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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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gesagt?«
    »Er hat es versucht, aber er brachte kein klares Wort heraus. Ich habe nicht…« Sie schlug die Hand vor den Mund. »O Gott. Glauben Sie, da stand er schon unter Drogen? Und er brauchte Hilfe? Ich habe danach das Telefon ausgehängt«, gestand sie kläglich.
    »Sie dachten, er will Sie wieder mit seinen Anrufen terrorisieren«, sagte Derek nachsichtig. »Danach haben Sie nichts mehr von ihm gehört?«
    Ihr Blick sprang zwischen ihnen hin und her, und sie zog bekümmert die Unterlippe zwischen die Zähne. Sie hätte nicht schuldbewusster aussehen können, und Julie begriff, dass diese junge Frau nicht überzeugend lügen konnte, sosehr sie sich auch bemühte. Offenbar hatte ihr Roberta Kimball die falschen Fragen gestellt.
    Derek sprach sie leise mit Namen an, als wollte er ein verängstigtes Fohlen beruhigen. »Aber da war noch mehr.«
    Sie zögerte kurz und platzte dann heraus: »Gestern war Billy sogar hier. Aber da war ich in der Arbeit.« Sie sprudelte eine Geschichte von einer Nachbarin hervor, die gegenüber wohnte. »Sie hat gesehen, wie er an meine Tür geklopft hat. Sie hat ihm zugerufen, was er von mir wollte. Er hat gesagt, dass er unbedingt mit mir reden muss, es würde um Leben und Tod gehen. Sie hat gesagt, er hätte irgendwie krank ausgesehen. Sie hat geglaubt, er hätte irgendwelche Drogen genommen. Ich dachte, dass sie als alte Frau doch keine Ahnung von solchen Sachen hat, aber jetzt glaube ich, dass sie recht hatte. Jedenfalls hat er ihr Angst eingejagt. Sie ist ins Haus geflohen und hat die Tür verriegelt.«
    Tränen standen ihr in den Augen. »Vielleicht ist er hergekommen, weil er mich um Hilfe bitten wollte. O Gott, ich fühle mich so schrecklich. Ich meine, ich konnte den Typen nicht ausstehen, er war ein Verbrecher, aber wenn er im Sterben lag…« Tränen flossen über ihre Lider und rollten ihre Wangen hinunter. »Warum ist er nicht einfach ins Krankenhaus gegangen?«
    Derek meinte: »Vielleicht wusste er nicht, dass man ihm eine tödliche Dosis verabreicht hatte.«
    »Wenn er ins Krankenhaus gefahren wäre, hätte man ihn verhaftet«, erklärte Julie. »Und das wollte er auf keinen Fall.« Sie streckte die Hand aus und legte sie auf Ariels verkrampfte Finger. »Ich kann mir genau vorstellen, wie Sie sich fühlen. Er war auch in meinem Haus. Und zwar über längere Zeit, glaubt die Polizei. Vielleicht mehrere Stunden. Ich nehme an, dass er eingestiegen ist, um die Beute aus dem Überfall zu verstecken, damit es so aussieht, als hätte ich Paul umbringen lassen. Aber da ging es mit ihm schon dem Ende zu. Das wusste ich natürlich nicht. Ich habe so reagiert wie wohl jeder, wenn er glaubt, dass er angegriffen wird.«
    »Ich habe keine Sekunde lang gedacht, dass Sie ihn töten wollten«, sagte Ariel. »Als ich in den Nachrichten gehört habe, was passiert ist, war mir sofort klar, dass es eine andere Erklärung geben muss. Eine Überdosis. Mannomann. Und wer soll sie ihm gegeben haben, haben Sie gesagt?«
    »Paul Wheelers Neffe Creighton«, erklärte Derek.
    »Der Name kommt mir bekannt vor. War er auch im Fernsehen?«
    »Nein.« Julie warf Derek einen kurzen Seitenblick zu. »Er meidet die Öffentlichkeit. Sie kennen seinen Namen vielleicht, weil ihn die Polizei mehrfach vernommen hat.«
    Die Augen des Mädchens begannen zu strahlen. »Jetzt erinnere ich mich. Er hatte ein Alibi.«
    »Trotzdem glauben Julie und ich, dass Creighton jemanden beauftragt hat, seinen Onkel zu ermorden.«
    »Etwa Billy?«
    »Ja. Wir glauben, dass die beiden in Omaha eine Übereinkunft getroffen haben. Wahrscheinlich hat Creighton die Witwe getötet, die gegen Billy aussagen wollte, und Billy damit unter Druck gesetzt.«
    »Wow.« Ariel setzte das Bild im Geist zusammen. »Und nachdem Billy seinen Zweck erfüllt hatte, wollte dieser Neffe ihn aus dem Weg schaffen?«
    »Das nehmen wir an«, bestätigte Julie. »Bedauerlicherweise können wir es nicht beweisen. Darum sind wir zu Ihnen gekommen. Wir haben gehofft, dass Sie uns einen Anhaltspunkt liefern könnten.«
    »Und was?«
    »Zum Beispiel eine Verbindung zwischen Creighton und Billy«, sagte Derek.
    »Tut mir leid, aber da muss ich Sie enttäuschen. Ich kann mich nicht erinnern, dass er von jemandem namens Creighton gesprochen hätte.«
    »Was ist mit Billys Freunden in Omaha?«
    »Wenn er dort irgendwelche Freunde hatte, habe ich sie nie kennengelernt.«
    Derek beugte sich vor. »Ariel, ich will Ihnen keine Angst machen. Aber Creighton hat schon

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