Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
Wertgegenstände erleichtert zu haben. Sie und Duke waren ein paar Monate ganz heiß aufeinander, aber dann hat sie die Stacheln aufgestellt und ihn vor den Richter geschleift. Am Abend bevor sie vor Gericht aussagen sollte und sie ihn an den Eiern gehabt hätten, wie der Staatsanwalt meinte, wurde sie tot aufgefunden.«
    »Tot?«
    »Mausetot, Anwalt. Sie ist auf einem Supermarkt-Parkplatz ermordet worden. Eigentlich wollte sie nur Milch kaufen. Die Milch und ihre Leiche lagen neben ihrem Auto. Die Milch war noch kalt, die Leiche noch warm. Der Mörder wurde nie gefunden. Niemand hat irgendwas gesehen. >So als hätte ein Scheißphantom sie abgemurkst.< Ein Zitat von dem Jungen, der sie gefunden hat. Eine Aushilfe. Er war draußen, um die Einkaufswagen einzusammeln.«
    »Duke hat sie umgebracht?«
    Dodge feixte. »Der hatte ein felsenfestes Alibi. Weil Fluchtgefahr bestand, war keine Kaution bewilligt worden. Er logierte zu der Zeit auf Staatskosten.«
    »Er war im Gefängnis?«, fragte Julie.
    »Eingesperrt und weggeschlossen wie eine keusche Jungfrau im… ja, er saß ein«, beendete er den Satz unvermittelt. »Der Staatsanwalt hat getan, was er konnte, aber seine Hauptzeugin war tot, und viel mehr hatte er nicht in der Hand. Die Jury beriet sich nur zwei Stunden, die Zeit fürs Mittagessen schon eingerechnet. Duke wurde freigesprochen. Der Mord an der Witwe wurde nie aufgeklärt.«
    Weder Derek noch Julie sprachen ein Wort, während sie diese Informationen zu verarbeiten versuchten. Schließlich fragte Derek: »Und von Nebraska aus kam er hierher?«
    »Niemand kann sagen, wann genau er in Atlanta eingetroffen ist. Es gibt keine Unterlagen darüber, dass er irgendwo gearbeitet hätte. Zumindest unter seiner offiziellen Sozialversicherungsnummer. Nach der Sache in Nebraska blieb er unter dem Radar, erst drei Tage vor Wheelers Tod tauchte er auf dem Band aus dem Hotel wieder auf.« Er klappte den Block zu und steckte ihn wieder in die Tasche. »Und damit endet das Leben des William Randall Duke.«
    »Hat er Verwandte hier in der Gegend?«
    »Das wird noch ermittelt, es sieht aber nicht danach aus. Geboren wurde er in der Nähe von Seattle als Sohn einer alleinerziehenden Mutter. Als er in der achten Klasse war, beging sie Selbstmord, von da an durchlief er mehrere Pflegeheime. Verwandte sind keine bekannt.«
    »Er hat sich zweimal aus einer Anklage wegen eines schweren Verbrechens winden können.«
    Dodge sagte: »Was die Frage aufwirft, warum ein gerissener Hund wie er, der sich bis dahin der Festnahme entziehen konnte, in Ms Rutledges Haus stürmen sollte, um dort ein paar gestohlene Schmuckstücke zu deponieren.«
    Beide Männer sahen Julie fragend an. Sie hatte die Hände in die weiten Ärmel des Morgenmantels geschoben und hielt ihre Ellbogen umklammert. »Er hatte Angst, dass man ihn mit den Sachen erwischen könnte.«
    »Warum hat er sie dann nicht in den nächsten Straßengraben geworfen? Warum hat er die Stadt nicht sofort verlassen, nachdem er Wheeler abgeknallt hatte?«
    Es waren naheliegende Fragen, auf die sie keine Antwort hatte.
    Das Klopfen hallte unnatürlich laut durch den Raum. Derek ging an die Tür. Ein Zimmermädchen wünschte ihm guten Morgen und reichte ihm ihre Kleider, ordentlich gebügelt und auf mehreren Kleiderbügeln. »Danke.« Er nahm ihr die Bügel ab und wollte schon in die Tasche greifen, um ihr ein Trinkgeld zu geben, als ihm einfiel, dass er keine Hose anhatte.
    »Lass mich das machen.« Dodge ging zu ihm an die Tür, drückte dem Mädchen einen Fünfdollarschein in die Hand und folgte ihm hinaus auf den Gang.
    »Wo gehst du hin?«
    »Rauchen. Zieh dir verflucht noch mal eine Hose an. Und ruf unten in der Rezeption an. Sag diesem Klemmi, dass ich wieder hochwill, sobald ich mit meiner Zigarette fertig bin. Ich will diesen Affentanz nicht noch einmal durchmachen.« Er stapfte durch den Gang davon.
    Derek schloss die Tür. Julie nahm ihm die Kleiderbügel ab und ging ohne ein weiteres Wort zum Schlafzimmer.
    »Julie?«
    Sie drehte sich zu ihm um. »Dein Kompagnon glaubt mir kein Wort.«
    »Er glaubt grundsätzlich niemandem.«
    »Und was ist mit dir?« Sie sah ihn kurz an und stellte dann fest: »Du hast mich nie gefragt, Derek.«
    »Was denn?«
    »Ob ich Paul umbringen ließ oder nicht.«
    »So was frage ich nie.«
    »Frag mich trotzdem.«
    Er zögerte, aber ihm war klar, dass sie feststellen wollte, wie weit er ihr vertraute. »Hast du?«
    »Nein.«
    Als er nichts darauf erwiderte,

Weitere Kostenlose Bücher