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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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weiß sie das?«
    »Ich schätze, sie hat das verträumte Leuchten in deinen Augen bemerkt, wenn du mich ansiehst.«
    Julie sah ihn finster an, und er lachte. »Weibliche Intuition? Ich weiß es nicht.« Er zuckte gleichmütig mit den Achseln und tippte weiter auf seinem Handy herum. »Dodge hat keine Nachricht hinterlassen. Das heißt wahrscheinlich, dass er keine guten Nachrichten hat.«
    »Hast du mit Lindsay über mich gesprochen?«
    »Eigentlich nicht. Aber als ich sie am Abend nach der Wohltätigkeitsveranstaltung heimfuhr, meinte sie, ich sollte aus Respekt vor Paul Wheeler noch eine Weile warten und dich dann fragen, ob du mit mir ausgehst.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Ich habe ihr daraufhin erklärt, ich hätte es nicht eilig, schließlich hätte ich es schon mit dir im Flugzeug getrieben und…«
    »Wie bitte?«
    Er sah sie an und grinste. »War nur ein Spaß.«
    »Du hast ihr das mit dem Flugzeug nicht erzählt?«
    »Natürlich nicht. Ich bin der Patenonkel ihres Kindes, vergiss das nicht.« Er drückte die Kurzwahltaste für Dodges Handynummer. »Aber sie hat mich damals wirklich bearbeitet, dass ich dich anrufen soll. Sie meinte, du seist klug, elegant, bezaubernd und überhaupt genau die Frau, die ich brauchte.«
    »Was hast du geantwortet?«
    Er ließ ein Lächeln aufblitzen. »Ich habe irgendwas davon gebrummelt, dass ich nicht verkuppelt werden wollte, vielen Dank. Anschließend fuhr ich direkt zu dir nach Hause und wäre um ein Haar erschossen worden. Hey, Dodge. Entschuldige, dass ich erst jetzt…«
    Julie hörte Dodges Stimme aus dem Handy. Er klang verstört.
    Derek schnitt ihm das Wort ab. »Nein, wir sind angezogen. Wir sind gerade bei Lindsay Graveau. Wir sind hergefahren, um den Film anzusehen, den Billy Duke… Okay, einen Moment.« Er schaltete auf Lautsprecher. »Also los. Jetzt können wir dich beide hören.«
    Ohne weitere Vorrede fragte Dodge: »Ms Rutledge, haben Sie jemals verschreibungspflichtige Schmerzmedikamente genommen?«
    »Warum?«
    »Antworten Sie einfach.«
    »Im letzten Frühjahr.«
    »Ich habe eine Kurzfassung der Obduktionsergebnisse in die Finger bekommen.« Er klang unglücklich.
    »Ist er an der Stichwunde gestorben?«
    »Nein. Aber das wäre besser für Sie gewesen. Dann hätten Sie auf Notwehr plädieren können.«
    Ohne Dereks besorgtem Blick auszuweichen, ließ sich Julie auf Lindsays Sofa sinken. Sie wollte nicht hören, was Dodge ihnen zu erzählen hatte.
    »Der Pathologe vermutet, dass Billy Duke eine tödliche Dosis eines verschreibungspflichtigen Schmerzmittels eingenommen hat.«
    Dodge verstummte, offenbar weil er auf eine Reaktion am anderen Ende der Leitung wartete. Derek blieb still und sah Julie an.
    Sie hob hilflos die Arme. »Paul hatte sich in den Kopf gesetzt, dass ich Golf lernen sollte, damit wir zusammen spielen konnten. Ich war ein hoffnungsloser Fall und konnte mich überhaupt nicht fürs Golfspielen erwärmen. Ich war fast froh, als ich mir einen Rückenmuskel zerrte. Damit hatte ich einen Vorwand, die Stunden aufzugeben. Der Arzt verschrieb mir einen Entzündungshemmer und einen Schmerzmittel-Hammer. Ich hatte Angst vor den Tabletten. Ich habe nur zwei davon genommen, weil ich sonst in der ersten Nacht kein Auge zugetan hätte. Aber nach einem Tag Bettruhe hatte der Entzündungshemmer den Schmerz schon wieder gedämpft. Ich brauchte nichts mehr zu nehmen.«
    »Die Polizei hat bei der Durchsuchung Ihren Medikamentenschrank geleert. Keine verschreibungspflichtigen Schmerzmittel«, sagte Dodge. »Aber Kimball hat in Ihrer Apotheke angerufen. Sie haben das Rezept im März eingereicht.«
    »Hast du die restlichen Pillen behalten, Julie?«
    »Ja«, antwortete sie Derek. »Ich wollte sie griffbereit haben, falls sich die Rückenschmerzen wieder melden sollten. Creighton muss die Packung mitgenommen haben, als er in meinem Haus war. Mir ist nicht aufgefallen, dass sie fehlt, nicht einmal bei dem Großputz am nächsten Tag.«
    Nach einer kurzen, aber vielsagenden Pause fuhr Dodge fort: »Sanford hat nachgeforscht. Zu den Symptomen für eine Überdosis zählen Übelkeit, fahle Gesichtsfarbe, Orientierungslosigkeit, Schwierigkeiten beim Sprechen und Gehen, Krämpfe. Und so weiter. All das stimmt mit dem überein, was Sie bei Ihrer Aussage über Billy Duke gesagt haben.«
    »Das ist aber kein zwingender Beweis«, warf Derek ein.
    »Diese Symptome können auch auf andere Beschwerden hindeuten.«
    »Sie werden eine komplette toxikologische Analyse vornehmen.

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