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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Ehren, die Akte wurde in gutem Glauben übermittelt, sobald sie vollständig war. Wenn Mr Mitchells Terminkalender es ihm nicht gestattet, sie sofort durchzusehen, hätte er diesen Fall nicht annehmen sollen. Was er nur getan hat, damit er wieder einmal in die Schlagzeilen kommt.«
    Derek hätte ihn küssen können. Das Mundwerk war mit dem Staatsanwalt durchgegangen, und Derek wusste, noch ehe der Richter seine Entscheidung verkündete, dass sie in seinem Sinn ausfallen würde. Er bekam einen weiteren Monat gewährt, um etwas aus dem verstockten Teenager herauszukitzeln, bevor es zur Verhandlung kommen würde.
    Er bat, seinen Mandanten kurz unter vier Augen sprechen zu dürfen, und die Wärter ließen ihn ein paar Minuten mit Jason allein. »Jason, ich kann dir nicht helfen, wenn du mir nicht hilfst.«
    Abgesehen von der finsteren Miene sah der Junge eigentlich ganz gut aus. Fest gebaut, dunkles Haar, Schmollmund. »Wie denn helfen?«
    »Indem du mir etwas gibst, womit ich arbeiten kann. Etwas, worauf ich eine Verteidigung aufbauen kann. Ich habe mir die Akte sehr wohl durchgesehen. Wenn ich keinen guten Grund vorbringen kann, weshalb du deine Eltern mit dem Messer attackiert hast, dann bist du geliefert.«
    Er wartete ab. Und bekam nichts. Jason wackelte mit den Beinen und brachte damit die Ketten zum Rasseln, aber ansonsten blieb er still.
    Derek sagte: »Weißt du, was ich glaube? Du bist ein Idiot und ein Versager und längst nicht so hartgesotten, wie du allen weismachen willst.«
    Sofort drehte der Junge Derek den Kopf zu und sah ihn mit feuerspeiendem Blick an. »Was wissen Sie schon von mir, verfluchte Scheiße?«
    Nachdem Derek ihn endlich aus der Reserve gelockt hatte, beugte er sich vor. »Ich weiß, dass du in der Todeszelle landest, wenn du weiter so bockst und mir nichts in die Hand gibst, womit ich arbeiten kann.«
    »Ich war eben wütend. Okay?«
    Derek klatschte die flache Hand auf den Tisch. »>Wütend< wird es nicht rausreißen, Jason. Alle Kinder sind mal wütend auf ihre Eltern. Sie schlachten sie deshalb aber nicht ab. Hörst du mir eigentlich zu? Ich versuche gerade, dein Leben zu retten.«
    »Und wer hat Sie darum gebeten?« Er schoss aus seinem Stuhl hoch. Die Wachen sprangen auf. »Warum lassen Sie mich nicht in Ruhe?«, schrie er Derek an. Er wehrte sich gegen den Griff der Wachen, die ihn abführten.
    Derek war noch dabei, entmutigt seinen Aktenkoffer zu packen, als ein Gerichtsdiener auf ihn zukam und ihm einen unauffälligen Briefumschlag überreichte. »Jemand hat mir den hier für Sie gegeben. Er sagte, Sie würden schon wissen, worum es geht.«
     
    Dodge stand rauchend im Schatten des Gebäudes, als Derek bei seiner Kanzlei ankam. Genau wie vorhin Marlene musterte er Derek prüfend, ließ sich aber im Unterschied zu ihr nicht über dessen übernächtigte Miene aus. Stattdessen drückte er die Zigarette im Humus einer Topfpflanze aus und betrat mit Derek zusammen das Gebäude. Sie waren allein im Aufzug.
    Derek sagte: »Jason Connor ist wild entschlossen, sich hinrichten zu lassen.«
    »Trottel.«
    »Und Creighton Wheeler hat gestern Nacht Maggie umgebracht.« Dodge sah ihn scharf an.
    Während sie die Kanzlei betraten und in Dereks Eckbüro gingen, schilderte er Dodge in allen grausigen Details, was vorgefallen war.
    »Dieses verschissene Arschloch«, murmelte Dodge.
    »Das habe ich gehört«, kommentierte Marlene.
    »Verklagen Sie mich.«
    Verklagen Sie mich war Dodges liebster Kommentar - sein liebster jugendfreier Kommentar.
    Marlene wedelte mit der Hand, um seinen Tabakatem zu vertreiben, und überreichte Derek eine Handvoll Notizen. »Alles nicht weiter dringend. Bei der Besprechung sind alle anwesend, und ich habe alle gewarnt, sich am besten gut vorzubereiten.« Dann ergänzte sie milder: »Der Tierarzt hat angerufen und lässt ausrichten, dass er auf deine Anweisungen wartet, was mit dem Leichnam passieren soll.«
    Derek nickte und verschwand in sein Privatbüro, dicht gefolgt von Dodge. Er fragte: »Was wirst du mit ihr machen?«
    »Ich lasse sie einäschern.«
    »Warte damit lieber ein, zwei Tage«, riet Dodge. »Vielleicht will die Polizei sie noch mal untersuchen.«
    Derek schnaubte abfällig. »Ich habe die Polizeizentrale in Zone zwei angerufen, bevor ich ins Gericht gefahren bin. Die Jungspunde, die bei mir zu Hause waren, haben heute Vormittag frei, aber ich habe dafür mit ihrem Vorgesetzten gesprochen. Sie haben den Bericht bereits eingereicht. Man hat mir die

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