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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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nicht vorstellen, dass Dodge Süßholz raspelt.«
    »Die Vorstellung ist auch eher abwegig.«
    Julie wickelte das Papier um die Reste ihres Burgers und ließ ihn zu den nicht gegessenen Pommes frites in die Tüte fallen. »Rein rechtlich gesehen entziehe ich mich der Verhaftung. Glaubst du, ich könnte tatsächlich verurteilt werden?«
    »Keinesfalls.«
    »Spricht da dein Herz, oder ist das deine objektive, professionelle Überzeugung?«
    »Mit dem, was sie bis jetzt in der Hand haben, können sie dich unmöglich verurteilen. Dafür würde ich meine ganze Karriere aufs Spiel setzen.«
    Sie lächelte melancholisch. »Ich fürchte, das hast du bereits getan.«
    »Ich werde es weiterhin tun.«
    »Ich habe weniger Angst davor, vor Gericht gestellt und verurteilt zu werden, als vor dem Gedanken, dass Creighton ungestraft davonkommt. Er ist durch und durch böse, Derek.«
    Er versenkte die Reste seines Mahles in ihrer Tüte. »Da kann ich dir nicht widersprechen. Seit ich Maggie gefunden habe, war ich nur ein einziges Mal in meinem Haus. Ich wollte nicht wieder hin. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich ohne sie dort leben soll. Es war ein Akt sinnloser Brutalität. Er hat das aus purer Gemeinheit getan. Bosheit, wenn du so willst.
    Damit hat er nicht nur meinen Hund ermordet, sondern auch mein Heim entweiht. Es wird für mich nie wieder wie früher sein. Jedes Mal, wenn mir dieser Gedanke kommt, kocht der Zorn wieder hoch. Und immer wenn ich an Maggie denke…« Er verstummte, weil ihm die Stimme versagte.
    Julie beugte sich über die Handbremse, legte die Hände an seine Wangen und küsste ihn zärtlich auf den Mund.
    Als sie sich wieder von ihm löste, tasteten seine Augen ihr Gesicht ab. Er flüsterte: »Die Sache mit dem Begegnen und Verlieben, von der ich beim Frühstück geredet habe?«
    Sie nickte.
    »Weißt du was?«
    Er sah ihr tief in die Augen und hielt ihren Blick gefangen, bis sein Handy läutete. Er klappte es auf. »Bitte sag mir, dass sich Dora erweichen ließ.«
    »Ich werde sie wohl heiraten müssen.«
     
    »Ariel Williams?«
    Das breite Lächeln der jungen Frau fiel in sich zusammen, als sie Derek und Julie vor ihrer Tür stehen sah. Ihre Wangen waren knallrot, und Julie war klar, dass sie geweint hatte. Die Mascara war verschmiert. Bis auf die Schuhe hatte sie sich in Schale geworfen, sie war nicht für einen ruhigen Abend zu Hause angezogen. Hinter ihr sah Julie Rauchkringel aus einigen eben gelöschten Kerzen aufsteigen.
    »Ariel Williams?«, wiederholte Julie.
    Stumm wippte ihr Kopf auf und ab.
    »Ich heiße Julie Rutledge.«
    Sie schluckte sichtbar. »Ich weiß, wer Sie sind.«
    »Woher?«, fragte Derek.
    Ihr Blick zuckte zu ihm hinüber. »Ich habe sie im Fernsehen gesehen. In den Nachrichten.«

»Ich heiße Derek Mitchell.« Als sie daraufhin weder etwas sagte oder irgendwie sonst reagierte, erklärte er: »Wir würden uns gern mit Ihnen unterhalten.«
    »Worüber? Wenn es um Billy geht - ich habe der Polizei schon alles erzählt, was ich weiß.« Ihre Unterlippe bebte leise. »Und das ist gerade kein guter Zeitpunkt.«
    »Wissen Sie, woran Billy Duke gestorben ist?«, fragte Julie.
    »Sie haben ihn erstochen oder so.«
    »Der Gerichtsmediziner glaubt, dass er nach einer Überdosis von Schmerzmitteln an Leberversagen gestorben ist.«
    Ariels tränennasse Augen wurden groß. »Ich wusste nicht, dass er Drogen genommen hat.«
    »Er fiel in ein Messer, mit dem ich mich schützen wollte, aber er starb an einer Überdosis von verschreibungspflichtigen Medikamenten. Ich habe sie ihm nicht gegeben. Wir, Mr Mitchell und ich, glauben, dass ein Mann namens Creighton Wheeler ihn vergiftet hat.« Julie holte tief Luft und fragte dann: »Bitte, Ariel, dürften wir kurz hereinkommen? Wir versprechen, dass wir nicht lange bleiben werden. Es ist wirklich wichtig, sonst würden wir uns nicht so aufdrängen.«
    Das Mädchen sah vom einen zur anderen und seufzte dann. »Warum nicht?«
    Die Haustür führte direkt ins Wohnzimmer. Sie winkte sie zum Sofa, das mit einer beigefarbenen Husse überzogen war und von bunten Kissen akzentuiert wurde. Das Sofa und ein Schaukelstuhl aus Bugholz waren die wichtigsten Möbelstücke im Raum. Außerdem gab es ein paar nicht zusammengehörende Tische und Lampen, einen belaubten, liebevoll gepflegten Ficus am Fenster und ein paar gerahmte Reiseposter an den Wänden. Das Zimmer war sparsam, aber mit einem Auge für Farbe und Proportionen eingerichtet und erinnerte Julie an ihre

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