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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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er dort jemals mit Ihnen zusammengewohnt?«
    »Nein. Niemals. Er hat ein paarmal in der Wohnung übernachtet, das schon. Aber mehr nicht.«
    Ganz besonders hatte sie sich dafür interessiert, wann Ariel Billy das letzte Mal gesehen hatte.
    »Seit seiner Verhandlung gar nicht mehr.« Sie hatte der Polizistin nichts davon erzählt, dass er gestern versucht hatte, sie zu besuchen.
    Kimball hatte sie auf die wiederholten Anrufe angesprochen.
    »Aber dabei hat er nie ein Wort gesagt und ich auch nicht. Ich habe immer gleich aufgelegt.«
    »Was ist mit Ihrer Mitbewohnerin? Hat die jemals mit ihm gesprochen?«
    »Nein. Carol ist den Sommer über in Athens.«
    Dann hatte die Polizistin gefragt, ob Billy Duke jemals Paul Wheeler oder Julie Rutledge erwähnt hätte.
    »Nein. Da bin ich ganz sicher. Von den beiden habe ich das erste Mal gehört, als Mr Wheeler erschossen wurde.«
    Ariel hatte alle Fragen wahrheitsgemäß beantwortet, aber sie hatte auch nichts von sich aus hinzugefügt. Schließlich schien die Polizistin zu glauben, dass sie ihr alles erzählt hatte, was sie wusste, und dass es Zeitverschwendung wäre, sie noch länger zu befragen. Sie hatte Ariel für ihre Kooperation gedankt und war gegangen.
    Ariel war an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt und hatte schon wegen der Kollegen so getan, als hätte sie das Verhör völlig kalt gelassen. Angenehm war es nicht gewesen, trotzdem hatte sie es einigermaßen gut überstanden. Billy war tot. Er würde keiner Frau mehr nachstellen. Bald wäre völlig vergessen, dass sie ihn auch nur flüchtig gekannt hatte.
    Wieder setzte sie sich in den Kopf, sich von nichts und niemandem, schon gar nicht von dem verstorbenen Billy Duke, den bevorstehenden Abend mit Tony verderben zu lassen. Bis zum Feierabend hatte sie die Polizistin und alles, was mit Billy Duke zusammenhing, aus ihren Gedanken gestrichen und sich ausschließlich mit ihrem Date beschäftigt.
    Vorsichtshalber war sie gar nicht mehr ans Telefon gegangen. Seit sie heimgekommen war, hatte es in regelmäßigen Abständen geläutet. Weder hatte ein Name auf dem Display gestanden, noch hatte sie die Nummer erkannt. Aus Angst, dass es Roberta Kimball mit neuen Fragen sein könnte, hatte sie die Anrufe auf der Mailbox landen lassen.
    Sie wusste, dass es nicht Tony war. Sie hatte ihm ihre Nummer nicht gegeben - weder die vom Handy noch die Festnetznummer -, und zwar absichtlich. Sie hatte es vermieden, weil sie insgeheim befürchtete, dass er ihr sonst absagen könnte.
    Als es acht wurde und er immer noch nicht aufgetaucht war, war sie sicher, dass er nicht mehr kommen würde. Wie konnte er ihr das gleich zweimal antun? Wie hatte sie sich auch beim zweiten Mal so verarschen lassen können? Bestimmt hielt er sie für die dümmste Gans, die je das Licht der Welt erblickt hatte. Falls er überhaupt einen Gedanken an sie verschwendete.
    Um acht Uhr fünfzehn blies sie die Kerzen aus und ging ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen. Schluchzend schleuderte sie die Sandalen von den Füßen und hatte eben die Hände an den Hals gelegt, um ihr Kleid auszuziehen, als jemand leise an ihre Haustür klopfte.
    Das Herz wäre ihr fast aus der Brust gesprungen. Schlagartig waren all die schrecklichen Dinge vergessen, die sie ihm unterstellt hatte, genau wie all die üblen Bezeichnungen, die sie ihm zugedacht hatte. Aufgekratzt rannte sie zur Tür und riss sie auf.
    Sein Name erstarb ihr auf den Lippen.
     
    Während Ariel Williams ängstlich darauf wartete, dass ihr Date erschien, brüllte Derek in sein Handy: »Was soll das heißen, sie ziert sich plötzlich?«
    »Weißt du nicht, was sich zieren bedeutet?«, feuerte Dodge zurück.
    »Doch, ich weiß sehr wohl, was sich zieren bedeutet, aber ich dachte, du hättest dich mit ihr ausgesöhnt. Wir brauchen doch nur eine Adresse.«
    »Falls du es noch nicht weißt, du bist nicht besonders beliebt im PD, Anwalt. Deinetwegen ist eine ganze Reihe von miesen Typen noch auf freiem Fuß. Und jetzt versuchst du, den kleinen Connor vor dem elektrischen Stuhl zu retten. Du hast durchblicken lassen, dass die ersten Polizisten am Tatort bei der Beweissicherung geschlampt haben und dass entlastende Informationen zurückgehalten werden. Seit dem Prozess gegen O.J. Simpson - und zwar dem ersten - war die Polizei nicht mehr so schlecht auf einen Verteidiger zu sprechen.«
    »Bist du jetzt fertig?«
    »Ich meine ja nur. Sei nicht so streng mit mir. Immerhin habe ich dir die Jugendstrafakte besorgt, oder etwa

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