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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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erste Wohnung in Paris. Es war ein ordentlicher und gemütlicher Raum.
    Ariel setzte sich in den Schaukelstuhl, und Julie hatte das Gefühl, dass sie sich nicht besonders für sie oder den Anlass ihres unerwarteten Besuches interessierte. Der Esstisch war mit Tellern und Gläsern, Blumen und Kerzen gedeckt. Eine noch volle Weinflasche stand entkorkt bereit.
    Julie merkte, wie Ariel wehmütig zum Tisch sah. »Erwarten Sie jemanden?«
    »Ja, aber er… er hat sich verspätet.«
    Das erklärte die ausgelöschten Kerzen und die Mascarastreifen auf den Wangen.
    Derek sagte: »Er verpasst etwas. Es duftet phantastisch, und in dem Kleid sehen Sie umwerfend aus.«
    »Danke.« Sie wurde rot. »Also, was wollen Sie wissen?«
    »Fangen wir damit an, wie Sie Billy Duke kennenlernten.«
    Sie verdrehte die Augen. »Ich verfluche heute noch den Tag. Meine Freundin und ich waren in einem Club.«
    »Das war in Omaha?«, fragte Derek.
    Sie bestätigte das mit einem Nicken. »Billy tauchte in dem Club auf, in dem wir damals waren. Wir blieben den ganzen Abend zusammen. Von da an kam er regelmäßig dorthin. Er war richtig süß. Und nett. Immer schick gekleidet, mit einem coolen Auto und nie kleinlich, wenn es darum ging, eine Runde zu schmeißen. Außerdem war er ein Angeber, der immer auf dicke Hose machte und ständig mit großen Scheinen wedelte. Aber er ließ sich nie darüber aus, womit er sein Geld verdiente. Inzwischen weiß ich, warum er nie über seine Arbeit sprach. Er war ein professioneller Betrüger. Ein Hochstapler.«
    »Aber Sie hatten damals keine Ahnung, dass er ein Verhältnis mit der Witwe hatte und sie bestahl?«
    »O Gott, nein! Allerdings hatte ich damals sehr wohl den Verdacht, dass er irgendwas verheimlichte.«
    »Wie kamen Sie darauf?«
    »Er kam manchmal nicht, wenn er verabredet war. Und er gab auf direkte Fragen keine direkten Antworten. Manchmal war er tagelang verschwunden, dann tauchte er mit Blumen und Wein wieder auf, ohne dass er erklärt hätte, wo er gewesen war. Das sind alles Anzeichen dafür, dass er ein doppeltes Spiel trieb.« Sie wandte sich an Julie. »Aber Sie wissen selbst, wie wir Frauen sind. Wir gestehen uns nur ungern ein, was wir tief im Herzen längst wissen.«
    Wieder fiel ihr Blick auf den Tisch, und ihre enttäuschte Miene rührte Julie zutiefst. Sie schien ein nettes Mädchen zu sein, dem man übel mitgespielt hatte. Dann sah Ariel sie wieder an. »Als Billy verhaftet wurde, hielt ich das für eine gute Gelegenheit, ganz neu anzufangen. Ich überredete Carol…«
    »Carol?«, fragte Derek.
    »Meine Mitbewohnerin. Ich überredete sie, aus Omaha wegzugehen und es woanders zu versuchen. Wir zogen beide hierher. Hier gefiel es uns vom ersten Tag an. Das Essen. Die Art, wie die Leute hier reden.« Ihre Braue zuckte. »Ich war nicht wirklich überrascht, als Billy wegen dieser Erpressungssache vor Gericht gestellt wurde und es zu der Verhandlung kam. Doch dann wurde er wieder freigelassen! Ich konnte es nicht glauben!«
    »Der Staatsanwalt hatte schlampig gearbeitet«, meinte Derek. »Er hätte den Fall nicht allein auf der Aussage des Opfers aufbauen dürfen. Sobald die Witwe gestorben war, hatte er verloren.«
    Ariel sah ihn entgeistert an. Julie erklärte: »Er ist Strafverteidiger.«
    »Ach.«
    Derek fuhr fort: »Danach folgte Billy Ihnen nach Atlanta.«
    »Auch das konnte ich anfangs nicht glauben. So viel zu unserem Neuanfang an einem anderen Ort. Als er zum ersten Mal anrief und sich mit Namen meldete, war ich so sauer, dass ich sofort auflegte. Meine Handynummer hatte er nicht, dafür rief er immer wieder hier an.«
    »Wir kennen das Spiel, das er trieb«, sagte Derek. »Er sagte kein Wort. Und Sie legten einfach auf.«
    Belämmert senkte sie den Kopf. Derek warf Julie einen kurzen Blick zu, und sie begriff, dass er eine Lüge ahnte. »Ich habe dieser Polizistin - Ms Kimball? -, ich habe ihr erzählt, dass ich dabei nie mit ihm geredet hätte. Aber das stimmt nicht ganz. Er hatte hier angerufen, bevor ich bei der Hotline anrief und denen seinen Namen verraten habe. Ich hatte diese blöden Anrufe so satt. Ich habe ihn angebrüllt, was für ein Würstchen er ist, wie kindisch diese Anrufe sind und dass er endlich damit aufhören soll. Natürlich hat ihn das nicht abgehalten. Sogar in der Nacht, in der er gestorben ist, hat er hier angerufen. Ich bin nur ans Telefon gegangen, weil er von einer fremden Nummer aus anrief. Aber er war es.«
    Julie beugte sich vor. »Hat er da etwas

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