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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Vielleicht ist seine Leber ja an was anderem eingegangen. Aber bis dahin…«
    »Spricht auch das gegen mich.«
    Keiner widersprach ihr, daraus schloss sie, dass beide Männer das Gleiche dachten. »Ich nehme an, damit halten Sie meine Schuld für erwiesen, Mr Hanley.«
    Dodges Husten klang feucht und gurgelnd. »Nein, Ms Rutledge. Im Gegenteil, ich muss mich bei Ihnen entschuldigen.«
    Dereks Brauen flogen hoch. »Warum das?«
    »Creighton hat tatsächlich eine Jugendstrafakte, genau wie du vermutet hast. Ich hab sie erst seit fünf Minuten, aber die haben mir gereicht, um festzustellen, dass sie von Anfang an recht hatte, was diesen Typen angeht. Er ist pervers. Die Akte ist ziemlich dick, darum gebe ich nur die Highlights durch, denn nachdem ich das hier gesehen habe, habe ich richtig Schiss, dass uns die Zeit davonläuft.«
    Derek und Julie sahen einander an. Ihre Mienen waren so ernst wie Dodges Stimme. Keiner sagte ein Wort.
    »Ein gewisser Jerry Bascomb war mit Creighton im gleichen Jahrgang. An einer schweineteuren Privatschule in North Carolina. Creighton behauptete, dass Jerry in der Umkleide als Stricher arbeiten würde, darum schnitt er ihm mit einem Jagdmesser den kleinen Finger ab. Statt einfach nein danke zu sagen, verstümmelte er den Jungen.
    Der kleine Bascomb schwor bei allen Heiligen, dass er kein bisschen schwul sei und dass er nie ein entsprechendes Angebot gemacht hätte. Die Polizei wollte wissen, wieso Creighton ein Jagdmesser in seinem Schließfach aufbewahrte. Während sie noch ermittelten, wandten sich die Wheelers an Bascombs Familie und meinten, dass man die Differenzen doch auch durch einen Mediator beilegen könnte.«
    Derek sagte: »Ich wette, sie haben dabei angedeutet, dass die Familie die Angelegenheit lieber auf sich beruhen lassen sollte, weil Jerry andernfalls als Perverser bloßgestellt würde, der seinen Mitschülern unsittliche Anträge macht.«
    »So oder so«, sagte Dodge, »wurde Creighton nie angeklagt. Damit war die Sache erledigt.«
    »Geld wechselte den Besitzer?«
    »Was glaubst du denn, Anwalt? Wir springen weiter zum Sommer des nächsten Jahres. Creighton ist fünfzehn und im Feriencamp. Eine gewisse Sarah Walker beschuldigt ihn, dass er sie vergewaltigt hätte. Sie gibt zu, dass sie sich beim Würstchengrillen mit Schnaps zugedröhnt hat, den jemand ins Camp geschmuggelt hatte. Creighton schlug ihr vor, mit ihm allein im Wald spazieren zu gehen. Als sie eine Stunde später wieder aus dem Wald getaumelt kommt, blutet sie aus dem Unterleib. Sie ist hysterisch. Seine Version lautet, er hätte nicht gewusst, dass sie noch Jungfrau war, sie hätte ihn aufgestachelt, und er hätte ihr nur das gegeben, was sie wollte.«
    »Als würde irgendeine Frau darum betteln, brutal vergewaltigt zu werden«, meinte Julie zynisch.
    »Er nannte es >harten Sex<. Das ist ein Zitat aus seiner Aussage. Das arme Mädchen war am Ende. Es musste in Therapie. Wollte sein Zimmer nicht mehr verlassen. Die Familie setzte den Staatsanwalt unter Druck, eine Anklage vorzubereiten, doch da meldeten sich aus heiterem Himmel mehrere andere Jungen und behaupteten, das Mädchen hätte sie mit Hand oder Mund befriedigt und noch anderes getrieben. Besagte Sarah sei nur im technischen Sinn noch Jungfrau gewesen, und wenn sie von ihr in den Wald gelockt worden wären, hätten sie genauso reagiert wie ihr guter Kumpel Creighton.«
    »Creighton hat keine Kumpel«, kommentierte Julie.
    »Aber dafür eine Menge Kies zu verteilen.« Das kam von Dodge nach einem kurzen Spuckgeräusch.
    »Lass mich raten«, meinte Derek. »Die Sache löste sich in Luft auf.«
    »Die Anklage wurde fallen gelassen, weil Sarah Walker nicht mehr aussagen wollte.«
    »Hat man ihrer Familie die Taschen gefüllt?«
    »Davon steht nichts in der Akte, aber ausschließen würde ich es nicht«, sagte Dodge. »Das ist noch nicht alles. Es gab noch ein paar kleinere Vergehen während seiner Kinderzeit. Ein Mann berichtete, er und seine Frau seien eines Nachts aufgewacht und hätten Creighton neben ihrem Bett stehen sehen. Man tat das damals als Schlafwandeln ab. Eine Kosmetikerin, die bei den Wheelers zu Hause war, um Sharon Wheeler eine Maniküre zu geben, beschuldigte ihn, sich >in erregtem Zustand< vor ihr präsentiert zu haben. Er behauptete, er hätte sich nur einen runtergeholt und dabei gar nicht gemerkt, dass sie ihn sehen konnte, wobei man sich allerdings wundert, wie sein Samen auf ihren Schuh gelangt ist. Kurz darauf bekam die

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