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Sündige Gier

Sündige Gier

Titel: Sündige Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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unternehmen.«
    »Falsch. Muss ich nicht.« Ganz ruhig verschränkte Derek die Arme vor der Brust. »Sie und Julie Rutledge sind sich rein zufällig in einer belebten Bar begegnet. Ein zufälliges Aufeinandertreffen…«
    »Zufällig, leck mich doch.«
    »Ein zufälliges Aufeinandertreffen an einem öffentlichen Ort stellt noch keine Belästigung dar.«
    »Sie ist mir dorthin gefolgt.« Derek zog eine Schulter hoch. »Möglich.«
    »Ganz bestimmt.«
    »Können Sie das beweisen?«
    »Natürlich nicht, ich weiß es einfach.«
    »Hat Julie Rutledge Sie schon einmal verfolgt?«
    »Gesehen habe ich sie nicht, aber das heißt nicht, dass sie sich nicht irgendwo versteckt haben könnte.«
    Derek musste sich alle Mühe geben, das Gesicht nicht zu verziehen. »Irgendwo versteckt? Zum Beispiel im Gebüsch? Warum sollte sie Ihnen nachspionieren, Creighton?«
    »Weil sie verrückt ist.«
    »Haben Sie sie dabei ertappt, wie sie um Ihr Haus herumschleicht? Ihren Porsche? Ihren Garderobenschrank im Tennisclub?« Derek sah, dass Creighton die spitzen Bemerkungen nicht gefielen.
    »Sie finden das wohl komisch?«, fragte er gepresst.
    Derek hörte auf, ihn aufzuziehen, und stand auf. »Wenn Julie Rutledge Sie mitten in der Nacht anruft und Morddrohungen ausstößt oder wenn sie Ihnen Drohbriefe schickt oder in Ihrem Spaghettitopf Ihr Haustier kocht…« Er verstummte und wartete ab, ob Creighton das kommentierte. Als er es nicht tat, sagte Derek: »Das war ein Kinoverweis.«
    »Ist mir klar«, sagte Creighton in jener gepressten Stimmlage, bei der er kaum die Lippen bewegte.
    »Wenn sie anfängt, solche Sachen zu machen, dann wäre der Zeitpunkt gekommen, eine einstweilige Verfügung zu beantragen.«
    »Und Sie würden das machen?«
    Weil er so müde war und Creighton Wheeler endlich loswerden wollte, sagte Derek widerwillig: »Ich würde es mir überlegen.«
    Creighton sah nicht sonderlich zufrieden aus, aber er wirkte zumindest besänftigt und eindeutig ruhiger. »Na dann. Gut. Ich werde mich bei Ihnen melden.«
    Derek ging zur Haustür und zog sie auf. Als Creighton an ihm vorbeiging, legte ihm Derek die Hand auf die Schulter und drehte den jungen Mann zu sich herum. »Es ist mir egal, wie viel Geld Sie haben, kommen Sie nie, nie wieder unangemeldet zu mir nach Hause.«
    Creighton unterdrückte ein Lachen. »Sonst?«
    »Sonst werden Sie es schmerzhaft bereuen.«
    Creighton ließ sein strahlendstes Lächeln aufblitzen. »Ehrenwort?« Dann pustete er Derek einen Kuss zu und schlenderte zu seinem am Bordstein geparkten Porsche.
     
    11
     
    Die Kunstmäzenin aus der High Society von Atlanta überreichte Julie einen Umschlag. »Das ist Ihre Steuerquittung. Sie können den Marktwert des Gemäldes als Betrag einsetzen. Wie hoch soll die Eröffnungssumme denn sein?«
    Julies Galerie hatte ein Gemälde gestiftet, das an diesem Abend bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung versteigert werden sollte. Die Erlöse würden an ein neues Krankenhaus für krebskranke Kinder gehen. »In Sausalito ging letzte Woche eine ihrer früheren Arbeiten für siebentausendzweihundert weg.«
    »Dann sollten wir die Versteigerung bei fünftausend eröffnen.«
    »Ich hoffe, dass es deutlich mehr einbringt.«
    »Das wird es ganz bestimmt.« Die ältere Frau begutachtete das Kunstwerk mit Kennerblick. »Ich habe vor, selbst mitzubieten.«
    Julie lächelte. »Dann viel Glück.« Danach erklärte sie der Frau, wie sie das Gemälde zu der Veranstaltung transportieren würde. Kate besprach währenddessen mit einem anderen Kunden, einem älteren Herrn, der hin und wieder vorbeikam, aber noch nie etwas gekauft hatte, die Vorzüge eines bestimmten Bildes. Julie hatte den Verdacht, dass er auf seinen Streifzügen durch die hiesigen Galerien eher nach Gesellschaft als nach einem Kunstobjekt suchte, aber sie und Kate freuten sich immer über seinen Besuch. Er blieb nie so lange, dass er lästig geworden wäre.
    Als die Glocke über der Tür anschlug, drehte sich Julie kurz um und wollte einen weiteren Kunden begrüßen. Stattdessen traten die Detectives Kimball und Sanford ein, und beide hätten nicht offizieller aussehen können, wenn sie im Kampfanzug einmarschiert wären. Sie strahlten unübersehbar Autorität aus. Alle verstummten und sahen in ihre Richtung.
    »Guten Morgen«, begrüßte Julie sie freundlich.
    Die beiden erwiderten die Begrüßung.
    »Ich komme gleich zu Ihnen.«
    »Lassen Sie sich Zeit«, sagte Kimball, die lockerer wirkte als Sanford, auch wenn Julie

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