzem war der Umbau abgeschlossen worden, und Aidan wusste sofort, dass er ebenfalls so einen komfortablen Raum in seinem Herrenhaus wollte. Julian lag in einer geräumigen, emaillierten Wanne, die auf vier kunstvoll verzierten Klauenfüßen stand, während aus einem vergoldeten Hahn heißes Wasser floss. Mit einem dicken Badeschwamm fuhr er sich gerade über die Brust, als er Aidan bemerkte. Sofort hielt er in den Bewegungen inne. Die Hand mit dem Schwamm hatte er gegen seine Brust gedrückt, während er in der anderen ein Stück Seife hielt.
Aidan schloss die Tür hinter sich und sperrte ab, bevor er nah an den Rand der Wanne trat. Leider war das Wasser so klar, dass er bis auf den Grund sehen konnte. Beim Anblick von Julians schönem Körper schluckte Aidan schwer. „Wir müssen miteinander reden, Jul. Ich ertrage es nicht länger, dass du mich so vehement ignorierst.“
Julian setzte jedoch den Waschgang fort, als wäre er alleine im Badezimmer. Ausgiebig seifte er sich die Haare sowie die Achseln ein und tauchte anschließend kurz den Kopf unter Wasser. Sichtlich entspannt lehnte er sich dann mit geschlossenen Augen gegen den Rand.
Aidan konnte einfach nicht wegsehen. Alle Fragen, die er sich gerade noch zurechtgelegt hatte, vergaß er, als Julian damit begann, sich provozierend zwischen den Schenkeln einzuseifen. Die Seife flutschte unter Wasser zwischen den Beinen hindurch und hinterließ milchige Spuren. Ich ertrage den Gedanken nicht, dass ihn dieser Zigeuner nackt gesehen hat. Am liebsten wollte Aidan den Schwamm selbst in die Hand nehmen, um Darius’ Berührungen von Julians Körper zu waschen.
„Hast du mit dem Zigeuner geschlafen?“, fragte er rau, aber Julian antwortete ihm nicht. Stattdessen öffnete er die Lider und starrte ihn mit entrücktem Blick an. In lasziven Bewegungen wusch er seine wachsende Erektion, bis sie so weit angeschwollen war, dass die Spitze aus dem Wasser schaute.
Jul ist kein grüner Junge mehr , erkannte Aidan plötzlich. Mir wird ganz schlecht, wenn ich daran denke, was er mit diesem Darius getrieben hat. Das Pochen in seinen Lenden erinnerte ihn daran, wie sehr es ihn nach Julian verlangte. Aber er hatteeinen Schlussstrich gezogen und musste nun stark sein!
Julian wusste, dass er sich unmöglich benahm und seinem Bruder Schmerzen zufügte, doch er hatte keine Ahnung, was ihn dazu trieb. Den ganzen Monat hatte er Aidan nicht aus dem Kopf bekommen, obwohl Darius in köstlich abgelenkt hatte. Dennoch war er mehrmals kurz davor gewesen, einfach aufs Land zu fahren. Aber als er seinen großen Bruder gesehen hatte, war Wut in ihm aufgestiegen. Wie Aidan so selbstsicher und stolz durch die Zigeuner geschritten war, mit diesem arroganten Ausdruck auf seinem hübschen Gesicht, das hatte Julian überhaupt nicht gefallen.
Mittlerweile war sein Zorn verflogen, da er bis vor Kurzem selbst noch mit gewissen Vorurteilen ausgestattet gewesen war. Aidan wusste es eben nicht besser, doch sollten sie je wieder miteinander reden, würde Jul ihm alles erzählen, was er über die Zigeuner gelernt hatte.
„Mutter wartet, also beeile dich“, sagte Aidan mit rauer Stimme.
Julian wusste: Lady Cathérine schlief gerade. Henry hatte ihm das mitgeteilt, als er das Badewasser eingelassen hatte. Zudem hatte der Diener noch berichtet, dass es der Hausherrin schon wesentlich besser ginge. Darum sah Julian keinen Grund, sich tatsächlich zu beeilen. Aber er legte die Worte zu seinen Gunsten aus und
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