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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Hat Duke sie jemals erwähnt?«
    »Nie.«
    »Das wäre auch zu einfach gewesen«, grummelte er. Sein Telefon läutete, und er nahm den Hörer ab. »Hallo, Doc. Das ging ja schnell. Ja, immer raus mit der Sprache.« Er hörte kurz zu und fragte dann: »Er starb woran?« Vorgebeugt griff er nach Stift und Block, kritzelte etwas nieder und schob Kimball den Block zu.
    Eine volle Minute lauschte er, ohne ein Wort zu sagen. Dann fragte er: »Irgendwelche Anhaltspunkte für den Zeitraum? M-hm. M-hm. Okay. Sind Sie heute da, falls wir noch Fragen haben? Sehr gut. Danke, dass Sie so schnell angerufen haben.« Er legte auf.
    »Hepatische Nekrose durch Intoxikation«, las Kimball vor, was er auf den Block gekrakelt hatte. »Er wurde vergiftet?«
    »Der Doc tippt auf eine Überdosis Paracetamol.«
    »Schmerztabletten?«
    »Eher Paracetamol in Kombination mit Propoxyphenen, die man nicht im freien Verkauf bekommt, aber zum Beispiel in einem verschreibungspflichtigen Schmerzmittel.«
    »Und das steht fest?«
    »Liest du nicht die Rundschreiben, die wir ständig über neue Straßendrogen bekommen?«
    »Ich weiß, dass ich das tun sollte«, antwortete Kimball gereizt. »Aber woher weiß der Pathologe, was Billy Duke umgebracht hat? Er hatte noch keine Zeit, das toxikologisch abzuklären.«
    »Es handelt sich um eine begründete Vermutung. Er sagt, er hätte so was dauernd zu sehen bekommen, als er noch in der Notaufnahme arbeitete. Weil die Mittel so leicht zu beschaffen sind, ist es eine beliebte Suizidmethode. Einen Patienten hat er dadurch verloren. Ein Typ hatte eine ganze Packung Schmerzmittel eingenommen, also dreißig, vierzig Tabletten, und zehn Stunden später seine Meinung geändert. Rief die 911 und wurde sofort in die Notaufnahme gekarrt. Er wurde mit dem bekannten Gegenmittel behandelt, das normalerweise ganz gut wirkt, wenn es rechtzeitig verabreicht wird. Aber die Überdosis war zu hoch, und der Typ hatte zu lang gewartet. Der Prozess war nicht mehr aufzuhalten. Es kam zu akutem Leberversagen, und daran ist er gestorben. Der Pathologe sagt, er wird Dukes Organe natürlich den nötigen Tests unterziehen, aber er ist sich seiner Sache ziemlich sicher.«
    »Dann lag Billy Duke bereits im Sterben, als er in Julie Rutledges Haus kam.«
    »Sieht so aus.« Sanford klappte den Spiralblock auf und las seine Notizen ab. »Laut Grahams Team fand sich Erbrochenes auf Ms Rutledges Bett, auf dem Badezimmerboden und auf der Kommode. So wie es aussieht, war Billy Duke schon eine Weile dort, bevor sie heimkam und ihn entdeckte. Der Doc meint, er müsste schon ziemlich groggy gewesen sein und sich beschissen gefühlt haben.«
    »Haben wir es mit einer absichtlichen Überdosis zu tun? Einem Suizid?«
    »Wenn ja, warum hat er sich dann zu ihr geschleppt?«
    »Ihn muss etwas getrieben haben, das er um jeden Preis loswerden wollte.« Kimball seufzte. »Jedenfalls stimmt Julie Rutledges Behauptung, er hätte ausgesehen, als ginge es ihm sehr schlecht und als brauchte er Hilfe.«
    »So oder so«, sagte Sanford und klappte den Block zu, »würde ich gern wissen, ob ihr jemals Schmerzmittel verschrieben wurden.«
     
    »Hey, Linds. Ist es ein schlechter Moment?«
    Selbst in Jeans und ausgeleiertem T-Shirt statt im engen Abendkleid sah Dereks rothaarige Freundin umwerfend aus. Heute hatte sie ihr phantastisches Haar zu einem lockeren Knoten zusammengebunden. Sie sah ihn und Julie neugierig an, trat dann zur Seite und winkte sie ins Haus.
    Derek küsste seine Freundin auf die Wange. »Ich hätte vorher angerufen, aber wir waren beide ziemlich in Eile.«
    »Kann ich mir denken. Ihr wurdet beide in den Nachrichten erwähnt. Bist du jetzt ihr Anwalt?«
    »Seit gestern Abend. Lindsay Graveau, das ist Julie Rutledge. Julie, Lindsay.«
    Die Frau lächelte sie an und sagte: »Wir sind uns schon bei der Auktion begegnet.«
    »Bitte entschuldigen Sie«, sagte Julie, »dass wir so mit der Tür ins Haus fallen.«
    »Steckt ihr in Schwierigkeiten?«
    »Auf jeden Fall«, gab Derek zu. »Aber nicht so tief, dass du dich strafbar machst, wenn du uns ins Haus lässt.«
    Sie lachte. »Ich würde dich auch reinlassen, wenn dir ein Lynchmob auf den Fersen wäre. Kommt mit nach hinten. Ich bin gerade dabei, ein paar Pflanzen umzutopfen.« Sie folgten ihr durch das Haus in eine ordentliche, aber bewohnt wirkende Küche.
    »Wo ist Jackson?«, fragte Derek.
    »Bei einem Freund. Ich soll ihn um fünf abholen. Möchtet ihr etwas zu trinken?«
    »Für mich nicht«,

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